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Seinsheim: Main-Post-Aktion "Zeichen setzen!": Eine Bürgerbuslinie verbindet zwölf Ortsteile von vier Gemeinden miteinander

Seinsheim

Main-Post-Aktion "Zeichen setzen!": Eine Bürgerbuslinie verbindet zwölf Ortsteile von vier Gemeinden miteinander

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    Stefanie Schwarz aus Seinsheim (Lkr. Kitzingen) nutzt die Bürgerbuslinie um nach Ochsenfurt zu kommen. Fahrer Günter Ixmeier ist der 83-Jährigen beim Einstieg behilflich.
    Stefanie Schwarz aus Seinsheim (Lkr. Kitzingen) nutzt die Bürgerbuslinie um nach Ochsenfurt zu kommen. Fahrer Günter Ixmeier ist der 83-Jährigen beim Einstieg behilflich. Foto: Gerhard Krämer

    Die Stimmung unter den Fahrern des Generationen-Bus-Vereins ist gut. Derzeit sind es aktuell 13 Fahrer, tatsächlich nur Fahrer. Drei neue kommen hinzu. Doch in der fast zehnjährigen Geschichte der Bürgerbuslinie hat es auch schon sieben Fahrerinnen gegeben, weiß Heinz Dorsch. Der Ehrenbürger von Seinsheim (Lkr. Kitzingen) und frühere Bürgermeister war von Anfang an Feuer und Flamme für die Idee. Er war lange Kassier des Generationen-Bus-Vereins, unter dessen Flagge der Generationenbus Seinsheim und das Dorf-Auto Gnötzheim fahren.

    Jetzt kümmert sich Heinz Dorsch um die Einteilung der Fahrer der Bürgerbuslinie und fährt noch selbst die Linie. Von Anfang an dabei sind auch Heinrich Dürr, Erwin Dorsch, Achim Schiffmeyer, Rolf Mloschin und Helmut Schleyer.

    Fahrzeiten: Montag, Mittwoch und Freitag von 9.05 bis 12.47 Uhr

    Die Bürgerbuslinie verbindet zwölf Ortsteile der vier Gemeinden Seinsheim, Martinsheim, Obernbreit und Marktbreit (alle Lkr. Kitzingen) miteinander. Bei Bedarf werden zwei weitere Orte, Bullenheim (Lkr. Neustadt/Aisch-Bad Windsheim) und Ochsenfurt (Lkr. Würzburg), angefahren.

    Die Fahrzeiten sind Montag, Mittwoch und Freitag (außer Feiertage) von 9.05 bis 12.47 Uhr an den Haltestellen der Bürgerbuslinie Seinsheim-Martinsheim (www.seinsheim.de). Eine komplette Fahrstrecke beträgt rund 130 Kilometer.

    Seit November 2013 sind sie ehrenamtlich rund 160.000 Kilometer gefahren

    Zwischen 25 und 30 Fahrerinnen und Fahrer haben seit November 2013 mitgemacht. Sie sind rund 160.000 Kilometer ehrenamtlich für die Gemeinden Seinsheim und Martinsheim gefahren. Gut 5000 Stunden haben sie dafür aufgewendet.

    "Wir machen es, weil es Spaß macht", sagt Rolf Mloschin. Die Unterhaltung mit den Leuten gehöre da auch dazu. Ihn hat der damalige Martinsheimer Bürgermeister August Hopf zum Mitmachen motiviert. Die Motivation hält immer noch an. Mloschin ist der Fahrer, der mit Abstand die meisten Linientage fährt. "Etwa 25 im Jahr werden es sein", schätzt er.

    Das Fahrerteam des Generationenbus Seinsheim und des Dorf-Auto Gnötzheim: (von links) Heinrich Dürr, Günter Ixmeier, Bernhard Volkamer, Erwin Dorsch, Georg Kost, Achim Schiffmeyer, Heinz Dorsch und Rolf Mloschin.
    Das Fahrerteam des Generationenbus Seinsheim und des Dorf-Auto Gnötzheim: (von links) Heinrich Dürr, Günter Ixmeier, Bernhard Volkamer, Erwin Dorsch, Georg Kost, Achim Schiffmeyer, Heinz Dorsch und Rolf Mloschin. Foto: Gerhard Krämer

    Achim Schiffmeyer ist im Männergesangverein Seinsheim angesprochen worden, ob er nicht beim Generationen-Bus-Verein mitmachen will. Und zwar von Chormitglied Stefan Schwarz, der zugleich der Vorsitzende des Generationen-Bus-Vereins ist. Schiffmeyer wollte mitmachen und ist noch immer mit Spaß dabei.

    Die Idee eines Car-Sharing-Busses sei von Stefan Schwarz gekommen, erzählt Heinz Dorsch. Bald darauf habe es Kontakt mit der Pfarrfamilie Stradtner und dem Dorf-Auto Gnötzheim gegeben. Daraus entwickelte sich die Idee einer Bürgerbusline.

    In den Jahren 2014 bis 2017 waren es zwischen 1075 und 1677 Linientage im Jahr, die das Team insgesamt gefahren ist. 2015/2016 standen die Fahrerinnen und Fahrer vor besonderen Herausforderungen, denn sie hatten viele Fahrgäste aus Kriegsländern, die kaum Deutsch sprechen konnten. Und oft hatten sie mehr Fahrgäste als Sitzplätze. Doch sie meisterten alle Probleme souverän.

    Die Fahrt kostet einen Euro

    Die Corona-Pandemie ließ auch bei der Bürgerbuslinie die Fahrgastzahlen einbrechen. In den Jahren 2020 bis 2022 waren es jährlich nur 139 bis 324 Personen, die den Service nutzten. "Es ist schlimm, wenn keiner mitfährt und der Bus leer unterwegs ist", sagt Fahrer Heinrich Dürr.

    Doch dieses Jahr macht den Fahrern Hoffnung: 265 Fahrgäste waren es von Januar bis Juni. Für Günter Ixmeier ist es nicht nachvollziehbar, warum nicht noch mehr Menschen die Linie nutzen, schließlich kostet die Fahrt nur einen Euro.

    Ein Teil des Fahrerteams: (von links) Rolf Mloschin, Bernhard Volkamer, Achim Schiffmeyer, Heinrich Dürr, Georg Kost, Erwin Dorsch, Günter Ixmeier und Heinz Dorsch.
    Ein Teil des Fahrerteams: (von links) Rolf Mloschin, Bernhard Volkamer, Achim Schiffmeyer, Heinrich Dürr, Georg Kost, Erwin Dorsch, Günter Ixmeier und Heinz Dorsch. Foto: Gerhard Krämer

    Eine Entschädigung bekommen die Fahrer nicht. Aber alle drei Monate findet ein Treffen des Fahrerkreises statt, bei dem die Einteilung gemacht wird. Bei diesen Treffen gibt es ein Essen für alle. Jedes Jahr machen die Fahrer außerdem zusammen einen Ausflug - als kleines Dankeschön für die Zeit, die sie der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.

    Den Busservice nutzt auch Stefanie Schwarz regelmäßig. Für die 83-jährige Seinsheimerin ist die Bürgerbuslinie eine enorme Erleichterung. Sie muss nach Ochsenfurt. "Es hat alles geklappt", sagt sie. Sie ist den Fahrern dankbar, die sie stets sicher ans Ziel gebracht haben. 

    Zeichen setzen!Die Aktion "Zeichen setzen!" zeichnet seit über 20 Jahren beispielhafte ehrenamtliche soziale Initiativen aus. Eine Jury wählt unter den Bewerbungen aus. Immer im Spätherbst werden dann vier Preise – dotiert mit 500 bis 3000 Euro – verliehen.Initiativen können sich entweder selbst bewerben - oder sie werden von Dritten vorgeschlagen. Jede und jeder kann Personen oder Gruppen nennen, die Wichtiges zum Gemeinwohl beitragen. Eingereicht werden können Projekte und Initiativen aus Unterfranken und dem benachbarten Main-Tauber-Kreis.Bewerbungen für die Förderpreise und eine Berichterstattung richten Sie bitte bis spätestens 30. September 2023 an: Main-Post, Aktion "Zeichen setzen!", Berner Straße 2, 97084 Würzburg, E-Mail: zeichensetzen@mainpost.de Oder: Lernwerk Volkersberg, Volkersberg 1, 97769 Bad Brückenau, E-Mail: zeichensetzen@volkersberg.deInformationen rund um die Aktion, die Bewerbung, die Kriterien sowie erschienene Beiträge finden Sie unter www.mainpost.de/zeichensetzen und www.lernwerk.volkersberg.de.MP

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