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Willanzheim: Seelische und körperliche Gewalt? Die Staatsanwaltschaft Würzburg ermittelt gegen Kita-Mitarbeiterinnen in Willanzheim

Willanzheim

Seelische und körperliche Gewalt? Die Staatsanwaltschaft Würzburg ermittelt gegen Kita-Mitarbeiterinnen in Willanzheim

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    Wurde im katholischen Kindergarten St. Martin in Willanzheim (Lkr. Kitzingen)  Kindern seelische und körperliche Gewalt angetan? Die Würzburger Staatsanwaltschaft ermittelt.
    Wurde im katholischen Kindergarten St. Martin in Willanzheim (Lkr. Kitzingen)  Kindern seelische und körperliche Gewalt angetan? Die Würzburger Staatsanwaltschaft ermittelt. Foto: Günther Fischer

    Der Kindergarten St. Martin in Willanzheim (Lkr. Kitzingen) sieht sich mit dem Vorwurf von Gewalt gegen Kinder konfrontiert. Drei Erzieherinnen der Kleinkindgruppe sind bis zur Klärung freigestellt worden. Pressesprecherin Carolin Mäder bestätigt, dass am 28. März ein anonymer Hinweis auf mögliche körperliche und seelische Gewalt im Landratsamt Kitzingen eingegangen ist.

    Gleich am nächsten Tag habe die Kita-Fachaufsicht die Einrichtung unangekündigt besucht, teilt Mäder mit. Es habe danach keine Anhaltspunkte für ein sofortiges Einschreiten gegeben. Einige Tage später habe sich dann das Erzbistum Bamberg gemeldet, das Träger des Willanzheimer Kindergartens ist. Im Austausch mit der dortigen Präventionsstelle und in anschließenden Elterngesprächen hätten sich Verdachtsmomente erhärtet, so die Sprecherin des Landratsamtes.

    Die Erzieherinnen sind freigestellt, die Kleinkindgruppe in Willanzheim ist geschlossen

    Der Träger selbst habe die notwendigen Schritte eingeleitet und drei pädagogische Mitarbeiterinnen bis zur Klärung der Vorwürfe durch die Staatsanwaltschaft Würzburg freigestellt. Die Pressestelle der Staatsanwaltschaft bestätigt, dass die Anzeige einer Rechtsanwältin der Diözese Bamberg in der vergangenen Woche eingegangen ist und Ermittlungen aufgenommen wurden.  

    Die Folge der Freistellungen: 13 Kinder der Krippengruppe können aktuell nicht im Kindergarten betreut werden. Die Betreuung der 45 Buben und Mädchen aus den anderen beiden Gruppen sei sichergestellt, sagt Harry Luck, Sprecher des Erzbistums Bamberg. Man suche aktuell Ersatzpersonal, weil man nicht wisse, wie lange es bis zur Klärung dauere. Im katholischen Kindergarten St. Martin arbeiten acht Erzieherinnen und vier Pflegerinnen in drei Gruppen.

    "Die Kita-Fachaufsicht des Landratsamtes hat ergänzend Auflagen erlassen, um den laufenden Betrieb sicherzustellen", heißt es in einer Erklärung des Landratsamtes. Die Maßnahmen seien mit der Regierung von Unterfranken abgesprochen und zum Schutz der Kinder wie auch der betroffenen Mitarbeiterinnen notwendig. "Die Vorwürfe werden ernst genommen, ohne jemanden vorzuverurteilen", schreibt Mäder. Die Kita-Fachaufsicht habe umsichtig und in enger und guter Abstimmung mit dem Träger gehandelt.

    Erzieherin wandte sich offenbar an Träger und Jugendamt

    Auch der Elternbeirat ist einbezogen worden. Nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe habe man mit der Leitung, dem Träger, der Bürgermeisterin und der Kita-Fachaufsicht Gespräche geführt, sagt die Vorsitzende Veronika Endres. An einem Gespräch im Landratsamt Kitzingen sei der Elternbeirat ebenfalls beteiligt gewesen. In der Woche nach Ostern habe der Elternbeirat von den Anschuldigungen erfahren. Eine Erzieherin habe sich damit an Träger und Jugendamt gewandt.

    "Von Elternseite wurden vorher derartige Anschuldigungen nicht an den Elternbeirat herangetragen", sagt Endres. Nähere Angaben, was genau den Erzieherinnen vorgeworfen werde, könne sie nicht machen. Es sei die Rede davon, dass im Kindergarten von einigen Erzieherinnen Methoden angewendet würden, "die nicht mehr zeitgemäß" sind. Von Seiten der Staatsanwaltschaft Würzburg heißt es, man stehe am Anfang der Ermittlungen. Aber sexueller Missbrauch könne ausgeschlossen werden. 

    Informationsveranstaltung für alle Eltern 

    Der Träger hat in Absprache mit dem Elternbeirat einen Informationsbrief an alle Eltern versendet, sagt Veronika Endres. An diesem Freitag finde eine Informationsveranstaltung für die Eltern statt, in der über den aktuellen Stand informiert werde und Fragen beantwortet würden.

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