Der Wunsch von Jugendlichen nach einem Bikepark bei Rödelsee könnte bald wahr werden. Gemeinderat und Jugendbeauftragter Holger Kelle stellte das Projekt in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor und stieß im Gremium auf Begeisterung.
In den vergangenen Jahren hat sich Mountainbiken als Freizeitaktivität bei Kindern und Jugendlichen etabliert. Im Oktober 2020 seien erstmals zwei Jugendliche aus Rödelsee auf Bürgermeister Burkhard Klein sowie den Jugendreferenten der Gemeinde zugegangen und hätten nach einem Grundstück gefragt, auf dem sie in Eigenregie einen Bikepark errichten könnten, berichtete Kelle. Als Referenzprojekt zum Bau eines Bikeparks könne der Bikepark Dettelbach herangezogen werden.
Grundstück oberhalb des Wasserwerks
Rödelsee besitzt ein geeignetes Grundstück in Ortsnähe oberhalb des Wasserwerks, aber mit einem ausreichenden Abstand zur Wohnbebauung, um Lärmbelästigungen zu vermeiden. Eine potenzielle künftige Nutzung als Pendlerparkplatz für den Schwanberg oder als Ausgleichsfläche für das Baugebiet "Am Schwanberg" wird laut Klein durch einen Bikepark nicht beeinträchtigt, da die Fläche ausreichend groß se und der Bikepark am von der Kreisstraße entfernten Ende des Geländes angelegt werden soll.
Aus diesem Grund hat Bürgermeister Klein im September vergangenen Jahres mit dem Pächter der Fläche eine Vereinbarung getroffen, nach der ein Teilbereich von etwa 30 Metern Tiefe und einer Länge von 100 Metern für einen Bikepark verwendet werden kann. Zudem verfügt die Gemeinde über Bodenmaterial aus den verschiedenen Baumaßnahmen, welches für den Bau verwendet werden könnte.
Im Sommer 2020 habe es einen ersten Kontakt mit der Firma DirtWays aus Herzogenaurach gegeben, informierte Kelle. Diese Firma biete Dienstleistungen rund um die Planung, Umsetzung und Fertigstellung von Bikeparks an. Unter Berücksichtigung der Interessen der Jugendlichen hat die Firma zwei Konzepte für Rödelsee entwickelt. Beachtet werden sollte dabei unter anderem auch, dass es verschiedene Strecken für unterschiedliche Fahrlevels und Altersklassen gibt.
Kosten zwischen 40 000 und 50 000 Euro
Die Kosten bewegen sich zwischen 40 000 und 50 000 Euro. Fördermöglichkeiten werden noch geprüft. Gesprochen werden soll jetzt mit Behörden und Nachbargemeinden, aber auch mit Landwirten und Winzern sowie Anliegern. Denn das Baugebiet Schlossberg liegt etwa 200 Meter von einem möglichen Bikepark entfernt. Dabei werde laut Klein auch geklärt, ob der Bikepark ins Radwegenetz des Landkreises eingebunden werden kann.
Im Gemeinderat stieß die Initiative der Jugendlichen auf offene Ohren. "Wir finden das ein tolles Projekt", sagte zum Beispiel Gemeinderat Markus Ostwald. Allerdings, dies räumte er ein, werde er mangels Talents dort selbst nicht fahren.