Stolz und Zufriedenheit standen am Sonntagabend Enttäuschung gegenüber: Amtsinhaber Thomas Reichert (CSU) konnte sich bei den Bürgermeisterwahlen mit 54,3 Prozent der Stimmen gegen Sebastian Schneider (Freie Wähler, 45,7 Prozent) durchsetzen. Auch wenn er sich kurz nach Bekanntgabe des Ergebnisses alles andere als zufrieden zeigte, konnte Schneider als Neuling in der Marktstefter Stadtpolitik doch einen großen Achtungserfolg feiern.
Feiern in Zeiten von Corona, das gab es auch in Marktsteft nur ganz eingeschränkt. Schneider traf sich mit Anhängern auf ein kurzes Bier vor seinem Wohnhaus – das war's. Zwar hatte es bei der ersten Meldung aus einem Wahllokal noch nach einer Sensation ausgesehen – Schneider lag da mit 56,2 Prozent vorne – jedoch relativierte sich das Ergebnis im Laufe des Abends zugunsten von Reichert. "Ich wollte knapp gewinnen", sagte Schneider "und wollte mindestens fünf Prozent mehr."
Im "kleinen" Freundeskreis verbrachte Thomas Reichert den Wahlabend. Mehr Stimmen als vor sechs Jahren, das war sein Ziel und das hat er auch erreicht, was den gerade von einer Virusgrippe genesenen Bürgermeister "sehr stolz" mache. Nun hofft er auf gute Zusammenarbeit in den kommenden sechs Jahren im Marktstefter Stadtrat. An dessen Zusammensetzung ändert sich zwar personell einiges, doch bleiben die Anteile der Sitze der Wählergruppen gleich. Nach wie vor sind es drei Sitze für die CSU, vier Sitze für die Freien Wähler, die Freie Wählergruppe Michelfeld entsendet zwei Räte und der Soziale Bürgerblock Marktsteft drei.