Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kitzingen
Icon Pfeil nach unten

Volkach: Schwimmen, tauchen, Leben retten: Spannender Wettbewerb der unterfränkischen Wasserwacht–Jugend in Volkach

Volkach

Schwimmen, tauchen, Leben retten: Spannender Wettbewerb der unterfränkischen Wasserwacht–Jugend in Volkach

    • |
    • |
    Ein "Ertrunkener"  wird beim Rettungsschwimmwettbewerb in rückwärtiger Lage gerettet.
    Ein "Ertrunkener" wird beim Rettungsschwimmwettbewerb in rückwärtiger Lage gerettet. Foto: Hanns Strecker

    Jede Menge Kinder und Jugendliche verwandelten am Wochenende das sonst eher beschauliche Volkacher Hallenbad in eine Wettkampfzone. Der Veranstalter spricht von gut 200 Teilnehmern, die sich rund um das Becken tummelten. Sie kamen aus den verschiedenen Wasserwacht-Ortsverbänden – von Aschaffenburg über Würzburg bis nach Haßfurt. Dazwischen: Betreuer und Schiedsrichter.

    Das ist "LOTI". Das Maskottchen der Wasserwacht
    Das ist "LOTI". Das Maskottchen der Wasserwacht Foto: Hanns Strecker

    Die Eltern der Wettkampfteilnehmer versammelten sich außerhalb des Schwimmbades an der langen Glaswand. Der Lärmpegel: höchste Stufe. Bei jedem Wettbewerbsdurchgang schwoll die Lautstärke enorm an. Mit Pfeifen und Schreien feuerten die Kids die Schwimmer zu Höchstleistungen an.

    Gruppenleiter der Wasserwacht investieren viel Zeit

    Ein Durchgang nach dem anderen jagte die Teilnehmer durch die Fluten – ob unter Wasser oder auf der Wasserfläche. Den eng getakteten Ablauf der einzelnen Disziplinen garantierte eine hervorragende Organisation der Verantwortlichen.

    Im Wettkampfmodus: Rund um das Becken versammelten sich Schwimer und Betreuer.
    Im Wettkampfmodus: Rund um das Becken versammelten sich Schwimer und Betreuer. Foto: Hanns Strecker

    Alexander Kager, Unterfränkischer Bezirksjugendleiter, weist auf die Herausforderungen der ehrenamtlichen Trainer und Betreuer hin. "Wir haben mal auf Landesebene ausgerechnet, wie viel Zeit ein Gruppenleiter in seiner Freizeit hierzu investiert. Wöchentlich kamen da locker 20 bis 30 Stunden und manchmal noch mehr heraus. Und trotzdem: Sie machen das mit vollem Herzen."

    Auf die Plätze, fertig, - LOS! Wer ist der/die Schnellste?
    Auf die Plätze, fertig, - LOS! Wer ist der/die Schnellste? Foto: Hanns Strecker

    Zwischenzeitlich sind im Wettkampf die Anforderungen bei den einzelnen Aufgaben schwerer geworden. Ringe werden über zig Meter lange Bahnen heraus getaucht und Personen müssen mit verschiedenen Rettungstechniken über bis zu 50 Meter weit gerettet werden.

    "30 Prozent der Grundschüler können nicht schwimmen."

    Alexander Kager, Unterfränkischer Bezirksjugendleiter Wasserwacht

    Mit Feuereifer sind da selbst die Kleinsten voll dabei. Wie wichtig das ist, belegt Alexander Kager mit bedenklichen Zahlen: "In Bayern ertrinken im Vergleich zu Deutschland statistisch gesehen die meisten Personen. Das kommt von den vielen Flüssen und Seen, die es hier gibt. Und: 30 Prozent der Grundschüler können nicht schwimmen."

    Zwei Kids arbeiten mit der Rettungsboje. Schnell muss es gehen.
    Zwei Kids arbeiten mit der Rettungsboje. Schnell muss es gehen. Foto: Hanns Strecker

    Zur Mittagszeit zieht der Wettkampftross dann in das Schulgebäude um. Vom nassen Element geht es jetzt zu den Aufgaben zu Land. Zuvor stellt die Verpflegungsgruppe des Kitzinger Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) die Versorgung für die vielen hungrigen Kinder sicher: Mit einer Feldküche rückten auch hier Ehrenamtliche an und machten ein leckeres, gesundes Essen für fast 200 Personen.

    Die Verpflegungsgruppe des Kitzinger BRK hat die Feldküche aufgebaut.
    Die Verpflegungsgruppe des Kitzinger BRK hat die Feldküche aufgebaut. Foto: Hanns Strecker

    Und dann ging es gleich weiter, einiges an Theorie wurde gefragt: Was muss man alles beachten? Wie geht man bei einem Ertrinkungsunfall vor? Und etliches Praktisches: Wundversorgung, die Lagerung Bewusstloser oder die Reanimation an einer Übungspuppe.

    Zwei Verletztendarsteller liegen am Boden. Wie geht man jetzt vor?
    Zwei Verletztendarsteller liegen am Boden. Wie geht man jetzt vor? Foto: Hanns Strecker

    Selbst die Kleinsten beherrschten die Wiederbelebung aus dem Effeff: Druckpunkt finden, richtige Beatmungstechnik und Kontrolle des Bewusstlosen. Erstaunlich, was selbst Achtjährige können.

    Fehlende Schwimmbäder als gesellschaftliches Problem

    Sichtlich angetan von den vielfältigen Leistungen waren Landrätin Tamara Bischof und Volkachs Bürgermeister Heiko Bäuerlein. Mahnende Worte zum Thema Schwimmunterricht gab es von der Landrätin, die bemängelte, dass immer mehr Schwimmbäder schließen.

    Im Wettkampfmodus: Zwei Retter bergen einen "Verletzten", in dem sie ihn in die Mitte nehmen.
    Im Wettkampfmodus: Zwei Retter bergen einen "Verletzten", in dem sie ihn in die Mitte nehmen. Foto: Hanns Strecker

    "Das ist ein Problem der Gesellschaft", sagte Bischof. Und: "Der Staat möchte, dass wir alle schwimmen lernen. Aber wenn wir nicht die Möglichkeit haben, in ein Schwimmbad zu gehen, wird das schwierig." Allerdings freute sie sich, dass dieses Problem nicht für den Kitzinger Landkreis gelte: "Unsere Hallenbäder sind da sehr aktiv."

    Wertungsmäßig sei erwähnt, dass in allen Jahrgangsstufen die Ortsgruppe Schöllkrippen von der Kreiswasserwacht Aschaffenburg den ersten Platz belegte. Platz Zwei ging an die Ortsgruppe Wülfershausen, Kreiswasserwacht Rhön-Grabfeld. Auf die Benennung der weiteren hinteren Plätze verzichtet die Redaktion, da sie eigentlich alle den Titel "Platz 3" verdient hätten.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden