Das mit dem Sparen ist so eine Sache: Alle wissen, es muss sein, doch woran? Vor diesem Dilemma stehen gerade viele Städte und Gemeinden angesichts steigender Ausgaben und nicht überall so sprudelnder Gewerbesteuer wie in Iphofen. Volkachs Lösung für das Dilemma: Vollgas statt Bremspedal. Die Stadt investiert kräftig – vor allem in große Bauprojekte. Dafür benötigt sie erstmals seit Langem wieder einen Kredit und weitere Schulden sind in Sicht.
Das hat zur Folge, dass der Haushalt 2025 "an der 40-Millionen-Euro-Marke" kratzt, wie Bürgermeister Heiko Bäuerlein es in der Stadtratssitzung ausdrückte. Die Details des mächtigen Zahlenwerks hatten dessen Mitglieder in der vergangenen Sitzung besprochen und zusammen mit Kämmerin Christina Gehring zuvor beim Zukunftsseminar vorbereitet. Ihr und der Verwaltung galt dann auch der Dank in den Haushaltsreden von FWG, CSU, Grünen und SPD. Hier kommen die wichtigsten Schlüsse daraus.
Warum investiert Volkach über zwölf Millionen Euro in Bauprojekte?
Auf den Punkt brachte es FWG-Fraktionssprecherin Anja Hirt: "Das Freibad ist für die einen ein Herzensprojekt, für die anderen absolut unnötig." In der Aussage steckt die Erläuterung, dass die Erneuerung des Freibads eben keine Pflichtaufgabe der Kommune ist. Dennoch sind die knapp 3,2 Millionen Euro dafür die größte Einzelinvestition im Haushaltsplan 2025.

Geld verbuddelt, im übertragenen Sinn, wird aber auch an anderen Stellen wie dem Neubau des Feuerwehrhauses Obervolkach, dem Glasfaser-Ausbau oder der Neugestaltung der Mainlände. Das "schlagkräftige Bauamt", lobte darum nicht nur der Bürgermeister.
Wo setzen die Parteien Schwerpunkte?
Gute Frage! Das taten sie nämlich nicht wirklich. CSU-Fraktionssprecher Uwe Koßner schien eher zu versuchen, auch wirklich jedes Thema abzudecken. Von dem Freibad als "Mammutaufgabe" über die Kosten für ein Kindergartenkind pro Jahr bis zur Notwendigkeit eines neuen Gewerbegebiets sprach er unzählige Themen an.

Die FWG-Fraktion verwies, wie in den vergangenen Jahren, auf dringend notwendigen, neuen Wohnraum. Dem "Trend sinkender Einwohnerzahlen" müsse, so Anja Hirt, auch mit neuen Baugebieten in den Ortsteilen begegnet werden.
Andrea Rauch benannte drei Projekte, denen die Grünen höhere Priorität einräumen würden: die kommunale Wärmeplanung, der Hochwasserschutz und die Erneuerung der Gaibacher Straße. In puncto Gewerbegebiet widersprach die Fraktionssprecherin ihrem CSU-Kollegen und erteilte wegen der Flächenversiegelung einem weiteren Gewerbegebiet auf der grünen Wiese eine Absage.
Barbara Nikola-Bier forderte im Namen der SPD, alle Ortsteile direkt mit einem Radweg an die Stadt Volkach anzubinden. Zudem müsse man bei Bauprojekten Fuß- und Radwege "immer mitzudenken". Die Bürgerliste verzichtete auf eine eigene Rede.
Gab es überhaupt Kritik am Haushaltsplan 2025?
In allen Aussagen wurde deutlich, wie konstruktiv der Stadtrat über Parteigrenzen hinweg das große Zahlenwerk erarbeitet habe. Kritik zu konkreten Punkten war hingegen kaum zu hören. Einzig Andrea Rauch sagte mit Blick auf die Ausgaben: "Jeder Bürger und jede Bürgerin sollte wissen, dass wir mit städtischen Geldern fast 200.000 Euro in das Weinfest investieren. Wir finden das zu hoch." Bei dem Thema winke der Stadtrat aber schnell ab. Zudem kritisierte sie "das Fehlen von klaren Entscheidungen" wie einem klaren, öffentlichen Nein zu den Baugebieten in Astheim und Krautheim.
Wann wird denn nun im Freibad wieder geschwommen?
Die gute Nachricht zum Schluss: Ende Mai soll Richtfest gefeiert werden an der Fahrer Straße. "Das Freibad ist unter der Kostenschätzung und im Zeitplan", freute sich Heiko Bäuerlein. Das dürfte also auch bedeuten, dass das beliebte Bad wie geplant zur Freibadsaison 2026 wiedereröffnet wird.