Dass das Gelände in Etwashausen umgestaltet wird, hat der Stadtrat noch vor der Sommerpause beschlossen. Nach den Plänen des Berliner Planungsbüros Sinai soll das Freizeitgelände für die kleine Gartenschau 2011 ein neues Gesicht bekommen.
Die Pläne waren überarbeitet worden, nachdem sich Widerstand wegen der geplanen Baumfällaktionen geregt hatte. Die Proteste sind zum Teil in die Pläne eingeflossen. Die sehen vor: Der Bimbach bekommt mehr Platz, wird aus dem Betonbett geholt. Der Minigolfplatz wird im Norden der Anlage neu gebaut, dafür wird das Beachvolleyballfeld nach Süden geholt. Der Wohnmobilstellplatz wird nach Norden zwischen Main und Fußballplätze verlegt. Und: Möglichst viele Bäume werden erhalten.
Zufriedene Mehrheit
Mit dem Kompromiss war die Mehrheit zufrieden und die Gegner – scheinbar – auch. Peter Hauck ist derzeit der einzige, der weitere Verbesserungsmöglichkeiten sieht. Mit einem von seiner Schwester Ruth gemalten Bild steht er in der Fußgängerzone und im Freizeitzentrum, spricht die Leute an. Wer mitmacht, soll 15 Fragen beantworten. Die mit der Nummer 13 stellt die Kleine Gartenschau in Frage. „Es gibt Leute, die die Veranstaltungen für Geldverschwendung halten“, sagt Hauck und betont gleichzeitig, dass er das nicht so sieht.
„Die Gartenschau ist eine Riesenchance für Kitzingen. Sie muss bloß was bringen, was nachhaltig ist und den Kitzingern erhalten bleibt“, sagt er. Mit dem Kern der Schau, den Plänen für die Ausstellung zwischen Etwashausen und Main, ist er einverstanden. „Finde ich gut, was die vorhaben“, sagt Hauck. Was er nicht gut findet, sind die Pläne für das Freizeitgelände.
Zu spät und zu wenig beteiligt
Er kritisiert die Zuständigen im Rathaus. Vorwurf: Die Bürger sind zu spät beteiligt worden. Dabei habe er seine Ideen frühzeitig angeboten. Auch die mit dem See im Freizeitzentrum, in dem ein Bootsverleih festmachten könnte und von wo aus man mit Tret- oder Paddelbooten auf den Main rausfahren könnte. Dazu eine kleine Gastromomie und eine Toilettenanlage. Die hätte der Planer wenigstens prüfen können, sagt Hauck. Ihm sei aber gesagt worden: Jetzt warten Sie erst mal unsere Planungen ab. Als die dann da waren, und er nachfragte, sei die Antwort gekommen: Jetzt stehen die Pläne, jetzt ist es zu spät
Das glaubt Hauck nicht und will dem Stadtrat mit seiner Umfrage zum Nach- und/oder Umdenken bringen. Wenn der am 25. September zusammen kommt, will er seine Umfrage ausgearbeitet haben und das Ergebnis vorlegen. „Was die dann daraus machen, weiß ich nicht.“
„Weiß ich nicht“ ist ein gutes Stichwort. Denn wenn es konkret wird, wenn man fragt, was genau soll denn verändert werden, kommt auch Hauck leicht ins Trudeln. Dann macht er doch drei Punkte fest.
Nachdenken soll der Stadtrat über die Verlegung des Wohnmobilstellplatzes. Hauck findet das nicht gut, weil zu teuer. Sein Vorschlag: Den Platz für die Zeit der Gartenschau in Richtung Campingplatz verlagern und dann wieder dahin, wo er jetzt ist. Der geplante Holzsteg rechts und links der alten Mainbrücke, der den Main erschließen soll, ist für Hauck nicht durchdacht und viel zu teuer. Welches Holz wird verwendet, habe er gefragt und niemand haben ihm diese Frage beantworten können.
Was laut Hauck dringend her muss, ist eine Gastronomie im Park und eine vernünftige WC-Anlage. Das öffentliche Klo hinter dem Rot-Weiß-Heim, das für 100 000 Euro saniert werden soll, reicht nicht.
Ab Freitag, 12. September, steht Hauck wieder mit Sonnenhut und Bild in der Fußgängerzone. Wie viele Kitzinger er erreicht, was bei der Umfrageaktion herauskommt und ob er die Pläne damit ändern kann, wird sich erst zeigen müssen.