Das Streuobstfest im Streuobstdorf Markt Herrnsheim gab es in der inzwischen neunten Auflage und passte vom Termin bestens in die herbstliche Jahreszeit. Dabei standen die naturnahen Erzeugnisse und daraus kreierte Spezialitäten im Mittelpunkt. So servierten die jungen Damen Pia Kümmel und Anja Eyßelein Streuobst-Smoothies und Krischen Cords von der Genossenschaft Main-Schmecker hatte Streuobst-Secco im Angebot.
Baum gepflanzt
Vor der offiziellen Eröffnung schritten die einheimische Moustkönigin Rebekka Stumpf und die Fränkische Streuobstkönigin Veronika Streun aus Richelbach im Landkreis Miltenberg zusammen mit Landrätin Tamara Bischof und Bürgermeisterin Ingrid Reifenscheid-Eckert zur Tat, um mit Schaufeln einen weiteren Baum im Streuobst-Lehrpfad zu pflanzen. Danach begaben sie sich auf einen Rundgang über das Festgelände mit dem Besuch beim Trio Florian Hiller, Holger Götzelmann und Friedrich Ramming, die vor zwei Jahre eine GbR mit dem Namen „Siaßmoustbanscher“ gegründet haben und seitdem Apfelsaft aus den örtlichen Apfelbeständen vermarkten.
Spezialitäten von Main-Schmecker
Eine andere Form des Verarbeitens und Vermarktens hat sich die Genossenschaft Main-Schmecker (www.main-schmecker.de) mit Betriebsgelände in Margetshöchheim auf ihre Fahnen geschrieben. Wie der Geschäftsführer und Diplom-Gartenbauingenieur Krischan Cord informierte, hat die Genossenschaft in den Landkreisen Kitzingen, Würzburg und Main-Spessart inzwischen schon über 100 Mitglieder. Heuer rechnet Cords mit rund 150 Tonnen angeliefertem Obst, hauptsächlich Äpfel und Birnen aus Streuobstbeständen, aber auch Wildobst wie von Speierlingen oder Vogelbeeren.
Das Obst wird zu mehreren Produkten wie Saft oder Secco verarbeitet und für die Verbraucher gibt es die drei Liter fassenden Bag-in-Box-Behältnisse, in der sich die Säfte mit verschiedenen Geschmacksrichtungen drei Wochen halten. Die Genossenschaft hat für die Mitglieder die Vorteile, Säfte aus kaum gespritztem Obst zu bekommen. Denn bei Main-Schmecker werden alle Flächen und Erzeuger für das Bio-Siegel zertifiziert und die alten Obstsorten sind robust und obendrein beschert die Genossenschaftsform den Mitgliedern relativ gute Erlöse.
Bunter Bauernmarkt
Die Gäste erwartete ein Bauernmarkt von Direktvermarktern mit Spezialitäten vom Pferdemetzger, Räucherfisch, eingemachten Früchten, Likören, Äpfeln, Ölen, Kräuterprodukten, Meerrettich, Honig und der einheimischen Hofkäserei Brunner. Der Landschaftspflegeverband stellte das Projekt fränkische Obstlandschaft vor, der Landesbund für Vogelschutz informierte über die Vogelwelt im Hausgarten und auf Streuobstwiesen und der Falkner Harald Dellert beschrieb die Faszination Greifvögel und Eulen.
Altbürgermeister Wilhelm Sturm organisierte eine Traktorausstellung, der Korbflechter Rudi Rippstein aus Sand und Frida Stock aus Baldersheim ließen sich bei ihrer Arbeit auf die Finger schauen und viele Anbieter hatten hölzerne Erzeugnissen wie Nistkästen oder Holzdekoration für den Garten im Angebot.
Der Förderkreis Herrnsheimer Markt mit Ingrid Eyßelein an der Spitze bot einen fränkischen Mittagtisch und später eine große Auswahl an selbst gemachten Kuchen zum Kaffee an. Für die musikalische Unterhaltung sorgte die Blaskapelle „Blaue Zipfel“ aus Weibhausen. Derweil vergnügten sich die Kinder auf der Stroh-Hüpfburg, beteiligten sich an Bastelaktionen oder unternahmen Kutschfahrten.