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Abtswind: Über 100 Abtswinder gehen ihrem Trinkwasser auf die Spur

Abtswind

Über 100 Abtswinder gehen ihrem Trinkwasser auf die Spur

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    Für den Blick ins Innere des fast fertig gestellten neuen Abtswinder Wasserwerks Bürger interessierten sich viele Abtswinder.
    Für den Blick ins Innere des fast fertig gestellten neuen Abtswinder Wasserwerks Bürger interessierten sich viele Abtswinder. Foto: Andreas Stöckinger

    Zwischen den Weihnachtstagen und Neujahr wird in Abtswind gewandert. Das hat Tradition, denn wenn nicht gerade der Umgang um die Gemeindegrenzen ansteht, zeigt die Gemeinde den interessierten Bürgern einiges aus Wald und Flur, oder eben ein gemeindliches Bauwerk.

    Diesmal führte die Tour vom Ort aus zum noch in Bau befindlichen Pumpenhaus des Wasserwerks. In ihm wird das direkt daneben aus einer Quelle sprudelnde Wasser gefördert, aus der die Gemeinde ihr gesamtes Trinkwasser bezieht. Die Gemeinde erneuert das Gebäude derzeit, was sie sich rund 1,5 Millionen Euro kosten lässt.

    Abtswinds Bürgermeister Jürgen Schulz informierte die Bürger zusammen mit Ingenieur Rainer Dusolt vor Ort über den Bau des neuen Wasserwerks an der Trinkwasserquelle.
    Abtswinds Bürgermeister Jürgen Schulz informierte die Bürger zusammen mit Ingenieur Rainer Dusolt vor Ort über den Bau des neuen Wasserwerks an der Trinkwasserquelle. Foto: Andreas Stöckinger

    Es ist so etwas wie Heimat- und Sachkunde vor Ort, die geboten wird. Wozu das Geld investiert wird, schauten sich diesmal über 100 Abtswinder, von jung bis alt, an und machten sich vom Ort aus auf den Weg in das Waldstück "Schultzenschlag" an der Gemarkungsgrenze zum Nachbarort Untersambach. Eingeladen dazu hatte die Gemeinde um Bürgermeister Jürgen Schulz, die Jagdgenossenschaft sorgte dafür, dass niemand Hunger oder Durst haben musste.

    Dass es sich dabei um eine einmalige Chance handelt, stellte mit Rainer Dusolt der leitende Ingenieur der für die Planung zuständigen Firma heraus. "Die Chance, das Haus mal zu betreten, kriegen nicht viele Leute. Wenn es fertig ist, gilt das Trinkwasser wie ein Lebensmittel. Dann haben hier nur noch Ämter und die Zuständigen der Gemeinde Zutritt". Um so schöner finde er es, dass die Gemeinde ihren Bürgern nun das Ganze vor Ort zeige, meinte Dusolt.

    Der Fachmann erläuterte mit Bürgermeister Schulz das Ganze quasi von der Quelle auf. Diese verfüge über eine enorme Schüttung mit bis zu zwölf Litern in der Sekunde. Der dort vor gut 25 Jahren gebaute Brunnen hat eine Tiefe von etwa 70 Metern, die Qualität sei hervorragend. Nitrat gleich null, der Härtegrad (19) des Abtswinder Trinkwassers sei sehr gut. "So ein Wasser, dafür würden euch viele beneiden. Seid froh darüber", schwärmte der Ingenieur.

    Groß und Klein interessierten sich in Abtswind für das neue Wasserwerk.
    Groß und Klein interessierten sich in Abtswind für das neue Wasserwerk. Foto: Andreas Stöckinger

    Das neue Gebäude für die Wasserversorgung war nötig geworden, weil die Gemeinde mittlerweile seit einigen Jahren ihr Wasser nur noch aus der Quelle im Schultzenschlag entnimmt. Die zweite Quelle mit Haus, der so genante Eichbrunnen, wird wegen hoher Nitratwerte nicht mehr genutzt.

    Ingenieur Dusolt erläuterte das Fachliche vor Ort. Der Neubau mit der neuen Anlage soll etwa ab März in Betrieb gehen. Als Herzstück des Ganzen bezeichnete er den Elektroraum, von wo aus alles gesteuert wird. Im Haus stehen zwei jeweils 13,5 Kubikmeter große – oder je 13 500 Liter fassende –Edelstahlbehälter, in die das Trinkwasser von der Quelle aus gepumpt wird.

    Glühwein und Plätzchen hielt die Jagdgenossenschaft bereit beim Spaziergang zum neuen Wasserwerk in Abtswind.
    Glühwein und Plätzchen hielt die Jagdgenossenschaft bereit beim Spaziergang zum neuen Wasserwerk in Abtswind. Foto: Andreas Stöckinger

    Zuvor wird in einem Behälter durch Sauerstoff Eisen und Mangan aus dem Wasser gelöst. Dann fließt es zum Reinigen durch einen Sandfilter und schließlich in die großen Behälter. Von dort wird das kühle und kostbare Nass zum Hochbehälter geleitet, um dann ins Ortsnetz gepumpt zu werden.

    Die nicht geringe Summe an Geld, die von der Kommune investiert werde, sei "sehr gut angelegt", so Dusolt. Bürgermeister Schulz ist es wichtig, dass seine Gemeinde mit dem eigenen Wasser unabhängig ist. "Da kann ich selber bestimmen, was ich investieren will." Zudem komme man billiger, als beim Bezug von Fernwasser.

    Aufmerksam lauschten die Abtswinder Bürger den Ausführungen. Sie fragten einiges nach und zeigten sich beeindruckt von der Einrichtung und der Technik. Vom Brunnen im Wald ging es bei herrlichem und trockenen Wetter zu Fuß zurück zum Haus des Gastes in der Ortsmitte. Beim gemütlichen Ausklang des Nachmittags warteten noch einmal Bratwürste und Getränke auf die Bürger.

    Abtswinds Bürgermeister Jürgen Schulz informierte zusammen mit Ingenieur Rainer Dusolt die Bürger über den Bau des neuen Wasserwerks an der Trinkwasserquelle.
    Abtswinds Bürgermeister Jürgen Schulz informierte zusammen mit Ingenieur Rainer Dusolt die Bürger über den Bau des neuen Wasserwerks an der Trinkwasserquelle. Foto: Andreas Stöckinger
    Ingenieur Rainer Dusolt informierte zusammen mit Abtswinds Bürgermeister Jürgen Schulz die Bürger über den Bau des neuen Wasserwerks an der Trinkwasserquelle.
    Ingenieur Rainer Dusolt informierte zusammen mit Abtswinds Bürgermeister Jürgen Schulz die Bürger über den Bau des neuen Wasserwerks an der Trinkwasserquelle. Foto: Andreas Stöckinger
    Einen Blick ins Innere des fast fertig gestellten neuen Abtswinder Wasserwerks durften die Abtswinder Bürger machen.
    Einen Blick ins Innere des fast fertig gestellten neuen Abtswinder Wasserwerks durften die Abtswinder Bürger machen. Foto: Andreas Stöckinger
    Einen Blick ins Innere des fast fertig gestellten neuen Abtswinder Wasserwerks durften die Abtswinder Bürger machen.
    Einen Blick ins Innere des fast fertig gestellten neuen Abtswinder Wasserwerks durften die Abtswinder Bürger machen. Foto: Andreas Stöckinger
    Glühwein und Plätzchen hielt die Jagdgenossenschaft bereit beim Spaziergang zum neuen Wasserwerk in Abtswind. Heidi Dreßel und Friedrich Elflein kümmerten sich um die Versorgung.
    Glühwein und Plätzchen hielt die Jagdgenossenschaft bereit beim Spaziergang zum neuen Wasserwerk in Abtswind. Heidi Dreßel und Friedrich Elflein kümmerten sich um die Versorgung. Foto: Andreas Stöckinger
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