Die seit gut zwei Jahren diskutierte Umgestaltung des Oberen Mainkais ist ein Stück weiter gekommen: Im Stadtrat sind jetzt die detaillierten Pläne für den Ausbau vorgestellt und mit 25 zu zwei Stimmen abgesegnet worden. Auch die Kosten für die Sanierung der Kaimauer und den Ausbau zur Uferpromenade liegen auf dem Tisch.
Die dürften vor allem die beitragspflichtigen Anlieger interessieren. Die hatten zu Beginn der Planungen eine erhebliche Belastung durch die „Luxussanierung“ befürchtet. Die Lage scheint sich entspannt zu haben. Derzeit rechnet die Verwaltung für die Sanierung der seit Jahren maroden und gesperrten Kaimauer mit rund 2,7 Millionen Euro. Damit haben die Anlieger nichts zu tun. Die Umgestaltung des Mainkais kommt auf gut 1,4 Millionen Euro. Die Stadt erwartet Zuschüsse in Höhe von 860 000 Euro (für Mauer und Mainkai).
Auf die Anlieger kommen unterm Strich rund 164 000 Euro als umlagefähige Kosten zu. Die Zahl ist laut Stadtplaner Torsten Fischer das Ergebnis einer Fiktivkostenberechnung. Das heißt: In die Beträge fließen nicht die realen Kosten ein. Es wird, wie bei einer „normalen Anliegerstraße“, der Ausbau einer drei Meter breiten Straße, eines Gehwegs und der Stellplätze angenommen und auf die Anlieger umgelegt.
Andere Verhältnisse
Nicht nur die werden nach der Umgestaltung ganz andere Verhältnisse vor ihren Haustüren vorfinden. Der Obere Mainkai, der bei den Planern unter Mainkai Nord läuft, ist das letzte Uferstück auf Stadtseite, das noch nicht zur Promenade umgebaut worden ist. Jetzt soll die „Aufenthaltsqualität“ im Bereich zwischen evangelischem Dekanat und Bootshaus verbessert werden.
Wie das aussehen soll, hat Ralph Schäffner vom Kitzinger Stadtplanungsbüro arc.grün gezeigt. Nach den Worten von Fischer haben die Landschaftsarchitekten den Vorentwurf des Stadtbauamts konkretisiert. „Die Grundaussagen sind identisch“, so Fischer. Das heißt: Die Parkplätze am Main werden an die Häuserseite verlagert. Nachteil: Am Ende werden es noch 31 statt der bisherigen 52 Stellplätze sein.
Dafür gibt es mehr Platz am Ufer. Entlang der Häuser wird es einen Gehweg geben, als Puffer zwischen den Häuser und den Fahrzeugen. Die Beläge werden von der schon vorhandenen Promenadengestaltung übernommen. Der Main wird über Sitzstufen erschlossen und mit zwei Stadtfenstern erlebbar gemacht. Sitzflächen und viel Grün sowie ein in die Sitze integriertes LED-Leuchtband werden mit den Straßenleuchten eine besondere Atmosphäre schaffen.
Zu genießen sein wird dies vermutlich im Lauf des Jahres 2019. Bis Ende diesen Jahres soll der Förderantrag bei der Regierung von Unterfranken gestellt werden. Bei optimalem Verlauf kann Mitte/Ende 2018 mit der Sanierung der Mauer begonnen werden. Dauer: 18 Monate. Anschließend kann der Ausbau des Kais folgen. Sechs Monate sind dafür vorgesehen, so Fischer im Stadtrat.