Doch das tolle Panorama, das sich vom Weinhalla-Denkmal in den Weinbergen bietet, ist lange nicht das einzige, mit dem die Gemeinde zwischen Kitzingen und Segnitz die achtköpfige Kommission, die das Dorf Ende Juli unter die Lupe nahm, fair bestechen konnte. Im Wettbewerb, der vom Ministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz ausgeschrieben wird, werden die Dörfer in fünf Kategorien genau unter die Lupe genommen: Entwicklungskonzept, soziale und kulturelle Aktivitäten, Baugestaltung, Grüngestaltung und das Dorf in der Landschaft – wer gewinnen will, muss in diesen Bereichen Einiges vorweisen.
„Es geht bei der Sache immer um den Ist-Zustand, was man machen wollte und was man schließlich auch erreicht hat“, erklärt Bürgermeister Gerhard Schenkel, den man den Stolz über den Sieg seines Dorfes anmerkt. Nach einem Erläuterungsschreiben, in dem sich die Gemeinde im Juni bei der Kommission vorstellte, wurden Arbeitsgruppen gegründet, um eine Präsentation zu den verschiedenen Facetten zu erstellen. Ernst wurde es dann am 22. Juli, als eine achtköpfige Kommission, bestehend aus Vertretern des Landratsamtes und Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, das Dorf ge-
„Es geht bei der Sache immer um den Ist-Zustand, was man machen wollte und was man schließlich auch erreicht hat“
Gerhard Schenkel Bürgermeister
nauer unter die Lupe nahm. „Uns war es wichtig, dass eine Gruppe verantwortlich ist und das Ganze keine Alleinshow des Bürgermeisters ist“, macht Schenkel klar. Und weiter: „Uns ist die Teilhabe der Bürger wichtig.“
In Präsentation erfuhren die Kommissionsmitglieder, was Sulzfeld alles zu bieten hat: Einwohnerzahl, Lage, Größe und Infrastruktur gaben dem umfangreichen Vereinsleben und Individualtourismus sowie den kulturellen Angeboten der Gemeinde die Hand. Schenkel: „Eine kleine Besonderheit war zum Beispiel der kommunale Workshop 2002, als die Bürger aufschreiben sollten, was ihnen gefällt und was nicht.“ Auch an der Neugestaltung der Mainlände würden die Bürger seit dem Jahr 2000 einbezogen. „Mit den Bürgern für die Bürger – gemeinsam für den Ort“ – das ist das Motto in Sulzfeld.
Auch was die Baugestaltung betrifft fährt Sulzfeld gut: Der denkmalgeschützte Altort und die drei Neubaugebiete halten ein schönes Gleichgewicht.
Natürlich ließ sich die Entscheidungskommission nicht nur erzählen sondern ging den Worten in einem zweistündigen Gemeinderundgang auf den Grund: Zahlreiche grüne Flächen, malerische Fachwerkhäuser, schnuckelige Gassen, oasenartige Gärten wie aus dem Bilderbuch, dazu die Kreuzkappelle, Touristenattraktionen, wie die berühmte Meterbratwurst und schließlich der malerische Blick vom Weinhalla-Denkmal auf das perfekt in die Landschaft eingebettete Dorf überzeugte die Juroren: Mit 88 von 100 möglichen Punkten landete Sulzfeld am Ende auf dem ersten Platz und darf nächstes Jahr auf Bezirksebene antreten. Außerdem verspricht Bürgermeister Schenkel sich eine Werbewirkung durch den Sieg.
Mitglieder der Arbeitsgruppen, die für den Wettbewerb eingerichtet wurden, waren neben Bürgermeister Gerhard Schenkel: Sybille Schmitt, Ursula Hauser, Elke Weigand, Claudia Borchard-Wagner, Günter Bauer, Winfried Luckert, Adalbert Hanshans, Dietmar Worschech, Sybille Grom, Annerose Bauer, Winfried Luckert, Hugo Brennfleck, Verena Meister und Fritz Staib.
Daten & Fakten
Unser Dorf hat Zukunft Der Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ wird jährlich vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ausgeschrieben. Den Wettbewerb gibt es auf Kreis-, Bezirks-, Landes- und Bundesebene und soll die Dorfentwicklung vorantreiben und die Lebensqualität steigern, heißt es auf der Homepage. In diesem Jahr nahmen im Landkreis Kitzingen neben dem Sieger Sulzfeld auch Obernbreit, Füttersee und Buchbrunn teil.