"Ein normales Jahr" sei 2019 für das Kitzinger Amtsgericht gewesen, fasst Direktorin Helga Müller das vergangene Jahr zusammen. In Zahlen liest sich das so: Es wurden 713 Zivilsachen bearbeitet (Vorjahr: 649). Dabei ging es überwiegend um Verkehrsunfälle (262) sowie Käufe (107). Bei den 524 (547) Familiensachen ging es überwiegend um Scheidung (140), Versorgungsausgleich (147) und Kindesunterhalt (40).
Die Einzelrichter hatten 546 (376) Strafsachen zu bearbeiten. Betrug und Untreue machten hier 73 Fälle aus, vorsätzliche Körperverletzung folgt auf Platz zwei mit 70 Fällen. Zudem fanden 38 (20) Sitzungen des Schöffengerichts statt. Der Jugendrichter hatte 115 (117) Fälle zu bearbeiten, das Jugendschöffengericht tagte 44 (28) Mal.
Die weitere Statistik des Amtsgerichts für 2019: Die Zahl der Bußgeldverfahren stieg von 516 auf nunmehr 556. Die Nachlass-Abteilung hatte 1001 Fälle zu bearbeiten, im Vorjahr waren es fünf mehr gewesen. Die Zahl der Testamentssachen lag bei 809 (799).
Doch kein normales Jahr
Kein normales Jahr war hingegen, was den Lärm und die Bauarbeiten anging. Seit vergangenen Herbst haben die Handwerker das Sagen im Amtsgericht – ein Test für die Nerven der Mitarbeiter. Es wurde zunächst ein neuer Aufzug eingebaut. Außerdem werden der Eingangsbereich umgebaut und die Toiletten saniert. Der neue Eingang soll Ende April fertig sein.

Bei den Sanitäreinrichtungen ziehen sich die Arbeiten noch länger hin: Die eine Hälfte soll Ende März beendet werden, danach wird der Rest in Angriff genommen. Diese Arbeiten dürften sich noch bis Ende Juli hinziehen, so die Einschätzung von Helga Müller.
Schicker Außenbereich
Dafür wird das Amtsgericht dann Mitte des Jahres zeitgemäß daherkommen, nämlich behindertengerecht und barrierefrei. Und das Außenbild soll auch wieder schick werden: Für eine neue Begrünung werden demnächst die Weichen gestellt.
Dann können die Mitarbeiter und letztlich auch die Besucher endlich aufatmen. Zumal es auch eine Vorgeschichte bei dem Umbau gibt: Bereits im Herbst 2016 wurde kräftig am und im Amtsgericht gewerkelt, damals fanden im Außenbereich des Gerichts größere Kanalsanierungen statt, zudem wurde ein Regenrückhaltebecken unter den Parkplätzen vor dem Haus eingebaut.
