Die Entwicklung hatte sich seit Jahren abgezeichnet: Die Sängergruppe Kitzingen beschloss ihre Auflösung zum 30. Juni 2025. Zuvor soll aber am 22. Juni in Kleinlangheim noch das 100-jährige Bestehen gefeiert werden.
Vor sechs Jahren hatte es Probleme mit der Besetzung des Vorstandes gegeben, sodass Elke Kuhn als Vorsitzende der Sängergruppe Steigerwald auch den Vorsitz für die Sängergruppe Kitzingen übernahm. Die Vorstandsriege ergänzten Bernhard Nägle als Vize und Guntram Zielonka als Schriftführer.
Über den zuletzt gewählten Kassier wollte sich niemand äußern, denn der hatte sein Amt kurzfristig niedergelegt, so dass Nägle als Kassenführer kommissarisch einspringen musste. Er berichtete zwar von einer positiven Finanzlage, doch war der Kassier seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen. So wurde denn auch der Vorstand zwar entlastet, nicht jedoch der Kassier.
Niemand wollte die Verantwortung übernehmen
Die der Sängergruppe angeschlossenen Vereine sind automatisch Mitgliedsvereine des Sängerkreises Würzburg. Dagmar Ungerer als dessen stellvertretende Vorsitzende informierte ergänzend, dass viele Sängergruppen des Sängerkreises Probleme mit der Vorstandsbesetzung haben. Auch der Sängerkreis sei derzeit nur geschäftsführend tätig. Allerdings sei die Mitgliederzahl dank der Entwicklung in der Sängergruppe Würzburg gestiegen.
Da alle verbliebenen Vorstandsmitglieder nicht mehr kandidierten und sich unter den 25 Vereinsvertretern niemand fand, der Verantwortung übernehmen wollte, war der Auflösungsbeschluss die unausbleibliche Folge. Nägle unterstrich, er wolle keine Sängergruppe, die nur auf dem Papier besteht. Zum Abschluss wünsche er sich für das Jubiläum ein "schönes Fest".
Mit Zustimmung der Mitglieder bleibt der Vorstand noch bis zum 30. Juni geschäftsführend tätig, um das Jubiläum organisieren zu können. Gruppenchorleiter Uwe Ungerer merkte an, dass der Sängerkreis für die Vereine der neue Anlaufpunkt sei. Nägles Dank galt Elke Kuhn, die einmal eingesprungen war, um die Auflösung zu vermeiden, die aber letztlich nicht zu verhindern war.