Auf die Zugstrecke Würzburg – Nürnberg sind nicht nur viele Pendlerinnen und Pendler angewiesen. Auch für Tagesausflüge am Wochenende und in den Ferien ist die Strecke beliebt. Ab Freitag, 26. Mai, ist damit jedoch erst einmal Schluss. Denn dann wird die Strecke für Bauarbeiten gesperrt. Erst ab Mitte September verkehren auf den erneuerten Gleisen wieder durchgehend Züge. Bis dahin wird ein Schienenersatzverkehr mit Bussen eingerichtet. Was sagen Fahrgäste dazu?
Kathleen Jäschke (46) aus Mainstockheim: "Ich bin auf den Zug angewiesen"

"Ich fahre regelmäßig mit dem Zug zur Therapie nach Würzburg. Seit meinem Schlaganfall bin ich epilepsiegefährdet und darf kein Auto fahren. Deshalb werde ich auf die Busse angewiesen sein und muss für meine Therapiestunden mehr Fahrzeit einplanen."
Reinhard Wick (67) aus Albertshofen: "Schienenersatzverkehr ist kein Ersatz"

"Meine Cellolehrerin kommt aus Schwandorf und wir treffen uns in der Mitte, in Nürnberg. Das wird jetzt aber schwierig werden. Der Schienenersatzverkehr ist für mich nicht wirklich ein Ersatz. Er braucht viel länger. Zur Not werde ich ihn zwar nutzen, aber Schwierigkeiten wird mir die Streckensperrung trotzdem bereiten."
Bejim Usejni (33) aus Würzburg: "Davon wusste ich noch nichts"

"Im Sommer gibt es keine Züge zwischen Würzburg und Kitzingen? Das wusste ich noch nicht. Ich fahre jeden Tag mit dem Zug zur Arbeit. Dann muss ich jetzt die Busse nehmen und bin länger unterwegs."

Susanne Müller (48) aus Kitzingen: "Da nehme ich lieber das Auto"

"Ich nutze nur gelegentlich den Zug, wenn ich beruflich in die Richtung von München muss. Ansonsten fahre ich mit dem Auto. Der Schienenersatzverkehr kommt für mich nicht infrage. Da fahre ich dann lieber die ganze Strecke mit dem Auto."
Christoph Sauer (50) aus Kitzingen: "Taxifahrer können es nicht einschätzen"

"Wir Taxifahrer können noch nicht einschätzen, ob die Streckensperrung positiv oder negativ ist. Normalerweise profitieren wir von spontanen Zugausfällen – trotz Leid der Zugreisenden. Bei so einer langfristigen Sperrung kann es aber sein, dass sich viele vorab um Alternativen kümmern."
Peter Stern (58) aus Scheinfeld: "Ich habe das Deutschlandticket abbestellt"

"Als ich von der Baustelle erfahren habe, habe ich direkt mein Deutschlandticket abbestellt, da es sich für mich dann überhaupt nicht lohnt. Ich fahre mit dem Zug zur Arbeit nach Nürnberg und das eigentlich sehr gerne. Aber wenn die Busse länger brauchen, nehme ich lieber gleich das Auto, das normalerweise zuhause stehen bleibt."
Antonia Strehl (22) und Sophie Hartleif (21) aus Würzburg: "Eine gute Sache, dass Schienen erneuert werden"

"Wir studieren Lehramt in Würzburg und haben pro Woche einen Praktikumstag in Kitzingen. Bis zu den Sommerferien müssen wir deshalb den Schienenersatzverkehr nutzen. So richtig viele Infos, wie das genau laufen soll und wie viel früher wir losmüssen, kennen wir zwar noch nicht. Aber da müssen wir wohl durch. An sich ist es ja eine gute Sache, dass die Schienen erneuert werden."