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KITZINGEN: Ramthun: „Wir müssen wachsen“

KITZINGEN

Ramthun: „Wir müssen wachsen“

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    Optimist: Mit Zuversicht blickt Franken-Guss Geschäftsführer Josef Ramthun in die Zukunft. Die geplanten Umsatzziele für 2011 wurden deutlich übertroffen und der Einstieg als Teilelieferant für den Flugzeug- und Nutzfahrzeugbau hat sich als richtig erwiesen.
    Optimist: Mit Zuversicht blickt Franken-Guss Geschäftsführer Josef Ramthun in die Zukunft. Die geplanten Umsatzziele für 2011 wurden deutlich übertroffen und der Einstieg als Teilelieferant für den Flugzeug- und Nutzfahrzeugbau hat sich als richtig erwiesen. Foto: Foto: Ralf Weiskopf

    Der Höhenflug der Franken Guss Kitzingen GmbH hält an, seit das Unternehmen am 1. Juli 2009 nach der Pleite der Gießerei Metal Technologies Kitzingen (MTK) den Neuanfang wagte. Über das Umsatzplus, eine weitere Verstärkung der Belegschaft und die übrige Unternehmensentwicklung berichtete am Mittwoch der geschäftsführende Gesellschafter Josef Ramthun.

    „Das Jahr 2011, als das zweite komplette Geschäftsjahr nach dem Neustart, wurde mit einem Gesamtumsatz von 127,4 Millionen Euro abgeschlossen und damit das Umsatzziel weit übertroffen“. Für 2012 peilt das Unternehmen bei vorsichtiger Kalkulation 128 Millionen Umsatz an. „Fest steht, wir müssen wachsen“, sagt der Geschäftsführer.

    Im wesentlichen sei der Erfolg auf die exportorientierte Automobilindustrie zurückzuführen, wo man Produkte erfolgreich platzieren könne, unterstreicht Ramthun. Durch die Akquisition neuer Aufträge im Nutzfahrzeugbereich, im Fahrzeug-Sektor und der Luftfahrtindustrie sei es gelungen, die Position von Franken Guss als Entwicklungspartner der Industrie nachhaltig zu sichern. So fertigt die Kitzinger Gießerei laut Ramthun inzwischen für den Sitzhersteller Recaro oder stellt Teile für den Airbus 380 her. In Kürze beginne die Serienproduktion eines 20 Kilogramm schweren Bauteils aus Aluminium-Druckguss für die Laster-Baureihe Actros von Mercedes Benz, berichtet der Geschäftsführer. „Wir haben aufs richtige Pferd gesetzt“, ist er überzeugt.

    Hauptabnehmer sind laut Ramthun nach wie vor die ZF-Unternehmensgruppe und alle namhaften Fahrzeug-Hersteller. 88 Prozent des Umsatzes würden in Deutschland erzielt.

    Mehr Mitarbeiter eingestellt

    Der geschäftliche Erfolg hat dazu geführt, dass die Zahl der Mitarbeiter weiter gestiegen ist: auf 559, darunter 39 Auszubildende (Vorjahr 464). 93 arbeiten als Angestellte, 466 im gewerblichen Bereich und im September kommen weitere zwölf Auszubildende dazu.

    Bei den Investitionen gibt das Unternehmen weiter Gas. Wie 2011 sollen auch in diesem Jahr sieben Millionen Euro in den Betrieb fließen. Diese Investitionen dienten vor allem dazu, „Altlasten“ aufzuarbeiten, erklärt Ramthun. So müssen das Kanalnetz und viele Gebäude saniert werden. Aber auch die Aufenthaltsräume der Mitarbeiter und die Kantine werden gründlich renoviert.

    Die Veränderungen auf dem Markt fordern laut Ramthun eine immer höhere Flexibilität von Management und Mitarbeitern. Auftraggeber planten nur noch kurzfristig. Das habe zur Folge, dass in der einen Woche 13 und in der nächsten Woche kurzfristig 20 Schichten gearbeitet werden müssen. Für die Mitarbeiter bleibe die Arbeitszeit gleich. Allerdings müssten sie sich darauf einstellen, auch einmal unter Woche frei zu haben und dafür an Wochenenden arbeiten zu müssen. Mit Schichtmodellen, über Arbeitszeitkonten, durch Leiharbeiter oder die Vergabe von Aufträgen nach außen versuche man das Problem zu lösen, sagt Ramthun.

    Sorgen bereiten dem Unternehmen finanzielle Unwägbarkeiten. So belaste der jüngste Tarifabschluss die Kasse mit rund einer Million Euro, die Rohstoffpreise, die sich 2011 um zehn Prozent erhöhten, zeigten tendenziell weiter nach oben, die Abgabe nach dem Erneuerbare Energien-Gesetz (EEG) schlage 2011 und 2012 mit jeweils 1,8 Millionen zu Buche. Was mit der Kohlendioxid-Abgabe auf Franken Guss zukommt, ist nach den Worten des Geschäftsführers noch nicht absehbar.

    Was Franken Guss derzeit ebenfalls von länger geplanten Investitionen abhält, sind die nicht absehbaren Folgen der Energiewende. „Wir wissen nicht, ob wir auf elektrische Stahlschmelze, den Kupolofen oder auf Gas als Energieträger setzen sollen“, sagt Ramthun.

    Offen ist auch die Frage, ob das Unternehmen Teile der Konversionsflächen der ehemaligen Harvey-Baracks bekommt. „Wir bräuchten rund 45 000 Quadratmeter als Pufferfläche“, erklärt der Geschäftsführer. Hier seien die Stadt und der Landkreis gefordert, wenn es um zukünftige Planungen gehe. Denn egal, was rings um die Gießerei angesiedelt werden soll, es müsse immer berücksichtigt werden, dass es in deren Umfeld zu Lärm- und Staubbelastungen kommen wird, sagt Ramthun.

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