Im Abtswinder Gemeinderat gab es erste Informationen dazu.
Wie Bürgermeister Klaus Lenz mitteilte, liegt eine Anfrage des Besitzers Johann-Friedrich Fürst zu Castell Rüdenhausen vor, der das Jagdschloss auf dem 463 Meter hohen Berg an das Kanal- und Wasserleitungsnetz der Gemeinde Abtswind anschließen möchte. Oder besser gesagt, muss. Das Wasserwirtschaftsamt hat dem Eigentümer signalisiert, dass die bisher ausreichende Klärgrube mit einem Drei-Kammer-System nicht mehr zulässig sei. Als Grund wurde genannt, dass eine Versickerung vom möglichen Überlaufwasser wegen des felsigen Untergrunds nicht möglich sei.
„Bevor wir ja sagen, müssen wir genau wissen, was auf uns zukommt.“
Ratsmitglied Jürgen Bünnagel
Im Schreiben fragte das Fürstenhaus an, ob die Gemeinde den Friedrichsberg als eigenen Ortsteil ausweisen würde. Nur dann bestünde nämlich die Möglichkeit, für die gut zwei Kilometer lange Leitung zum Berg staatliche Zuschüsse zu erhalten. Eine Leitung vom Ort hinauf zu dem Jagdschloss wäre wegen der Entfernung und des Höhenunterschieds wohl recht kostspielig. Bürgermeister Lenz sagte, dass für die Gemeinde keine Pflicht zum Anschluss bestünde. Für den Fall einer Ausweisung als Ortsteil würde das Fürstenhaus alle nicht gedeckten Kosten übernehmen, so der Bürgermeister.
Ingenieur Valentin Maier aus Höchstadt stellte die Anfrage in der Sitzung näher vor. Der Bereich Abwasser würde für das Jagdschloss und einer eventuellen Gaststätte für 50 Einwohnergleichwerte ausgelegt. Im gleichen Zug wolle der Besitzer eine Wasserleitung vom Ort zum Friedrichsberg verlegen, weil der bislang genutzte Brunnen keine Dauerlösung sei. Außerdem habe auch der Stromlieferant N-ERGIE signalisiert, dass er in dem Zug seine noch überirdischen Stromleitungen unter der Erde verlegen würde.
Für die Abtswinder Gemeinderäte taten sich bei der ganzen Sache einige Fragen auf. Zunächst wunderte sich Hermann Höfer, dass nun doch Interesse vom Fürstenhaus bestünde, wieder eine Gaststätte einzurichten und an die Kläranlage der Gemeinde anzuschließen. Vor vier Jahren wurde das alles als„zu teuer“ abgetan.
Ratsmitglied Jürgen Bünnagel äußerte einige Bedenken: Öffne am Friedrichsberg wieder eine Gaststätte, müsse die Gemeinde eventuell den bisherigen Wirtschaftsweg herrichten oder gar ausbauen, warf er ein. Dann wäre man zukünftig wohl auch für den Winterdienst zuständig. „Bevor wir ja sagen, müssen wir genau wissen, was auf uns zukommt“, meinte Bünnagel.
Kollege Rudi Weikert wies darauf hin, dass mit dem Fehrer-Haus ein weiteres Anwesen am Berg stünde, das dann möglicherweise ebenso einen Anschluss an die örtlichen Netze wolle. In einer der nächsten Sitzungen erhofft sich die Gemeinde weitere Details zu der Angelegenheit.