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Kitzingen: Nach dem schweren Schulbusunfall auf der B8 bei Kitzingen: Wie geht es den verletzten Kindern?

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Nach dem schweren Schulbusunfall auf der B8 bei Kitzingen: Wie geht es den verletzten Kindern?

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    Bei dem Unfall auf Höhe des Kitzinger Stadtteils Repperndorf starb am Freitag eine junge Fahrerin in ihrem Kleinwagen.
    Bei dem Unfall auf Höhe des Kitzinger Stadtteils Repperndorf starb am Freitag eine junge Fahrerin in ihrem Kleinwagen. Foto: Eike Lenz

    Ein Einsatz wie dieser zerrt an den Nerven, er lässt auch routinierte Retter nicht kalt. Auf der B8 kurz vor Kitzingen sieht es an diesem Freitagnachmittag aus wie auf einem Schlachtfeld. Fahrzeugteile liegen über mehrere hundert Meter verstreut auf der Straße, gesplittertes Glas, gestauchtes Metall. Im Graben hängt der safrangelbe Kleinwagen, in dem eine junge Frau gerade ihr Leben verloren hat. Am rechten Fahrbahnrand der Bus, in dem 23 Schulkinder saßen, die Fensterfront hinter dem Fahrer geborsten. "Auch für die Hilfskräfte", so wird es Jonas Wirth von der Kitzinger Feuerwehr später sagen, "ist so etwas kein alltäglicher Einsatz."

    Als gegen 13.45 Uhr der Alarm ausgelöst wird, überschlagen sich die Ereignisse. Schnell wird klar: Das Ganze wächst zum Großeinsatz. Polizei und BRK, Feuerwehr und THW – sie alle kommen mit zig Kräften an den Fuß des Repperndorfer Bergs. Allein die Kitzinger Feuerwehr ist mit etwa 40 Kräften vor Ort. Auf einer Wiese landet der Rettungshubschrauber, gelbe Engel werden die ADAC-Retter genannt. Kurz darauf heben sie wieder ab. Sie können nichts mehr tun.   

    Der Notarzt kämpft vergebens um das Leben der jungen Frau

    Hinter einer weißen Sichtschutzwand kämpft der Notarzt um das Leben der Frau, die nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei gegen 13.45 Uhr mit ihrem Auto in den Gegenverkehr geraten und frontal gegen den Bus geprallt ist. Am Ende ist aller Kampf vergebens. Die Frau, 24 Jahre jung, ist so schwer verletzt, dass sie noch an der Unfallstelle stirbt.

    Großeinsatz am Fuß des Repperndorfer Bergs: Zahlreiche Hilfskräfte arbeiteten nach dem schweren Unfall Hand in Hand.
    Großeinsatz am Fuß des Repperndorfer Bergs: Zahlreiche Hilfskräfte arbeiteten nach dem schweren Unfall Hand in Hand. Foto: Eike Lenz

    Auf der anderen Straßenseite sind die Einsatzkräfte damit beschäftigt, die 23 Kinder aus dem Bus zu holen, die an diesem Mittag auf dem Weg ins Wochenende waren. Der Großteil der Schülerinnen und Schüler ist äußerlich unbeschadet, aber was heißt das schon nach einem solchen Ereignis? Drei Kinder, so teilt die Polizei noch am selben Tag mit, werden "leicht verletzt".

    Am Montag heißt es auf Nachfrage, die drei verletzten Kinder seien ambulant versorgt worden: Eines sei noch vor Ort nach Hause entlassen worden, die anderen beiden hätten am selben Tag die Klinik verlassen können. Schwere Blessuren, Brüche gar, habe keines der Kinder erlitten. Auch der Busfahrer, der ersten Meldungen zufolge unverletzt geblieben war, sei vorsorglich ins Krankenhaus gekommen. 

    Die Eltern mussten nicht zu der Unfallstelle kommen

    Um den Rest der Kinder und Jugendlichen, alle im Alter zwischen 10 und 16 Jahren, kümmern sich Kräfte der Feuerwehr und der Notfallseelsorge. Sie werden in einem Shuttle von der Unfallstelle ins nahe gelegene Feuerwehrhaus nach Repperndorf gebracht und dort betreut. "Dadurch mussten die Eltern nicht zum Unfallort kommen, um ihre Kinder abzuholen", erklärt Feuerwehrsprecher Jonas Wirth. Bei aller Tragik, die über der Szenerie liegt, sorgen die vielen Ehrenamtlichen dafür, dass die Rettungskette vor Ort nicht reißt.

    In den sozialen Netzwerken liest man noch am Unglückstag von vielen Beileidsbekundungen. Die Empathie und das Mitgefühl mit der Familie der jungen Frau, die im blühenden Alter so jäh aus dem Leben gerissen wurde, sind groß. Dass viele im Stau standen, weil die B8 bis gegen 17.45 Uhr total gesperrt war und der Verkehr großräumig umgeleitet wurde – in diesem Moment völlig belanglos.

    Was bleibt, ist die Frage nach dem Warum. Wie konnte es passieren, dass die junge Frau – bei klarer Sicht und auf freier Strecke – in den Gegenverkehr geriet und dort offenbar frontal mit dem Bus zusammenstieß? So deformiert wie das Auto war, muss der Aufprall heftig gewesen sein. Eine Gutachterin hat den Unfallort vermessen, die Ermittlungen der Polizei dauern an. Bis Ergebnisse vorliegen, können Wochen vergehen.

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