Erst hin, dann her – und am Ende: kein Ergebnis. Der Stadtrat Prichsenstadt hat sich in Sachen Haushalt am Donnerstagabend vertagt.
Dem Stellenplan für den Haushalt 2025 hatte der Stadtrat zuvor zugestimmt, zumal sich die Zahl der ausgewiesenen Stellen verringert. Als es dann um den Finanzplan ging, beantragte Harald Rückert in der Sitzung Vertagung, um aufgrund neuer Zahlen noch einmal zu beraten. Nach ausgiebiger Debatte lehnte die Ratsrunde die Vertagung zunächst ab.
Bürgermeister René Schlehr erinnerte an hohe Anforderungen bei begrenzten Einnahmemöglichkeiten. Der Haushalt werde die Stadt trotz aller möglichen Einsparungen Ende 2028 an die Grenze ihrer Belastbarkeit bringen. Eine freie Finanzspanne sei nur für 2026 absehbar, ansonsten seien Zuführungen aus dem Verwaltungshaushalt nur gering oder gar nicht vorhanden. Kredite müssten also mit Krediten getilgt werden.
Obwohl die Vertagung erst Minuten zuvor abgelehnt worden war, lehnte der Stadtrat auch den Finanzplan mit einer Stimme Mehrheit ab. Damit erübrigte sich die Abstimmung über die Haushaltssatzung.
Das Überlaufbecken im Gewerbegebiet wird erweitert
Die Stadt hat die Entwässerung des Gewerbegebiets Prichsenstadt-Ost neu geplant. Für das beauftragte Büro Valentin Maier Bauingenieure trug Georg Schreiber vor, dass das vorhandene Regenüberlaufbecken ohne Genehmigung betrieben und daher vom Landratsamt beanstandet worden sei. Ein Trennsystem für belastetes und unbelastetes Wasser sei vorgesehen, aber nicht umgesetzt worden.
Um aktuellen Anforderungen zu genügen, riet Schreiber dazu, das Fassungsvermögen von 600 auf 900 Kubikmeter zu erhöhen und eine zusätzliche Vorbehandlungseinheit einzubauen. Das vorhandene Drosselbauwerk müsse neu errichtet werden. Auf Grundlage der Kostenschätzung von 339.000 Euro sollen Ausschreibung, Vergabe und Umsetzung noch 2025 erfolgen. Der Stadtrat stimmte zu, kritisierte aber, dass es sich aber um einen sehr hohen Aufwand für ein kleines Gewerbegebiet handele.
Weitere Themen am Ratstisch waren:
Der Bildstock am Breiten Weg in Stadelschwarzach wird restauriert. Die Kosten belaufen sich auf 3700 Euro. Dazu gewährt die Stadt einen Zuschuss von zehn Prozent, höchstens 370 Euro.
Am Eingang des Friedhofs in Stadelschwarzach befinden sich zwei Stationstafeln des Kreuzwegs. Der Stadtrat gestattete Doris Lang deren Instandsetzung; ein Zuschuss war nicht beantragt.
Im Gewerbegebiet Ost werden unter Befreiung von Vorgaben des Bebauungsplans zwei Überdachungen, zwölf Batteriespeicher, ein Trafo, ein Verteiler und zwei Büroräume in Container-Bauweise als Ladeinfrastruktur für Lastwagen errichtet.
Das Amtsblatt erscheint alle 14 Tage und wird von der Post ausgetragen. Es erreicht aber nicht alle Haushalte. Der Bürgermeister sagte zu, sich um die Sache zu kümmern.
Der Haushalt der Hospitalstiftung Prichsenstadt wurde mit 73.122 Euro im Verwaltungshaushalt und 224.165 Euro im Vermögensetat gebilligt.