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Volkach: Tiny Houses aus Containern: Volkachs Bauausschuss befürchtet Salami-Taktik und lehnt das Projekt ab

Volkach

Tiny Houses aus Containern: Volkachs Bauausschuss befürchtet Salami-Taktik und lehnt das Projekt ab

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    Blick in das Innere eines zur Wohnung umgebauten Frachtcontainers. Das Beispiel stammt von den Boardinghouse-Quartieren in Wertheim. In Gaibach will ein Bauherr zwei solcher Container miteinander verbinden, um die doppelte Breite zu erreichen.
    Blick in das Innere eines zur Wohnung umgebauten Frachtcontainers. Das Beispiel stammt von den Boardinghouse-Quartieren in Wertheim. In Gaibach will ein Bauherr zwei solcher Container miteinander verbinden, um die doppelte Breite zu erreichen. Foto: Felix von Knobelsdorff

    Die Idee ist noch dieselbe: Mit alten Schiffscontainern will ein Bauherr aus Volkach im Ortsteil Gaibach Wohnungen bauen. Aus acht Containern sollten so vier Wohneinheiten auf einem Grundstück entstehen, lautete sein Antrag vor gut zwei Jahren. Nun hatte er diesen geändert und versuchte mit einem Bauantrag für eine "Wohnanlage in Containerbauweise" erneut sein Glück im Volkacher Bauausschuss. Doch ohne Erfolg.

    Nach wie vor lautet der Plan des Volkachers, zwei ausgemusterte Seefracht-Container à 2,4 mal 12,4 Meter zu verbinden und so auf einer Ebene knapp 60 Quadratmeter Wohnraum zu schaffen. Im neuen Antrag war nun die Rede von zwei solchen Wohnungen mit je 60 Quadratmetern plus einer weiteren  über zwei Ebenen mit der doppelten Fläche. Insgesamt acht Container würden dafür also benötigt, die mit Holz verkleidet werden und ein Solardach bekommen sollen.

    Verändertes Konzept mit drei Wohnungen

    Kritik hatte es damals unter anderem an den vier Wohnungen auf dem Grundstück im Baugebiet "An der Gaibach" gegeben. Vorgesehen waren in der Siedlung ursprünglich nur bis zu zwei Wohneinheiten pro Haus, aber Bürgermeister Heiko Bäuerlein (CSU) hatte schon bei der Diskussion im Januar 2021 darauf verwiesen, dass es dort bereits Häuser mit drei Wohneinheiten und weiteren Abweichungen vom Bebauungsplan gebe.

    Das Prinzip Tiny House ist an der Gartenstraße von Bad Neustadt zu sehen.
    Das Prinzip Tiny House ist an der Gartenstraße von Bad Neustadt zu sehen. Foto: Christian Hüther

    Den Bauantrag mit nur noch drei Wohnungen nahm der Ausschuss dem Bauherren nun allerdings nicht ab. Zweiter Bürgermeister Udo Gebert (FWG) verwies darauf, dass die Verbindung von Erdgeschoss zum 1. Stock bei der großen Wohnung über eine Außentreppe geplant sei. Man müsste also ins Freie, um von den Schlafzimmern in den Wohnbereich zu kommen, schlussfolgerte er. Geberts Überzeugung: "Man versucht da über die Hintertür trotzdem vier Wohnungen unterzubekommen."

    Fünf Stellplätze passen auf das Grundstück

    Bei vier Wohnungen, fügte sein Fraktionskollege Peter Kornell an, seien wohl mindestens sechs Autos realistisch. Fünf Stellplätze passen laut aktuellem Plan aber höchstens auf das Grundstück. Auch CSU-Fraktionssprecher Uwe Koßner befürchtete, die große Wohnung sei nur vorgeschoben, um dann zurückzukehren zu den vier Einheiten. "Aber die erste Variante wollten wir ganz bewusst nicht", sagte Koßner.

    Da half weder der Gastbeitrag von Stadtratsmitglied Simon Rinke (CSU), der im Ausschuss für "einfach mal möglich machen und ausprobieren" plädierte, noch die Notwendigkeit von neuem Wohnraum, die mehrere Stadtratsmitglieder später am Abend bei den Haushaltsreden betonten.

    Letztlich stoppte der Ausschuss den Bauantrag mit einer noch deutlicheren Mehrheit als vor gut zwei Jahren. Damals hatte man die Bauvoranfrage mit 4:5 Stimmen abgelehnt, diesmal stimmten nur Barbara Nikola-Bier (SPD) und der Bürgermeister für die Container-Wohnanlage.

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