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Kitzingen: Ständig rote Ampeln auf Kitzinger B8 wegen jahrelanger Schlamperei? Das sagt das Staatliche Bauamt zu den Vorwürfen

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Ständig rote Ampeln auf Kitzinger B8 wegen jahrelanger Schlamperei? Das sagt das Staatliche Bauamt zu den Vorwürfen

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    Das dauernde Rotlicht an Kitzinger Ampelkreuzungen könnte auch an defekten Induktionsschleifen in den Fahrbahnen liegen.
    Das dauernde Rotlicht an Kitzinger Ampelkreuzungen könnte auch an defekten Induktionsschleifen in den Fahrbahnen liegen. Foto: Holger Hollemann, dpa (Symbolbild)

    Viel ist in jüngster Zeit über den Verkehr, die Ampeln und die zunehmenden Staus auf der B8 in Kitzingen gesagt und geschrieben worden. Was ist Fakt, was Spekulation? Das ist bei einem emotionalen Thema wie diesem nicht leicht voneinander zu trennen.

    Seit vergangener Woche ist die Diskussion über das angebliche Eigenleben der Ampelanlagen um einen Beitrag reicher. Wenn stimmt, was der renommierte Verkehrsexperte Michael Schenk in den Raum gestellt hat, wäre das ein ungeheuerlicher Vorgang. Das Staatliche Bauamt hat sich umgehend gegen den Vorwurf der Schlamperei verwahrt.

    Schenk, von manchem ehrfürchtig als "Verkehrs-Papst" bezeichnet, ist ein nach außen bedächtiger und überlegter Ingenieur mit eigenem Fachbüro seit 2002 bei Frankfurt am Main. Er saß dieser Tage im Bauausschuss des Kitzinger Stadtrats flankierend neben Rüdiger Köhler, dem Fachbereichsleiter des Staatlichen Bauamts.

    Seine Stunde schlug, als die Stadträtin Gertrud Schwab (CSU) darüber klagte, was ihr "gewaltig stinkt": nämlich dass sie nachts, wenn "kein Schwein auf der Straße ist", von zwei, drei roten Ampeln ausgebremst wird. Ihr Kollege Martin Günzel (ÖDP) fragte explizit, warum man – zum Wohl der "ampelgeplagten Kitzinger Bevölkerung" – nicht einfach zwischen 21 und 5 Uhr die Ampeln ausschalten könne.

    Die Schleifen vor den B8-Ampeln sollen seit Jahren kaputt sein

    Eigentlich, so Schenk, sollte man abends und nachts auf der B8 und auch auf den Tangenten "ohne Halt" durchkommen, sofern nicht in den Seitenstraßen ein Auto wartet. Das sei ja gerade Sinn und Zweck der in der Fahrbahn verbauten Induktionsschleifen: dass sie erkennen, wie der Verkehr fließt und die Ampeln danach steuern.

    Da war der Experte aber bereits beim Kern des Problems, denn die Probleme lagen laut seiner Aussage "in den letzten Jahren" auch daran, dass "gewisse Induktionsschleifen kaputt" waren. Schenk ging sogar noch weiter: Über eine Störmeldung sei die Firma, die für die Wartung der Anlagen zuständig ist, über die Ausfälle informiert worden. Doch die habe nicht reagiert, sondern Meldungen über zwei Jahre hinweg ignoriert.

    Wie kann das sein? Diese Frage stellte sich noch während des Abends auch Rüdiger Köhler, der Mann vom Staatlichen Bauamt, der von der Aussage des beisitzenden Experten nicht minder überrascht und irritiert war als die Stadträte. Das könne "so nicht sein", sagte Köhler. Und: "Ich finde das genauso katastrophal."

    Staatliches Bauamt verspricht "Anpassungen" an den Ampeln

    Tags darauf war das Staatliche Bauamt bemüht, die alarmierenden Worte Schenks einzufangen. "Wir haben hausintern und bei der beauftragten Firma hinterfragt, ob und warum so lange Zeiträume entstehen können", hieß es in einer Mitteilung. Dabei habe man festgestellt, dass die Aussage des Experten "so nicht stimmt".

    Die Ampel am Kitzinger Falterturm: Hat auch hier über einen längeren Zeitraum die Technik versagt?
    Die Ampel am Kitzinger Falterturm: Hat auch hier über einen längeren Zeitraum die Technik versagt? Foto: Eike Lenz

    Die Schleifen vor den Ampeln seien zwar immer wieder ausgefallen, aber sehr wohl "zeitnah repariert oder erneuert werden". Das "Missverständnis" sei offenbar dadurch entstanden, dass "einzelne Fehler- bzw. Störmeldungen im System nicht gelöscht" worden seien. Für die Zukunft verspricht die Behörde "programmtechnische Anpassungen".

    Alles ein Missverständnis also? Es ist kaum wegzudiskutieren, dass die Ampeln nachts in der Stadt immer wieder auf Rot standen, obwohl kein Fahrzeug aus den Seitenstraßen drängte.

    Das Problem gab es also, und es war kein Problem von Wochen, sondern eher von Monaten. Somit bleibt die Frage, woran die Probleme an den Ampeln lagen und warum eine vermeintliche Lösung so lange auf sich warten ließ.

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