Man gab sich fast die Klinke in die Hand: Während beide Volkacher Bataillone erst kürzlich zu einer Übung Richtung Truppenübungsplatz ausrückten, haben jeden Tag immer mehr Reservisten für die Deutsche Reservistenmeisterschaft 2007 die Mainfranken-Kaserne in Volkach bezogen. 800 Betten in der Kaserne sind mit den Reservisten belegt, schreibt die Bundeswehr.
Eine Großaufgabe
Eine logistische Großaufgabe für Stabsfeldwebel Reiner Götz vom Logistikbataillon 467. Er muss zum Beispiel sicherstellen, dass es für jeden ein Bett gibt. In der Kaserne wird es eng. Elf aktive Kompanien befinden sich in der Liegenschaft. Der Großteil der Soldaten musste für die Veranstaltung Betten und Stuben zur Verfügung stellen. „Wir stoßen an unsere Kapazitätsgrenzen, da wir ohnehin schon überbelegt sind“, sagt Götz. Hinzu kommt zusätzlicher Organisationsbedarf: Von kleinen Dingen wie Schuhcreme, bis zu 800 Bettbezügen und über 1000 Handtüchern sei alles dabei, so der Stabsfeldwebel. Er ist gleichzeitig Standortfeldwebel und betreut zusätzlich den Standortübungsplatz und die Schießanlage. Hier werden einige Wettkampfstationen aufgebaut sein. „Wir arbeiten mit den Reservisten gut zusammen“, unterstreicht er.
„Kein Grund zum Jammern“
Erhöhtes Organisationstalent muss auch das Instandsetzungsbataillon beweisen. Auch hier sind nur wenige Soldaten zurückgeblieben, um die Meisterschaften zu unterstützen. So ist das Bataillon vor allem für die Logistik und Materialbereitstellung von Fahrzeugen, Munition und Waffen zuständig. Ein Mehr an Arbeit trotz ohnehin voller Auftragsbücher, findet Oberstleutnant Thomas Eckert, S4-Stabsoffizier des Bataillons. „Wir sind mit unseren Verbänden mitten in der Transformation und wachsen hier auf insgesamt 1800 Soldaten an.“ Wie die in die Kaserne passen sollen, die erst 1986 fertig gestellt wurde und die jüngste Kaserne der Bundeswehr in den alten Bundesländern ist, weiß auch er nicht zu beantworten.
„Wir versuchen, möglich zu machen, was möglich ist“
Stefan Hart Kasernenkommandant
Dennoch sei die „weitere Baustelle“ im Rahmen der Reservistenwettkämpfe „kein Grund zum Jammern“. „Wo es geht, unterstützen wir gern“, betont Eckert. Schließlich sei diese Großveranstaltung eine gute Reputation für den Standort Volkach. Dies sieht auch der Kasernenkommandant Stefan Hart so. „Volkach hat Charme und es gibt eine hohe Resonanz in der Bevölkerung.“ Der Oberstleutnant sagt: „Wir versuchen, möglich zu machen, was möglich ist.“
Mädchen für alles
Bei Küchenmeister Ulrich Petschler geht es lebhaft zu. Ständig klingelt das Telefon; neue Lebensmittelbestellungen werden bestätigt, Einsatzpläne besprochen, nebenbei entschieden, was es zum Abendessen an Getränken gibt. „Man ist in einer Großküche eben Mädchen für alles“, sagt Petschler, der in Küchen internationaler Hotels arbeitete. Mit seiner 15 Mitarbeiter umfassenden Küchencrew, die wir er zum Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Veithöchsheim gehört, managt er im Wechselbetrieb täglich die Verpflegung für rund 1000 Teilnehmer. Die Mengen, mit denen sein Team tagtäglich hantiert, nehmen größere Dimensionen an. Mehrere hundert Kilogramm Schweinshaxen, 1500 Maultaschen, 100 Kilo frisches Obst täglich, sind ganz normale Mengen. Dass nun bis zu 800 Reservisten zusätzlich in die Mainfranken-Kaserne einrücken, bringt Petschler nicht aus der Ruhe. Das könne zwar etwas eng werden, er kann sich aber auf seine Mitarbeiter verlassen.
Im Blickpunkt
Fest auf dem Weinfestplatz
Um 10 Uhr beginnt das Marktfest mit großem Programm, vielen Prominenten und Tombola auf dem Weinfestplatz. Es dauert bis 20 Uhr. Die Moderation übernimmt Sissy de Maas.