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Martinsheim: Junge Forschende und ihre Lust zum Experimentieren: Von Backpulver-Essig-Raketen und Farben aus Blättern

Martinsheim

Junge Forschende und ihre Lust zum Experimentieren: Von Backpulver-Essig-Raketen und Farben aus Blättern

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    Nina, Maja und Lea präsentierten ihre Backpulver-Essig-Rakete bei" Jugend forscht".
    Nina, Maja und Lea präsentierten ihre Backpulver-Essig-Rakete bei" Jugend forscht". Foto: Maike Hering

    In der Grundschule Martinsheim hat sich die Forscher-AG etabliert. Zur Freude der Jungforscherinnen und Jungforscher steht dafür seit Kurzem auch ein eigener Laborraum zur Verfügung. Die Lust am Experimentieren ist an der Schule spürbar.

    Entwickelt hat sich das Ganze an der Martinsheimer Grundschule aus der Initiative "Leistung macht Schule" (LemaS), die gemeinsam von Bund und Ländern initiiert worden ist, um potenziell besonders leistungsstarke Schülerinnen und Schüler zu fördern. Rektorin Verena Habermeier steht hinter dem Ganzen. Ihr Lohn für die Arbeit: Sie bekam den Talentförderpreis verliehen. Wenn Schülerinnen und Schüler so experimentierfreudig, so neugierig sind, Alltägliches hinterfragen und Neues entdecken wollen, bietet ihnen "Jugend forscht" seit nunmehr 60 Jahren eine ideale Plattform.

    Ab der 4. Klasse dürfen Schüler sich am Wettbewerb beteiligen. "Da wollte ich die Kinder auch einmal mit hinnehmen", erzählt Habermeier. So reisten aus Martinsheim acht Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen neun und zehn Jahren nach Bad Kissingen zum Regionalwettbewerb. Begleitet wurden sie von ihrer Rektorin, einer Mutter, Lehrerin Carolin Speier und Förderlehrerin Melina Düll.

    Im Laborraum bereiteten sich Nina, Maja, Lea, Ada, Hannes, Lasse, Quirin und Paulina zusammen mit ihrer Rektorin Verena Habermeier auf den Wettbewerb "Jugend forscht" vor.
    Im Laborraum bereiteten sich Nina, Maja, Lea, Ada, Hannes, Lasse, Quirin und Paulina zusammen mit ihrer Rektorin Verena Habermeier auf den Wettbewerb "Jugend forscht" vor. Foto: Gerhard Krämer

    In der Wandelhalle im Regentenbau präsentierten die jungen Forscherinnen und Forscher ihre Versuche. Zwei Dreier-Gruppen – jeweils drei Jungen und drei Mädchen – sowie zwei Einzelteilnehmerinnen stellten sich der Jury. Ein wenig aufgeregt waren sie schon, als sie in der Schule am Vortag noch einmal übten und dann alles zusammenpackten.

    Experiment schon in der Forscher-AG ausprobiert

    Nina, Lea und Maja haben eine Backpulver-Essig-Rakete konstruiert. Das Experiment hatten sie schon in der Forscher-AG ausprobiert. Sie untersuchten, mit welchen Mengenveränderungen ihre Rakete höher und dann am höchsten fliegen kann. Dabei überlegten sie auch, wie sie die Höhe am besten messen und dokumentieren können und wie sie die Menge der Stoffe sinnvoll und nachvollziehbar verändern.

    "Wir haben herausgefunden, dass die Kombination aus Natron, Backpulver und drei Essigsorten – Tafelessig, Apfelessig sowie Kräuteressig – am besten funktioniert und die Rakete bis über das Schulhaus fliegt." Zehn Meter war das Höchste. Zur Erklärung: Die "Rakete" war ein klassisches Filmdöschen, dessen Deckel hochflog. Ihre Idee, der Versuchsaufbau und ihre Präsentation überzeugte die Jury, die den drei Mädchen einen dritten Platz verlieh.

    Quirin, Lasse und Hannes hatten Farbe aus bunten Herbstblättern gewonnen. In der Schule übten sie ihre Präsentation für Jugend forscht.
    Quirin, Lasse und Hannes hatten Farbe aus bunten Herbstblättern gewonnen. In der Schule übten sie ihre Präsentation für Jugend forscht. Foto: Gerhard Krämer

    "Farbenspiel des Herbstes" hatten Hannes, Quirin und Lasse ihr selbst ausgedachtes Experiment genannt. Sie hatten sich die Frage gestellt: "Wie entzieht man Blättern die Farbe und was kann ich damit tun?" Sie hatten im November bunte Blätter von den Bäumen gepflückt und diese mithilfe verschiedener Arbeitsmaterialien und Substanzen bearbeitet. Sie zerkleinerten die Blätter, gaben Alkohol dazu, um die Farbe herauszulösen.

    "Unser ursprünglicher Versuch, Kreide zu färben, hat nicht funktioniert. Weil dieser Versuch gescheitert ist, sind wir auf die Idee gekommen, einen Stoff zu färben und die Flüssigkeit als natürlich hergestellte Wassermalfarbe zu benutzen", erzählen die drei Jungforscher. In einem weiteren Schritt erforschten sie dann die Fixierung der Farben in den Stoffen. Dafür erhielten sie einen Sonderpreis.

    Die magische Milchstraße und "Bunte Lava im Glas"

    Aber auch Ada und Paulina durften sich über Bücherpreise freuen. Ada hatte sich mit der "magischen Milchstraße" beschäftigt. Bei diesem Experiment gibt man Milch in eine Schale und fügt Lebensmittelfarbe hinzu. Danach wird etwas Spülmittel in die Milch getropft, was zu Bewegungen führt und unterschiedliche Muster bringt. Ada fand heraus, dass die Strömungen vom Fettgehalt der Milch abhängig sind.

    "Bunte Lava im Glas" lautete das Thema von Paulina. Dabei wird eine Brausetablette in einem Glas mit Öl übergossen. Dann wird Lebensmittelfarbe langsam in das Glas getröpfelt. Dabei entstehen bunte Bläschenstrukturen.

    Die Schüler und Schülerinnen waren beeindruckt von der Veranstaltung. Maja: "Ich habe mich gefreut, dass wir den dritten Platz in Physik erreicht haben, und es hat mir richtig Spaß gemacht." Nina: "Ich fand's toll, dass wir von Frau Habermeier und der Jury so unterstützt wurden und dass wir da auch Essen bekommen haben und übernachten durften." Paulina: "Es war toll, dass ich einen Buchpreis bekommen habe. Ich war die ganze Zeit sehr aufgeregt, aber auch sehr glücklich. Es kam mir ein bisschen wie im Traum vor, dass ich bei 'Jugend forscht' dabei sein konnte."

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