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Nachholbedarf in Sachen Sex?

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Nachholbedarf in Sachen Sex?

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    Nachholbedarf in Sachen Sex?
    Nachholbedarf in Sachen Sex? Foto: FOTO ARCHIV

    Diese Vermutung lassen zumindest zwei Anträge zu, mit denen sich der Verwaltungssenat des Kitzinger Stadtrats am Dienstag zu befassen hatte. Der Senat sah in beiden Fällen keinen Grund oder die rechtliche Möglichkeit, die Vorhaben zu verhindern. Damit könnte sich das bisher aus einem Sex-Shop in der Oberen Bachgasse und der "Villa 44" mit ihren "käuflichen Damen" in der Heinrich-Fehrer-Straße bestehende Angebot in der Stadt in etwa verdoppeln.

    Der Sex-Shop, der in dem Antrag "Vergnügungsstätte mit Einzelbildvorführung in fünf bis sieben Videokabinen sowie Go-Go-Dance-Vorführung" heißt, soll in der Fischergasse (ehemals Fahrrad Brunner) entstehen. Baurechtlich, so die Fachleute im Rathaus, bestünden keine Bedenken gegen diese Nutzungsänderung. Es handele sich um ein Mischgebiet und dort seien Vergnügungsstätten möglich.

    Bedenken von Räten, die eine Beeinträchtigung der Nachbarschaft befürchteten, waren schnell mit dem Hinweis erledigt, dass sich der Laden an die üblichen Geschäftsöffnungszeiten zu halten habe. Deutliches Naserümpfen gab es allerdings, als bekannt wurde, dass es sich um ein Haus der Kitzinger Bau GmbH, immerhin einer fast hundertprozentigen "Tochter" der Stadt Kitzingen handele.

    Nicht nur Karl-Heinz Schmidt (UsW) fragte, ob da nicht doch ein anderer Mieter zu finden sei. Am Ende stimmten acht Räte für die Nutzungsänderung. Fünf wagen dagegen.

    Im Lochweg im Gewerbegebiet Schwarzacher Straße Ost wird es künftig eine "Hostessen-Agentur" geben. Gegen die beantragten Umnutzung einer Hausmeisterwohnung gab es keine Gegenstimme, vor allem, weil nach den Worten vom Rechtsexperten Jens Stoppel in Gewerbegebieten auch diese unter "sonstiges Gewerbe" laufende Dienstleistung möglich sei.

    Wie es in dem Antrag heißt, sollen die Räume für "das Kennenlernen und die Kontaktvermittlung potenzieller Kunden mit entsprechenden Anbieterinnen dienen". Eine Empfangsdame und ein bis zwei Hostessen sollen danach täglich von elf bis 21 Uhr anwesend sein.

    Dass dieses gelegentlich auch Prostitution genannte Gewerbe in Kitzingen möglich ist, liegt an einer Ausnahmegenehmigung. Eigentlich, so Jens Stoppel, auf Anfrage, verbiete eine Verordnung Prostitution in Städten unter 30 000 Einwohner. Wegen der hohen Zahl der in Kitzingen und Umgebung lebenden Amerikaner habe die Stadt die "Lizenz zur In-Door-Prostitution" erhalten.

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