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FRANKENWINHEIM/VOLKACH: Oberfestdirektor Waldemar Sperling wird 70

FRANKENWINHEIM/VOLKACH

Oberfestdirektor Waldemar Sperling wird 70

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    Er hat König Carl Gustav von Schweden die Hand geschüttelt, ist mit Königin Nur von Jordanien die Treppe des Grand Hotels Berlin hinuntergeschwebt und auf einem Elefanten durch Volkach geritten. Er hat viele Prominente kennengelernt – zum Beispiel Roman Herzog, Edmund Stoiber und Carolin Reiber – und alle haben sich gerne von seinem unvergleichbaren fränkischen Charme einnehmen lassen. Waldemar Sperling aus Frankenwinheim ist ein Mann von Welt – und in der Welt zuhause. Nun wird der Tourismus-Manager, Entertainer und selbsterkorene „Oberoberfestdirektor“ 70 Jahre alt. Zeit, die Jahre von Glanz und Gloria noch einmal aufleben zu lassen. Ein kleiner Rückblick.

    Alles beginnt im Jahr 1964, als der junge Waldemar Sperling, der seine Prüfung für den mittleren Finanzdienst abgelegt hat, eine Anstellung bei der Stadt Volkach bekommt. Noch kann keiner ahnen, welche Rolle für die Region der junge Frankenwinheimer noch spielen soll.

    Im Nu ein Sympathieträger

    Die Lage ändert sich schon drei Jahre später, als Sperling beginnt, als Symbolfigur des Volkacher Ratsherrn in der ganzen Republik Werbung für die fränkische Weinregion zu machen. Das auffällige Kostüm mit Puffärmeln, Halskrause und hohem Hut zeigt seine Wirkung, vor allem aber Sperlings direkte und humorvolle Art. Die Menschen zeigen sich begeistert, Sperling katapultiert sich im Nu in die Funktion des Sympathieträgers für die Region Weinfranken. Im Laufe der Jahre wird Sperlings Aktionsradius immer größer. Schon 1972 vertritt er Volkach als erste fränkische Stadt auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) in Berlin. Seitdem ist er dort als regelmäßiger Gast zu sehen und waltet seines Amtes als Weichenleger für die Bekanntheit der Region im internationalen Ausland.

    Bei einer dieser Veranstaltungen trifft er die bereits erwähnte Königin Nur von Jordanien. Auf seine bescheidene Art bietet er ihr ohne Umschweife „the best wine of the world“, den besten Wein der Welt, an. Die Königin ist entzückt und bittet den fränkischen Tourismus-Manager, mit ihr zusammen bei einer Veranstaltung die Treppe des Grand Hotels im damaligen West-Berlin hinunterzuschreiten, er natürlich im Ratsherrenkostüm. Sperling setzt den Wunsch professionell in die Tat um – mit dem Ergebnis, dass die Region Weinfranken sogar in Jordanien einen Namen bekommt.

    Viele Geschichten kann der Jubilar erzählen, der mit Wortwitz und schmackhaften Bocksbeutelweinen die Herzen der Stars und Sternchen im Sturm erobert. Als Ratsherr und Leiter des Volkacher Tourismusbüros, das seit 1976 besteht, nimmt er in seiner Amtszeit sämtliche Weinhoheiten, darunter mindestens 583 Weinprinzessinnen, unter seine väterlichen Fittiche. Er kürt sich zum „Oberoberfestdirektor“ des Volkacher Weinfestes (diese Benennung lässt sich durch beliebiges Anhängen des Wortpartikels „ober“ ins Unendliche steigern), wird Herr über 530 000 wogende Wunderkerzen und verabschiedet seine Gäste Jahr für Jahr in immer mehr echten und ausgedachten Fremdsprachen.

    Markenzeichen Panamahut

    Doch nicht nur an der Mainschleife hat der freundliche Draufgänger seine Finger im Spiel. Bis heute ist er amtierender Festdirektor des Frankenwinheimer Weinfestes und Drahtzieher in etlichen Vereinen und Verbänden. Das Amt des Volkacher Ratsherrn beispielsweise hat er inzwischen zwar niedergelegt, aber dennoch ist Sperling weiterhin als Wirbelwind in der Region bekannt.

    Der Mann mit dem weißen Panama-Hut (davon besitzt er nach eigenen Angaben übrigens gut zehn Stück) ist mit seinen gefühlten tausend Berufen noch gut beschäftigt. „Mir macht meine Arbeit nach wie vor großen Spaß“, so der Frankenwinheimer. „Ohne Motivation und Begeisterung für die Sache geht da gar nichts.“

    Pünktlich zu seinem 70. Geburtstag bekommt Sperling übrigens die Silberne Plakette der Stadt Volkach verliehen. Darüber hinaus kann sich der Jubilar über unzählige Anrufe und Gäste zu seinem Ehrentag freuen. Eines ist sicher – spritzige Stimmung wird bei seiner Feier im Frankenwinheimer Sportheim nicht fehlen.

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