Die Stadt Marktsteft wirft ihren Hut in den Ring und wird sich um den Standort für die Station „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) des Landkreises Kitzingen bewerben. Dafür sehen die Stadträte das Gelände des alten Hafens als geeignet an und auch als nachhaltig, denn bestehende Gebäude werden genutzt, es muss nichts neu gebaut und Flächen versiegelt werden.
Erste Pläne vorgestellt
Schon vor einigen Jahren hatte die Stadt das Gelände am alten Hafen in Marktsteft gekauft. Bislang scheiterten die Versuche aus dem Gelände „etwas zu machen“ an Investoren oder den finanziellen Möglichkeiten der Stadt. Schon in zwei Ratssitzungen, so Bürgermeister Thomas Reichert, hat sich der Stadtrat mit einer Bewerbung für das Bildungszentrum auseinander gesetzt. Am Montagabend legte Städteplaner Thomas Buchholz erste Pläne dafür vor.
Demnach könnte die Einrichtung in einem Teil der Gebäude untergebracht werden. Der Vorteil für die Stadt: Zumindest ein Teil der Sanierung der Gebäude würde vom Landkreis mit rund einer halben Million Euro finanziert, auf Marktsteft würden dabei etwa zehn Prozent der Kosten zu kommen. Für den Rest der großen Anlage hatte Buchholz auf bisherige Ideen zurück gegriffen: Dort könnte etwa eine Radlerstation, die Unterbringung von Kaufahrer oder ähnliches verwirklicht werden.
Gute Lage
Die Eignung des Standorts für das Bildungszentrum listete Reichert auf: Direkt am Main gelegen, in einem historischen Gebäude untergebracht und ganz in der Nähe eine große zusammenhängende Mainaue, dazu noch alte Streuobstbestände im Umfeld passten gut in das Konzept.
Allerdings war den Räten auch klar: Sie müssen tiefer in die Tasche greifen, wenn auch die weiteren Gebäude saniert werden sollen. Auch hier hatte Reichert gute Nachrichten aus einem Gespräch mit der Regierung von Unterfranken mitgebracht, die durchaus willens ist, dies mit großzügigen Zuschüssen zu unterstützen. Was hier entwickelt werden könnte und welche Kosten dafür geschätzt sind, soll den Räten in einer Sondersitzung vorgestellt werden.
Hohe Folgekosten
Bedenken gab es am Montagabend von einigen Räten zu den Folgekosten des BNE. Denn der Vorschlag des Landkreises sieht eine Beteiligung der Kommune in Höhe von zehn Prozent an den Personalkosten vor. Hier sollte noch geklärt werden, wie lange diese Bindung gilt. Bei zwei Gegenstimmen befürwortete eine deutliche Ratsmehrheit die Bewerbung.