Die Stadt Iphofen hat neben dem bisherigen Kindergarten St. Veit jetzt mit dem Kinderhaus St. Barbara einen zweiten Kindergarten.
Wie Bürgermeister Josef Mend bei der Einweihung erklärte, habe sich die Stadt mit einer modernen und leistungsfähigen Einrichtung für die Zukunft gerüstet und auch hier in der Manegoldstraße gelte das Einheitsmodell mit der Stadt als Bauherrn und der katholischen Kirchenstiftung als Betriebsträger.
Um den rasant gestiegenen Bedarf zu decken, hatte sich der Stadtrat Ende Dezember 2016 für einen Neubau entschieden, da selbst ein Anbau an den Kindergarten St. Veit nicht mehr gereicht hätte. In der Manegoldstraße entstand auf einem 3600 Quadratmeter großen Grundstück ein lang gezogener Baukörper mit 67 Metern Länge, in dem zwei Kinderkrippengruppen und eine Kindergartengruppe mit insgesamt 53 Kindern eingezogen sind.
Parallel kam die Stadt einem Elternwunsch nach und richtete noch eine Waldkindergartengruppe ein. Stefanie Keller vom Bad Windsheimer Architekturbüro Reeg + Spieler erläuterte, dass der Gebäudekomplex so konzipiert wurde, dass später problemlos erweitert werden könne.
Wabenartige Module
Der Kindergarten St. Barbara hat eine Nutzfläche von 874 Quadratmetern, die Bauzeit lief von September 2017 bis Ende August 2018. Das Gebäude in Holzbauweise besteht aus sechs Modulen, die wabenartig ausgebildet sind.
Stefanie Keller und Werner Spieler übergaben den Schlüssel an den Bürgermeister und hatten für die Kleinen noch gebackene Schlüssel zum Knabbern dabei.
Josef Mend bedauerte, dass auf Grund der brummenden Baukonjunktur die Außenanlegen nicht rechtzeitig bis zur Eröffnung abgeschlossen werden konnten. Wie Mend informierte, kostet das Projekt insgesamt 3,3 Millionen Euro, abzüglich der staatlichen Zuschüsse hat die Stadt einen Eigenanteil von 2,6 Millionen Euro zu tragen.
Der Bürgermeister betonte, dass Familienfreundlichkeit mit verlässlichen Betreuungs-, Erziehungs- und Bildungs-Einrichtungen inzwischen zu wichtigen Standortfaktoren zähle. Josef Mend dankte dem Kindergartenpersonal mit der Leiterin Fabiola Bernhardt, den Mitarbeitern in Verwaltung und Bauhof für ihren Einsatz sowie den Nachbarn für ihre Nachsicht und dem Elternbeirat mit Christian Jung an der Spitze für die Ausrichtung des Einweihungsfestes.
Die neue Gesamtleiterin der beiden Kindergärten, Marion Beringer, stellte sich vor und dankte Fabiola Bernhardt und der St. Veit-Leiterin Gerlinde Stöcker für die gute Zusammenarbeit. Landrätin Tamara Bischof dankte der Stadt und den anderen Kommunen im Landkreis für ihre Investitionen in den Ausbau der Infrastruktur der Kindergärten. Dadurch sei es möglich, dass es im Landkreis einen Deckungsgrad von 97 Prozent bei Kindern über drei Jahre gebe und für die weniger stark nachgefragten Gruppe von Kindern unter drei Jahre liege der Deckungsgrad bei 34 Prozent.
Der neue Kindergarten bekam im Freien noch ein Zuckerle, denn die Zirndorfer Playmobil-Stiftung hatte den Kindergarten ein Piratenschiff im Wert von 150 000 Euro geschenkt. Bernhard Hane von der Playmobil-Stiftung schilderte den Zweck der Stiftung und wünschte den Iphöfer Kindern viel Spaß damit, „nur schwimmen kann es nicht“, schränkte Hane ein. Der Bürgermeister dankte dem Nachbarn Josef Wilhelm, der der Stadt eine Teilfläche seines Grundstücks überließ, damit das Piratenschiff platziert werden konnte.
Passende Namenspatronin
Der katholische Pfarradministrator, Pater Adam Was, grüßte die vielen Gäste der Einweihungsfeier seitens des Betriebsträger und segnete den Kindergarten zusammen mit seinem evangelischen Amtskollegen Hanjo von Wietersheim. Pastoralreferent Peter Segna erläuterte, dass die heilige Barbara nicht nur Schutzheilige der Bergleute, sondern auch der Kinder und neuerdings auch der Erzieherinnen ist. Deswegen sei sie die passende Namenspatronin für die Einrichtung und es passte auch, dass die Bergleute des Knauf-Knappenchors zur Einweihung sangen.
Die Einweihungsfeier umrahmten musikalisch noch Verena Jungfleisch, Barbara Weigand und Manfred Groll sowie später Klaus Scheller.