Die Mitgliederversammlung des Fördervereins Mainschleifenbahn Volkach (MSB) stand ganz im Zeichen der absehbaren Reaktivierung der Strecke zwischen Seligenstadt und Astheim.
Vorsitzender Christian Oßwald berichtete von der Gründung der MSB Infrastruktur-GmbH mit dem Landkreis Kitzingen, den Kommunalunternehmen Würzburg, der Stadt Volkach und den Gemeinden Markt Eisenheim und Prosselsheim sowie dem Förderverein.
Er erinnerte an einen bestehenden Mitgliederbeschluss, demzufolge nach Einrichtung öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) historischer Verkehr als Gelegenheitsverkehr beibehalten werden soll. Dazu müsse die Infrastruktur mit einem zweiten Gleis in Astheim und einer Umfahrmöglichkeit in Prosselsheim angepasst werden, berichtete Thomas Benz als Besprechungsteilnehmer. Inzwischen sei dazu ein Planungsauftrag vergeben worden, um Möglichkeiten auszuloten.
Die Aufnahme des ÖPNV soll bis 2026 erfolgen. Oßwald geht jedoch von einem Termin um 2028 aus, da bis dahin das Regionalnetz Würzburg neu ausgeschrieben werden muss und Busverkehre neu zu ordnen sind.
Die beliebten Nikolauszüge fielen aus
Unklar ist, wie weit die geplante Umgehung Prosselsheim bis dahin gediehen ist. Daher will die MSB die Bahnstrecke unter Nutzung von Fördermitteln auf den neuesten Stand bringen. Wie und in welchem Umfang sich die MSB mit der in ihrem Eigentum befindlichen Bahnstrecke in einen zukünftigen ÖPNV einbringt, wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden, ebenso über den Fortbestand des Ausflugsverkehrs.
Die letzten beiden Betriebsjahre standen ganz unter dem Eindruck der Pandemie. So hatte das Ausflugsjahr 2021 später begonnen, Sonderfahrten und die beliebten Nikolauszüge fielen aus. Entsprechend geringer waren auch die Fahrgastzahlen.
Im laufenden Jahr hat sich die Situation mit fallweise starkem Fahrgastandrang wieder deutlich stabilisiert, jedoch entfallen erneut die Nikolauszüge. Neben der Strecken- und Fahrzeuginstandhaltung wurde die Verkaufsbude in Astheim renoviert.
Ärger durch aufgebrochene Schaltschränke
Großen Ärger bescherte der Aufbruch von Schaltschränken am Weißen Haus und in Prosselsheim als betriebswichtige Schalteinheiten. Offenkundig Fachkundige hatten die Schränke ausgebaut und gestohlen. Eine Ersatzbeschaffung gestaltete sich äußerst schwierig und kostenintensiv. Dennoch konnte Kassier Bernd Obergruber von einer positiven Kassenentwicklung berichten. Zur Finanzierung von technischen Prüfungen an den Fahrzeugen und um Schäden beheben zu können, sollen verstärkt Rücklagen gebildet werden.
Wegen der gestiegenen Treibstoffe wird die MSB ab dem kommenden Jahr die Fahrpreise anheben.
Der Förderverein zählt derzeit 118 Personen, die größtenteils aus der Region stammen. Im Jahr 2023 will der Förderverein sein 20-jähriges Bestehen mit einem Fest am Streckenende Astheim begehen und auch um Nachwuchs werben.