Seit Wochen husten und niesen viele Menschen in der Region. "Die Situation ist immer noch extrem", sagt Allgemeinmediziner Dr. Mohammad Ahmadi aus Mainstockheim (Lkr. Kitzingen), die Zahl der Infekte der oberen Atemwege nach wie vor sehr hoch. Ahmadi, unterfränkischer Bezirksvorsitzender im Bayerischen Hausärzteverband, kämpft selbst in seiner Praxis mit einem hohen Krankenstand. Fast das ganze Personal sei erkältet oder habe Corona, sagt er.

Eine Ausnahme ist das nicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) habe die hohe Zahl der Atemwegsinfektionen bereits vor drei Wochen in seinem Bericht bestätigt, sagt Ahmadi. Dort heißt es zusammenfassend, "die ARE-Aktivität liegt weiterhin auf einem vergleichsweise hohen Niveau". ARE steht für akute respiratorische, also die Atmung betreffende Erkrankungen. "Deutschlandweit sind zehn Prozent der Bevölkerung krankgemeldet", so Ahmadi.
Der Mediziner beobachtet zudem die Abwasser-Statistik. In Abwasserproben finden sich in den Ausscheidungen infizierter Menschen Teile des Coronavirus. Das Abwassermonitoring belegt, dass die Covid-Viruslast gestiegen ist. Ansonsten gebe es keine genauen Zahlen. Laut Ahmadi machen die meisten Menschen keinen Corona-Test mehr oder sie verwenden "alte Tests, die nicht ausschlagen".
Wegen der hohen Ansteckungsgefahr empfiehlt der Mainstockheimer Hausarzt, Masken zu tragen. In seiner Praxis herrscht sogar Maskenpflicht. Die gute Nachricht: Meist sei der Verlauf der Infektionskrankheiten nicht schwer. Die Patienten haben Kopf- und Gliederschmerzen, Husten und teils hohes Fieber.