Für die einen ist es Christi Himmelfahrt, für die anderen Vatertag und für die fränkische CSU ist es das Drei-Franken-Treffen. Aus Mittel-, Ober- und Unterfranken kommen sie gewandert, geradelt oder auch gefahren, um um den Drei-Franken-Stein herum zu plauschen oder zu politisieren. Hauptredner war wieder Bayerns Innenminister und mittelfränkischer CSU-Bezirksvorsitzender Joachim Herrmann.
„Nur“ ein Drei-Franken-Treffen ist es für die Christsozialen nicht, so feierten alle zusammen mit den evangelischen Pfarrer Daniel Lischweski (Burghaslach) und dem katholischen Diakon Hans Scherbaum (Schlüsselfeld) eine ökumenische Christi Himmelfahrt-Andacht. Lischewski mahnte, die Menschlichkeit Jesu als Vorbild für unser Miteinander zu nehmen, und Scherbaum ging auf Christi Himmelfahrt als Heimatfest ein.
Stelldichein der Prominenz
Für die meisten am Drei-Franken-Stein war die CSU die politische Heimat, und so wurde im familiären Rahmen gefeiert, mit nicht allzu langen Reden, die dafür aber intensiv auf die Bundestagswahl im Herbst ausgerichtet waren. Mit dabei auch der frühere Bundeswirtschaftsminister Michael Glos und die Europa-Abgeordnete Monika Hohlmeier sowie Bundes- und Landtagsabgeordnete, ebenso Landräte und Bürgermeister.
Hatte eine große Teilnehmergruppe dies groß als Forderung auf ihren Shirts stehen, so fasste es Innenminister Joachim Herrmann in unmissverständliche Worte: „Der Steigerwald bleibt Naturpark.“ Mehr sagte er dazu nicht.
Klar bekannte sich Herrmann zum ländlichen Raum, denn Burghaslachs Bürgermeister Armin Luther als diesjähriger Gastgeber hatte um Hilfe gebeten – für den Erhalt ärztlichen Versorgung und der Nahversorgung, denn man könne nicht erst einen Unternehmer sein Lebensmittelgeschäft schließen lassen, um dann einen Dorfladen aus Bürgerengagement entstehen zu lassen.
Ein zweiter wichtiger Punkt für Luther ist die Infrastruktur, sprich eine gute Verbindung zur Kreisstadt Neustadt/Aisch auf ausgebauten Staatsstraßen – und natürlich nach Burghaslach, denn dort sowie in Schlüsselfeld und Geiselwind gebe es expandierende Unternehmen, die Bedarf an Arbeitskräften haben. Dafür konnte der Innenminister noch keine Versprechungen machen, betonte aber, bei der Nachbargemeinde Geiselwind mit dem derzeit laufenden sechsspurigen Ausbau das Versprechen gehalten zu haben.
Dafür stehe die CSU ebenso wie für Sicherheit. Ein Thema, das nun auch nach der roten Karte der Wähler in Nordrhein-Westfalen die SPD entdeckt habe. Für Herrmann war es dabei ein interessanter Aspekt, dass SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz beim Parteitag in Schweinfurt darüber kein Wort verloren habe. Er bedauerte, dass es in einigen Bundesländern zu wenig Polizei gebe und dieser auch noch die Rückendeckung fehle.
Fränkische Fahnen fehlten nicht
Den CSU-Anhängern rief er zu, dass es auf jede Stimme ankomme und man sich nicht auf Prognosen ausruhen dürfe, schwenkte Herrmann auf Wahlkampfmodus um. Auf jeden Einzelnen müsse man zugehen und ihm klar machen: „Wir haben Lust auf Zukunft.“ Von einer „ausgezeichneten bayerischen Bilanz“ sprach der Innenstaatssekretär Gerhard Eck aus Unterfranken. Der Parlamentarische Staatssekretär für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Thomas Silberhorn (Oberfranken) setzt auf Familie, Mittel- und Bauernstand und auf Innenminister Herrmann und damit auf Franken.
Apropos Franken. So ganz allein gehörte der Drei-Franken-Stein der CSU beim Drei-Franken-Treffen nicht. Eine kleine Schar der „Partei für Franken – Die Franken“ war mit fränkischen Fahnen auch dabei.