Der regionale Planungsverband hat die Stadt Volkach über die verbliebenen möglichen Standorte von Windenergieanlagen informiert. Bürgermeister Heiko Bäuerlein zeigte dem Stadtrat in dessen Sitzung auf, dass von allen an der Mainschleife einmal in Aussicht gestellten Flächen nur sehr wenige übrig blieben. Aus Gründen des Landschafts- und des Umweltschutzes, aber auch aus militärischen Gesichtspunkten blieb nur ein Areal östlich der Stadt im Rimbacher Wald übrig, weitere im Bereich Eisenheim.
Bäuerlein machte deutlich, dass sich der Bau nur eines einzigen Windrades wegen des damit verbundenen Planungs- und Erschließungsaufwandes kaum lohnen werde. Auf die Nachfrage nach einem Bürgerwindrad gab er zu bedenken, dass die Ableitung erzeugten Stromes nicht gesichert sei. Als Grund nannte er eine bestehende Auslastung der vorhandenen Stromautobahnen. Das Wunschziel einer Bürgersolaranlage mit Windrädern behalte er aber im Ideenspeicher. Die Ratsrunde nahm die Planung zur Kenntnis.
Baumpatenschaften und Baumspenden als Ideen
Die CSU-Fraktion brachte einen Antrag für Baumpatenschaften als Gewinn für jeden einzelnen Bürger ein. Das Stadtoberhaupt sah in der Betreuung von Baumscheiben eine gute Gelegenheit für Bürgerinnen und Bürger, städtisches Grün zu pflegen und gleichzeitig Stadtbedienstete zu entlasten.
Stadträtin Andrea Rauch regte an, auch über Baumspenden, zum Beispiel anlässlich von Geburten und Jubiläen, nachzudenken. Die Ratsrunde beschloss, den Antrag zu prüfen und zu bewerben.
Flüchtlingswohnheim: Bauantrag wurde zurückgezogen
Ein lange diskutiertes Thema war in der Sitzung eher eine Randnotiz: Der Bauherr hat seinen Antrag zum Bau eines Wohnheims für maximal 90 Geflüchtete im Volkacher Industriegebiet Im Seelein zurückgezogen. Das Landratsamt habe das Verfahren eingestellt, informierte der Bürgermeister.
Das ist wenig überraschend und vielmehr die Konsequenz aus der Ablehnung seitens des Stadtrats und vor allem des Landratsamtes als Baugenehmigungsbehörde. Der Investor hatte bis zum 15. Februar Zeit, zur Rechtsmeinung des Landratsamts Stellung zu nehmen, entschied sich aber für den Rückzug.
Das hatte auch das Landratsamt auf Nachfrage dieser Redaktion mitgeteilt und erläutert: "Ein neuer Antrag liegt uns bisher nicht vor. Die Antragsteller können grundsätzlich einen neuen Antrag stellen." Falls das passiere, müsse dazu aber erst wieder die Stadt Volkach Stellung nehmen. Der Investor ließ entsprechende Fragen dieser Redaktion unbeantwortet. Es ist also offen, ob und wann ein geänderter Bauantrag für das Wohnheim in Volkach aufschlägt.
Ferienbetreuung und Förderung der Demokratie
Weitere Themen am Ratstisch waren:
- Der Stadtrat änderte die bestehende Verordnung über die Öffnung von Verkaufsstellen anlässlich von Märkten. Sie war bislang begrenzt auf die Altstadt und gilt nun für die gesamte Stadt als Marktgebiet. Voraussetzung ist, dass mindestens ein Marktstand stehen muss.
- Mangels Nachfrage und wegen Personalmangels wird es auch 2025 keine Ferienbetreuung geben.
- Bürgermeister Bäuerlein denkt über die versuchsweise Gründung eines Arbeitskreises Demokratie nach.
- Gerlinde Martin bietet für Obervolkach und das Baugebiet eine Bürgerversammlung an, sobald die Schlussrechnung vorliegt, da Bauwillige auf Zahlen warten.
- Die Mai-Sitzung des Stadtrates soll am 26. Mai im Konstitutionssaal in Gaibach als Ort der Demokratie stattfinden.