Das Außenbecken des gut zwei Jahre alten Aqua-sole in Kitzingen ist seit August außer Betrieb: Probleme mit dem Schwallwasserbehälter haben die Attraktion lahm gelegt. Derzeit laufen die Sanierungsarbeiten. Bis Anfang Dezember soll es in dem Becken wieder rund gehen.
Davon ging Stadtkämmerer Bernhard Weber als Geschäftsführer der Stadtbetriebe GmbH bei einem Ortstermin am Montag aus. Weber wollte demonstrieren, warum das Becken so lange still gelegt werden muss und gleichzeitig den kursierenden Gerüchten um schadhafte Verfugungen oder Ähnliches entgegen treten.
Problem liegt im Keller
Gleich vorneweg: Am Becken selbst und an den Einrichtungen darin ist nichts von einem Schaden zu erkennen. Das Problem liegt tiefer. Um genau zu sein, im Keller unter den Schwimmbecken. Dort befinden sich die sogenannten Schwallwasserbehälter. Im Aqua-sole sind es fünf.
Die sind dazu da, den Wasserstand in den Becken auszugleichen und fangen Wasser auf, das über die meist vergitterten Überlaufrinnen der Schwimmbecken schwappt. Dieses manchmal verschmutzte Wasser sammelt sich in den Behältern. Von dort wird es in Filter geleitet, gereinigt und wieder in die Becken zurück gepumpt.
Genau in diesen Behältern sind die Probleme bei der Revision des Bades im August aufgetaucht. An den mit Kunststoff verkleideten Wänden der Behälter hat Schwimmmeister Rainer Trabert Blasen entdeckt. Zunächst nichts Gefährliches, schon gar nicht für die Nutzer des Bades. Aber dennoch „ein Grund zum vorbeugenden Handeln“, wie Weber sagte. Bevor irgendwelche Pilze, Bakterien oder Ähnliches sich in den Becken einnisten können, werden sie saniert. „Das haben wir sofort gemacht, auch weil die Gewährleistungsfristen der beteiligten Firmen noch laufen“, so Weber.
Es hat sich aber schnell herausgestellt, dass eine Sanierung sehr aufwändig ist. Die komplette Technik mit den Pumpen musste abgebaut werden; dr Beton ausgeschnitten und der schadhafte Kunststoffbelag beseitigt werden. Das ist inzwischen passiert. In den nächsten Tagen wird der Behälter komplett mit Kunststoffplatten ausgekleidet und verschweißt. Mit dieser Kunststoffvollverkleidung hofft Weber, das Problem für Jahre im Griff zu haben.
Warum die Beschichtung nach nur zwei Jahren Schäden aufgewiesen hat, ist derzeit „völlig offen“. Der Betonbauer will es nicht gewesen sein, der Hersteller der Beschichtung ebenso wenig wie der Fliesenleger, der die Beschichtung aufgebracht hat. Die Suche nach den Gründen und damit auch die Frage, ob die aggressive Sole eine Rolle spielt, ist derzeit ebenso ungeklärt wie die Haftung.
Eventuell Vergleich
Klar ist allerdings, dass die Stadtbetriebe zunächst die Reparaturkosten von rund 20 000 Euro pro Becken übernehmen werden. Ob und wie viel davon über einen Vergleich oder ein Gerichtsverfahren wieder zu holen ist, weiß man heute noch nicht. Weber geht davon aus, dass man sich auf einen Vergleich einigen wird. An einem mehrjährigen Gerichtsverfahren sei keiner der Beteiligten interessiert.
Jetzt geht es aber darum, den Schwallwasserbehälter für das Außenbecken wieder in Betrieb zu nehmen. Die Sanierung der weiteren vier Behälter hat sich die Stadtbetriebe GmbH für den nächsten Sommer vorgenommen, wenn wieder eine Revision ansteht und das Bad ohnehin geschlossen ist.
Das Aqua-sole ist der Nachfolger des Sole-Hallenbades und ist im Februar 2009 in Betrieb gegangen. Verwaltet wird das Bad von der Stadtbetriebe GmbH. Die ist eine 100-prozentige Tochter der Stadt Kitzingen. Die Betriebsführung hat die DSBG Sportstättenbetriebs- und Planungsgesellschaft mbH & Co. KG übernommen.