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Castell: Teestunde mit der Queen: Marie-Louise zu Castell-Castells Erinnerungen an Elizabeth II.

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Teestunde mit der Queen: Marie-Louise zu Castell-Castells Erinnerungen an Elizabeth II.

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    Karl Graf zu Castell-Rüdenhausen erinnert sich, dass die Queen einen "sehr guten Humor" gehabt habe. Das Bild zeigt sie 1978 im Schloss Charlottenburg mit dem damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt. In den 70er Jahren traf auch Marie-Louise zu Castell-Castell Elisabeth II. zu einer privaten Teestunde.
    Karl Graf zu Castell-Rüdenhausen erinnert sich, dass die Queen einen "sehr guten Humor" gehabt habe. Das Bild zeigt sie 1978 im Schloss Charlottenburg mit dem damaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt. In den 70er Jahren traf auch Marie-Louise zu Castell-Castell Elisabeth II. zu einer privaten Teestunde. Foto: Konrad Giehr, dpa

    Die Trauer um Queen Elizabeth II. ist riesig. Wie kein anderes königliches Familienmitglied hat sie weit über Großbritannien hinaus ihre Spuren hinterlassen. Auch in Unterfranken gedenkt man der verstorbenen Monarchin. Durch das Inkrafttreten der Weimarer Reichsverfassung 1919 in Deutschland sind zwar alle Standesvorrechte des Adels abgeschafft worden, juristisch gesehen gibt es den Adel hierzulande nicht mehr, dennoch dürfen die Nachfahren den Titel weiterhin im Namen führen. Und da die europäischen Adelshäuser eng miteinander verwandt sind, gibt es beispielsweise auch Beziehungen zwischen der verstorbenen englischen Königin Elizabeth II. und den Häusern Castell-Castell und Castell-Rüdenhausen (Lkr. Kitzingen).

    Eine persönliche Begegnung mit der Queen hatte die heute 91-jährige Marie-Louise zu Castell-Castell. Die Mutter von Ferdinand Fürst zu Castell-Castell, dem heutigen Chef des Hauses, besuchte in den 1970er-Jahren eine Cousine ihres Vaters, Prinzessin Alice, Herzogin von Athlone, in England im Kensington-Palast. Diese Cousine vermittelte der deutschen Familie eine private Teestunde bei Elizabeth II.

    Fürstin Marie-Louise zu Castell-Castell auf einer Aufnahme aus dem Jahre 2011.
    Fürstin Marie-Louise zu Castell-Castell auf einer Aufnahme aus dem Jahre 2011. Foto: TH Müller

    Marie-Louise zu Castell-Castell erinnert sich: "Die Queen war sehr freundlich und hat damals persönlich den Tee für uns gemacht." Der Eindruck der Deutschen: "Eine würdevolle Dame, die sehr große Disziplin gehabt hat." Während des Treffens hätten sich der Onkel der Königin und der Vater von Marie-Louise Castell-Castell angeregt über das Militär unterhalten, denn beide dienten in ihren jeweiligen Armeen. 

    Unterfränkische Verwandtschaft der Windsors

    Die Angehörigen des Hauses Hohenlohe-Langenburg in der südwestlichen Nachbarschaft Unterfrankens gehören zur deutschen Verwandtschaft des im vergangenen Jahr gestorbenen Ehemannes der Queen, Prinz Philip. Auf Schloss Langenburg war Graf zu Castell-Rüdenhausen einst mit Prinz Philip und Tochter Prinzessin Anne zusammengetroffen. Karl Graf zu Castell-Rüdenhausen habe von den Verwandten öfter gehört, dass die Königin einen "sehr guten Humor" habe.

    Graf zu Castell-Rüdenhausen hat auch die Beziehungen der Adelsfamilien zueinander recherchiert:  So gebe es zum englischen Königshaus Verbindungen über das Haus Sachsen-Coburg, "über das fast alle europäischen Königshäuser miteinander verbandelt sind", erklärt er. Eine engere verwandtschaftliche Beziehung zum Buckingham-Palast sei 1981 durch die Heirat von Monika Gräfin zu Solms-Laubach, der Tante von Karl Graf zu Castell-Rüdenhausen, mit Ernst August IV. Prinz von Hannover entstanden. Der 1987 gestorbene Ernst August habe an 17. Stelle der Anwärter auf den englischen Thron gestanden.

    Viktoria Gräfin zu Waldburg Wolfegg: Queen hat großes Pflichtgefühl

    "Grundsätzlich muss man sehen, dass der Adel schon immer sehr europäisch gelebt hat und auch heute noch lebt", sagt Viktoria Gräfin zu Waldburg Wolfegg, die mit ihrer Familie auf Schloss Unsleben (Lkr. Rhön-Grabfeld) lebt. Man feiere gemeinsam Feste, besuche sich regelmäßig, pflege Freundschaften und schließe Ehen. "Der Zusammenhang innerhalb von Europa ist sehr eng."

    Viktoria Gräfin zu Waldburg Wolfegg wohnt mit ihrer Familie auf Schloss Unsleben im Landkreis Rhön-Grabfeld.
    Viktoria Gräfin zu Waldburg Wolfegg wohnt mit ihrer Familie auf Schloss Unsleben im Landkreis Rhön-Grabfeld. Foto: Simon Mikolasch

    Queen Elizabeth II. habe "bis vor wenigen Tagen noch geschäftliche Termine wahrgenommen, obwohl es ihr nicht mehr besonders gut gegangen sein kann", sagt die 53-Jährige. Dies zeuge von einem großen Pflichtgefühl, das über das eigene Wohlergehen gestellt wird.

    Der Zusammenhalt in den europäischen Adelsfamilien sei generell groß. "Insofern", sagt Gräfin zu Waldburg Wolfegg, "fühlt man sich auch als deutscher Adeliger der königlichen Familie jetzt sehr nah, aber das tun sicherlich auch sehr viele nichtadelige Menschen".

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