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Kitzingen: Schrottauto in Kitzinger Wohnsiedlung: Warum das Abschleppen fast drei Jahre gedauert hat

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Schrottauto in Kitzinger Wohnsiedlung: Warum das Abschleppen fast drei Jahre gedauert hat

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    Dieser schwarze Mazda stand seit mindestens Anfang 2022 am Straßenrand des Kitzinger Wohngebiets Marshall Heights. Jetzt ist er weg.
    Dieser schwarze Mazda stand seit mindestens Anfang 2022 am Straßenrand des Kitzinger Wohngebiets Marshall Heights. Jetzt ist er weg. Foto: Eike Lenz

    Fast drei Jahre stand er da, unbewegt und ohne einen Funken Leben, rottete einfach vor sich hin. Ein schwarzer Mazda, abgestellt am Wegesrand in der Kitzinger Wohnsiedlung Marshall Heights, vergessen von seinem Besitzer und von den Behörden. Anfangs trug das Auto polnische Kennzeichen, später gar keine mehr. 

    Ein Anwohner wandte sich Anfang September an diese Redaktion. "Vielleicht können Sie hier etwas erreichen und Licht ins Dunkel bringen." Und dann diese Frage, die wie eine Anklage klang: "Warum ist es im gesetzestreuen Deutschland so schwer, diese Schrottkiste aus dem öffentlichen Raum zu entfernen?"

    Ja, warum eigentlich?

    Wenn hierzulande ein Auto abgemeldet auf öffentlichen Grund steht, springen zunächst bei der Polizei die Sicherungen an. Sie klebt einen roten Punkt auf die Scheibe, verbunden mit der Aufforderung an den Halter, seinen Wagen binnen vier Wochen zu entfernen. Tut er das nicht, gilt das Auto – je nach Zustand – als Abfall, der zu entsorgen ist, und zwar von der zuständigen Kommune, zunächst auf deren Kosten.    

    Die Polizei bringt den roten Punkt an, der dem Halter signalisieren soll, sein Fahrzeug unverzüglich zu entfernen.
    Die Polizei bringt den roten Punkt an, der dem Halter signalisieren soll, sein Fahrzeug unverzüglich zu entfernen. Foto: Eike Lenz

    Die Regelung hat in diesem Fall dazu geführt, dass das Auto länger als üblich an der Straße vor sich hin gammelte. "Aufgrund des äußerlichen Gesamtzustands des Autos ist die Stadt nicht von einem 'Schrottauto' ausgegangen, sondern hat das Fahrzeug wie eine 'Fundsache' behandelt", heißt es aus dem Kitzinger Rathaus. Und weiter: "Das Auto musste also – analog zu anderen Fundsachen – sechs Monate aufbewahrt werden. Bei der Handhabe in diesem konkreten Fall stand die Stadt vor der Frage: Das Auto abschleppen und für sechs Monate kostenpflichtig unterstellen oder so lange an dem Ort belassen?"

    Man entschied sich für die zweite Lösung. "Sie ist deutlich kostengünstiger (letztlich für den Steuerzahler), und das Auto stand nicht in zentraler Lage oder gar auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz."

    Am Dienstag ist das Auto abgeschleppt worden. Der Halter des Wagens sei bekannt, aber unter seiner alten Anschrift nicht mehr erreichbar gewesen. Ob ihm die Kosten für Abschleppen und Entsorgung aufgebürdet werden können, ist ungewiss.

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