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Markt Bibart: Lebensraum für die Gelbbauchunke: Ehrenamtliche beobachten im Steigerwald mögliche Laichgewässer

Markt Bibart

Lebensraum für die Gelbbauchunke: Ehrenamtliche beobachten im Steigerwald mögliche Laichgewässer

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    Auf der Suche nach Unken und deren mögliche Lebensräumen zum Ablaichen: Die Ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bekommen im Biotopkomplex an der Leppach viele Informationen von Ralf Bolz (Mitte).
    Auf der Suche nach Unken und deren mögliche Lebensräumen zum Ablaichen: Die Ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bekommen im Biotopkomplex an der Leppach viele Informationen von Ralf Bolz (Mitte). Foto: Gerhard Krämer

    Sie linst frech aus dem Wasser. Von oben unscheinbar, doch hebt sie ihren Kopf, blitzt der gelbe Bauch mit schwarzen Flecken hervor. Daher hat sie auch ihren Namen: Gelbbauchunke. Viele Ehrenamtliche bemühen sich im Steigerwald um sie und um den Erhalt ihrer Lebensräume.

    Die Gelbbauchunke hat es als Unkerich sogar zur Comic-Figur geschafft, wenn auch nicht in einer Hauptrolle. Doch in Lurchis Abenteuer im lustigen Salamander-Buch hat sie gut beschuht eine gewisse Berühmtheit erlangt. Im realen Leben sind die Gelbbauchunken wie die Feuersalamander allerdings in ihren Beständen bedroht.

    Die drei bis fünf Zentimeter kleine Unke mit der charakteristischen Färbung auf der Bauchseite benötigt Kleinstgewässer wie Pfützen, Tümpel oder mit Regenwasser gefüllte Fahrspuren. Durch das aktuelle Artenschutzprojekt des Naturparks Steigerwald, das zusammen mit dem Naturpark Frankenhöhe läuft, sind neue Fortpflanzungsgewässer entstanden. Das gemeinsame Projekt wurde 2020 in den Landkreisen Ansbach und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim gestartet, nun wird auch der Landkreis Kitzingen einbezogen.

    Das Gespür bei den Ehrenamtlichen geschärft

    Bei dem Projekt will man feststellen, in welchen Gebieten die Unken noch vorkommen, sowie die vorhandenen Gewässerstrukturen im Wald zu erfassen. Dazu haben sich nun Ehrenamtliche aus den betreffenden Landkreisen gefunden. Über 20 von ihnen schulten die Naturpark-Geschäftsführerin Sandra Baritsch, Rangerin Liliane Irle und der Geoökologe Ralf Bolz vom "silvaea biome institut" in Sugenheim im Biotopkomplex an der Leppach bei Markt Bibart.

    Bolz schärfte das Gespür bei den Ehrenamtlichen, was ein Unkenbiotop sein könnte, was sich nach einem kräftigen Regen dazu entwickeln könnte. Insbesondere Fahrspuren seien mögliche Standorte. Denn dort sammele sich das Wasser und bleibe dort im Idealfall zwei bis vier Wochen stehen. Zeit genug für die Unken, dort abzulaichen. Denn die Amphibien können laut Bolz mehrmals im Jahr ablaichen. "Es muss nur warm genug über einen längeren Zeitraum Wasser vorhanden sein", erläuterte Bolz. Falls eine solche Fahrspur am Austrocknen sei, darin aber Kaulquappen der Unke vorhanden seien, da könne man durchaus mit Wasserkanister auffüllen, meinte der Fachmann.

    Der Erfassungszeitraum erstreckt sich bis September. Mögliche Standorte könnten auch gleich an die Geschäftsstelle in Scheinfeld gemeldet werden, sagte Sandra Baritsch. Dann schauten auch die Naturpark-Ranger einmal vorbei.

    Die Unke meidet Libellenlarven

    Die Unkenerfasser aus den Landkreisen Kitzingen und Neustadt-Bad Windsheim erfuhren viel Wissenswertes, auch über Hygiene, um in die Gewässer keine für Amphibien schädlichen Dinge einzutragen. Was sie aber an diesem Vormittag nicht sahen, war eine Gelbbauchunke. Denn manche Fahrspuren hatten noch kein Wasser und die, die Wasser führten, waren schon stark zugewachsen. Zudem gab es dort Libellenlarven und solche Gewässer meidet die Unke, da die Larven der Libelle den Unkennachwuchs verspeisen.

    Wer aktuelle Vorkommen der Gelbbauchunke im Naturpark Steigerwald kennt, kann diese unter Tel.: (09161) 92-1521 oder per Mail an info@steigerwald-naturpark.de melden.

    Auf der Suche nach Unken und deren mögliche Lebensräume zum Ablaichen: Die Ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bekommen im Biotopkomplex an der Leppach viele Informationen von Ralf Bolz (hinten mit Folien in der Hand).
    Auf der Suche nach Unken und deren mögliche Lebensräume zum Ablaichen: Die Ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bekommen im Biotopkomplex an der Leppach viele Informationen von Ralf Bolz (hinten mit Folien in der Hand). Foto: Gerhard Krämer
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