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Volkach: Peter Kornells Kritik zum Abschied aus dem Volkacher Stadtrat: "Bei mir ist es transparenter zugegangen"

Volkach

Peter Kornells Kritik zum Abschied aus dem Volkacher Stadtrat: "Bei mir ist es transparenter zugegangen"

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    Peter Kornell saß nach seinen 18 Jahren als Bürgermeister noch drei Jahre als normales Mitglied im Stadtrat, nun scheidet er nach der Hälfte der Wahlperiode aus. Das Archivbild zeigt ihn im Pausenhof der Grund- und Mittelschule.
    Peter Kornell saß nach seinen 18 Jahren als Bürgermeister noch drei Jahre als normales Mitglied im Stadtrat, nun scheidet er nach der Hälfte der Wahlperiode aus. Das Archivbild zeigt ihn im Pausenhof der Grund- und Mittelschule. Foto: Barbara Herrmann

    Als am Montagabend der Volkacher Stadtrat zu seiner Sitzung im Rathaus zusammengekommen ist, hat einer gefehlt, der auch als normales Mitglied des Stadtrats in den vergangenen drei Jahren gerne mal den Ton bestimmt hat. Altbürgermeister Peter Kornell (FWG) ist zur Hälfte der Wahlperiode auf seinen Wunsch aus dem Gremium ausgeschieden. Mitglied des Kreistags bleibt er.

    Bürgermeister Heiko Bäuerlein hatte seinen Vorgänger in der Stadtratssitzung davor nach 22 Jahren aus dem Gremium verabschiedet. Seit 2001 war Kornell dessen Mitglied gewesen und hatte es dann 18 Jahre lang als Bürgermeister geleitet, bevor er nochmals im Stadtrat Platz nahm. Im Interview erklärt er, warum für ihn jetzt der richtige Zeitpunkt ist, zu gehen – und äußert klare Kritik an seinem Nachfolger.

    Frage: Warum verabschieden Sie sich gerade jetzt aus dem Volkacher Stadtrat?

    Peter Kornell: Das ist ein guter Zeitpunkt jetzt zur Hälfte der Wahlperiode, weil ich es für wichtig halte, dass junge Leute eine Chance bekommen. Und das immer nur bei den Kommunalwahlen machen zu wollen, funktioniert aus der Erfahrung heraus nicht gut. Wer gewählt werden will, muss auch die Chance haben, in die Köpfe der Leute zu kommen. Darum halte ich das für legitim. Die Nachrücker sind ja schließlich auch bei der letzten Wahl angetreten und gewählt worden.

    Hatten Sie von vornherein diesen Plan?

    Kornell: Nein, von vornherein nicht, aber im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, dass ich als Bürgermeister natürlich einen anderen Einfluss und andere Möglichkeiten hatte. Da ließ dann doch die Motivation ein Stück weit nach.

    Hatte diese sinkende Motivation noch andere Gründe?

    Kornell: In den letzten drei Jahren habe ich gemerkt, dass vieles im nichtöffentlichen Teil der Stadtratssitzung und in den Fraktionssprecher-Sitzungen gemacht wurde. Die gibt es laut der Kommunalverfassung ja gar nicht. Der jetzige Bürgermeister und die ganzen Kandidaten haben  immer die volle Transparenz versprochen.  Das traue ich mich wirklich zu sagen: Bei mir ist es transparenter zugegangen. Ich habe auch strittige Sachen im öffentlichen Teil gemacht, der ist jetzt teilweise substanzlos.

    Was sagen Sie zum Tempo, mit dem Projekte in Volkach vorangehen?

    Kornell: Dass die Stadt viele Projekte hat, das war schon vor meiner Zeit so. Aber fast alles, was bis jetzt gemacht wurde in den drei Jahren, war ja schon vorbereitet. Da bin ich auch Partei, das will ich gar nicht abstreiten. Das eine oder andere könnte vielleicht schon schneller entschieden und erledigt werden.

    Vorgänger und Nachfolger: Peter Kornell (links) und Heiko Bäuerlein (rechts) bei der Ernennung zum Altbürgermeister.
    Vorgänger und Nachfolger: Peter Kornell (links) und Heiko Bäuerlein (rechts) bei der Ernennung zum Altbürgermeister. Foto: Peter Pfannes

    Woran hakt es denn in ihren Augen?

    Kornell: Sicherlich sind die Dinge komplex, einfacher ist es nicht geworden. Man muss sich trauen zu entscheiden. Wenn ich was entscheide, kann ich natürlich auch Fehler machen, aber wenn ich nichts entscheide, passiert halt auch nichts. Bei mir hat's auch mal gedampft bei strittigen Themen, aber da musst Du als Bürgermeister halt durch. Einem jeden recht getan, ist eine Kunst, die keiner kann.

    Können Sie ein konkretes Beispiel nennen?

    Kornell: Im nichtöffentlichen Teil der Stadtratssitzung ging es mehrfach um die Beleuchtung in der Spitalstraße. Da wollte die ÜZ alle neuen Leuchten mit Lampenmasten aufstellen. Von den rund 70 Leuchten in der Altstadt sind nur acht oder neun so aufgestellt, die anderen hängen an Kragarmen an den Wänden. Das ist nicht nur schöner, sondern spart in der engen Altstadt auch Platz am Boden. Aber dann hieß es, das habe die ÜZ so vorgegeben, die wüssten das doch am besten. Das stimmt aber nicht, die sind doch unsere Dienstleister!

    Gibt es etwas, worauf Sie sich jetzt besonders freuen mit dem Plus an Zeit?

    Kornell: Am Mittwoch letzter Woche bin ich erstmals Opa geworden. Da habe ich jetzt eine neue Aufgabe, auf die ich mich sehr freue und die mich jetzt sicherlich schön in Anspruch nimmt.

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