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Kitzingen: Parken in Kitzingen: Das sind die häufigsten Fehler – und das sind die Klassiker bei den Ausreden

Kitzingen

Parken in Kitzingen: Das sind die häufigsten Fehler – und das sind die Klassiker bei den Ausreden

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    Steven Ilse, Verkehrsüberwacher der Kitzingen Stadtverwaltung, beim Kontrollgang in der Altstadt.
    Steven Ilse, Verkehrsüberwacher der Kitzingen Stadtverwaltung, beim Kontrollgang in der Altstadt. Foto: Andreas Brachs

    Seit 26 Jahren ist Stefanie Stockmeyer in Diensten der Kitzinger Stadtverwaltung auf der Straße unterwegs. Die Politesse überwacht den öffentlichen Parkraum, erklärt, ermahnt und verteilt Knöllchen. Immer wieder trifft sie auf die gleichen Fehler der Autofahrerinnen und -fahrer und hört ähnliche Ausreden – oft sogar von denselben Personen.

    Fehler Nr. 1: Parkschein oder Parkscheibe vergessen

    Eigentlich der Standard beim Parken in der Innenstadt: Man schaut erst einmal, ob man Parkschein oder Parkscheibe braucht und legt dann das Entsprechende hinter die Windschutzscheibe. Aber Stefanie Stockmeyer trifft immer wieder auf Fahrzeuge ohne – entweder weil der Fahrer nicht daran gedacht hat oder weil er glaubt, er komme gleich wieder und brauche nichts zu unternehmen.

    Eine fehlende Parkscheibe oder ein fehlender Parkschein wird in Kitzingen mit einer Verwarnung über 20 Euro geahndet – der Einstiegspreis nach dem städtischen Bußgeldkatalog.

    Fehler Nr. 2: falsche Eingaben in der Park-App

    Die Park-App soll das Parken in der Stadt erleichtern. Mit ihr kann man minutengenau ein- und auschecken oder auch die Parkzeit aus der Ferne verlängern. Prinzipiell praktisch. Allerdings, so die Erfahrung der Politesse, passieren beim Buchen immer wieder Eingabefehler. Die fallen ins Gewicht, wenn die Verkehrsüberwacher die Fahrzeuge kontrollieren. Stimmt zum Beispiel das vom Fahrer eingetippte Kennzeichen nicht mit dem des Autos überein, gilt das Auto nicht als per App geparkt – und es wird eine Strafgebühr fällig.

    Stefanie Stockmeyer ist seit 1999 Politesse in Kitzingen. Mit Verkehrssündern im öffentlichen Parkraum kennt sie sich aus.
    Stefanie Stockmeyer ist seit 1999 Politesse in Kitzingen. Mit Verkehrssündern im öffentlichen Parkraum kennt sie sich aus. Foto: Andreas Brachs

    Fehler Nr. 3: Parken in Fußgängerbereichen

    Die Flächen im Stadtgebiet, die den Fußgängern vorbehalten sind, sind klar gekennzeichnet. Das prominenteste Beispiel ist die Fußgängerzone am Marktplatz. Aber auch in der Keltenstraße, unterhalb der Klinik Kitzinger Land, gibt es Abschnitte, die mit dem klassischen blauen Schild für Fußgänger reserviert sind. Ausnahmen gebe es nur für Anwohner zum Be- und Entladen, erklärt Stockmeyer. Verstöße dagegen gehen ins Geld: 55 Euro sind bei einem entsprechenden Strafzettel zu zahlen. 

    Fehler Nr. 4: das Parken mit dem Halten verwechseln

    Knifflig ist die Regel, dass man sein Auto für kurze Zeit auf Parkplätzen abstellen darf, wenn man nur hält statt parkt. Dann braucht es weder Parkschein noch Parkscheibe. Allerdings: Offiziell gilt dieses Halten nur für drei Minuten. Und außerdem muss der Autofahrer oder die -fahrerin immer in Sichtweite des Fahrzeugs bleiben. Wer also um die Ecke biegt oder in ein Geschäft geht, von dem aus er seinen Wagen nicht mehr sehen kann, begeht bereits einen Verstoß.

    Hier ist die Kitzinger Verkehrsüberwachung allerdings kulant, erklärt Stockmeyer. Tatsächlich geht die Politesse zweimal am selben Auto vorbei und das nicht innerhalb von drei, sondern eher innerhalb von sieben bis zehn Minuten. Erst wer dann noch ohne Schein oder Scheibe erwischt wird, zahlt. Und auch die Regel mit dem Auto-im-Auge-Behalten sieht die Stadtverwaltung nicht so eng. 

    In der Schweizergasse in Kitzingen gibt es nur zwei Parkplätze. Der Rest ist Fußgängerzone. Trotzdem wird dort immer wieder falsch geparkt.
    In der Schweizergasse in Kitzingen gibt es nur zwei Parkplätze. Der Rest ist Fußgängerzone. Trotzdem wird dort immer wieder falsch geparkt. Foto: Andreas Brachs

    Fehler Nr. 5: falsch parken in der Schweizergasse

    Die Einfahrt in die Altstadt, von der Luitpoldstraße in die Schweizergasse, wird immer wieder missbraucht. Dort finden sich nur zwei Parkplätze, einer davon für Behinderte. Trotz der eindeutigen Beschilderung wird die kurze Einfahrt auf Höhe der Sparkasse gern zum Parken genutzt – in den verbotenen Abschnitten. Warum? "Weil die Leute zu bequem sind", lautet Stockmeyers Erfahrung. Überraschenderweise sind es oft dieselben schwarzen Schafe, die den Verkehrsüberwachern regelmäßig auffallen. 

    Fehler Nr. 6: Schuld sind immer die anderen

    Damit ist Stefanie Stockmeyer beim Umgang miteinander. Sie übt ihren Beruf auch deshalb nach 26 Jahren noch gern aus, weil sie auf einen menschlichen Umgang setzt, zuvorderst: miteinander reden und mit Humor reagieren. "Wer mich höflich anspricht, bekommt auch eine höfliche Antwort", sagt sie. 

    Aber oft passiert es ihr, dass erwischte Autofahrer schimpfen: auf die Umstände, auf die anderen Verkehrsteilnehmer, auf die Politesse. "Ich würde mir wünschen, dass die Betroffenen ihre Fehler erkennen und ihre Schuld zugeben", sagt die Verkehrsüberwacherin.

    Aber statt zu einem Fehler zu stehen, hört Stockmeyer von den Ertappten immer wieder die gleichen, wenig überzeugenden Ausreden: "Ich war doch nur kurz weg", "Ich habe doch nur kurz gehalten", "Ich bin doch schon wieder da".  

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