Georg Günther lacht, wenn er auf die Sache angesprochen wird. Der Leiter des Kitzinger Bauhofs erzählt eine kuriose Geschichte. Die Große Kreisstadt habe eine neue Kehrmaschine gebraucht. Diese wurde nach geltendem Recht europaweit ausgeschrieben. Die kroatische BayWa gab das günstigste Angebot ab und bekam den Auftrag. Das Gerät wurde geliefert – "und hat von Anfang an Schwierigkeiten gemacht", sagt Günther. "Wir hatten anscheinend eine Montagsmaschine erwischt."

Vertragsgemäß wurde das Säuberungsfahrzeug zurück nach Kroatien geschickt, um dort repariert zu werden. "Da steht es nun, auf einem Werkshof, 80 Kilometer südöstlich von Zagreb. Das wissen wir, weil es einen GPS-Sender hat, der uns den Standort anzeigt", erklärt Günther. Er und sein Team warten nun darauf, dass sich etwas bewegt – im wahrsten Sinn des Wortes.

In der Zwischenzeit hat die BayWa aus Kroatien vertragskonform eine Ersatzmaschine geschickt – nun mit dem kroatischen Kennzeichen. Das grau-schwarze Fahrzeug mit dem Nummernschild KC 461-HO funktioniert einwandfrei, wie der Bauhof-Chef sagt. Das rot-weiße kroatische Wappen neben der Nummer erinnert darüber hinaus sogar an fränkische Farben.
Neues Fahrzeug kam aus Kroatien und muss zur Reparatur nach Kroatien

Warum man das Fahrzeug dann nicht einfach behält – im Tausch gegen das kaputte, das ohnehin schon gut 800 Kilometer entfernt in Kroatien steht? "Nein, das machen wir nicht", sagt Günther, "unsere Maschine war neu und der Ersatz ist schon ein paar Jahre alt. Ich hoffe, wir kriegen unsere Kehrmaschine bald super funktionierend wieder."
In diesem Fall dürfte KC 461-HO wieder in südöstliche Gefilde zurück-kehren.
