Der Widerstand in Volkach wächst: Eine Bürgerinitiative (BI) möchte das große Wohnbauprojekt stoppen, das die SBW Bau im Volkacher Osten plant. Auf der brachliegenden Fläche von knapp 3000 Quadratmetern sollen zwei viergeschossige Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 32 Wohnungen und Tiefgarage entstehen. Diese Dimension ist der "BI Eichfelder, Rimbacher und Ringstraße" (BIERR) ein Dorn im Auge, informieren deren Sprecher:innen Petra Eichelbrönner, Peter Michel, Burkard Neubert und Franziska Steuer per Schreiben an diese Redaktion.

Darin heißt es: "Diese Riesenklötze sprengen jede Dimension der zu den umgebenden Wohnbebauung in Bezug auf ihre Größe, ihre Baumasse, ihre Höhe und ihre Ausdehnung. Sie stellen Fremdkörper im kleinförmigen Siedlungsumfeld dar, an die sich niemand wird gewöhnen können." Man sei, betont die BI, nicht gegen eine Bebauung, sondern "für ein Ortsbild verträgliches Bauen, das zum Charakter unseres Wohnviertels passt".
Rund 720 Unterschriften nötig
Um ein Bürgerbegehren zu erreichen, benötigt die Initiative die Unterschriften von zehn Prozent aller Wahlberechtigten. So ist das bei Kommunen unter 10 000 Einwohnern geregelt. Bei den Kommunalwahlen 2020 waren etwa 7236 Volkacherinnen und Volkacher wahlberechtigt. Auf den Unterschriftenlisten der Initiative müssten sich also rund 720 Bürger:innen eintragen.
Wie Franziska Steuer auf Nachfrage sagte, habe die BI rund die Hälfte dieser Unterschriften bereits gesammelt. Zudem wolle man am Samstag, von 9.30 bis 14 Uhr, mit zwei Ständen über das Anliegen informieren. Am Rewe-Markt in der Dimbacher Straße und vor der Drogerie Müller werden Vertreter:innen der BI informieren und Fragen beantworten.
Viele Infos auf der Internetseite der Stadt
Dasselbe Ziel verfolgt die Stadt mit zahlreichen Infos und Grafiken zu dem Wohnbauprojekt, die auf deren Internetseite zu finden sind. Auf Facebook fordert Bürgermeister Heiko Bäuerlein (CSU) dazu auf: "Erst die offiziellen Unterlagen anschauen, dann nachdenken, dann Meinung bilden." Der Stadtrat hatte in seiner Sitzung Ende Januar den Weg für sie beiden großen Wohnblöcke freigemacht und mehrheitlich für die Aufstellung eines Bebauungsplans gestimmt.

Die Bürgerinitiative hingegen nennt die in Volkach geplanten Mehrfamilienhäuser "überdimensionale Kästen" und verweist unter anderem auf den Widerstand gegen die Bebauung am Kitzinger Steigweg. Sie bezeichnet diese Vorhaben als "exzessive Baumaßnahmen ohne Rücksicht auf Orts- oder Landschaftsbild", kritisiert die BIERR. Der Grad der Verdichtung sei für sie nicht nachvollziehbar.