Der erneute Vorstoß der Drogeriekette Müller, in der Filiale an der Siegfried-Wilke-Straße ein Multimedia-Sortiment genehmigt zu bekommen, hat im Finanzausschuss des Kitzinger Stadtrats zu einer längeren und kontroversen Diskussion geführt.
In deren Zentrum stand die seit langem angepeilte Überarbeitung des Zentrenkonzepts. Das Ende des Disputs war ein denkbar knapper Entscheid: Der Müller-Antrag wurde mit sieben zu fünf Stimmen abgelehnt. Die Entscheidung trifft jetzt der Stadtrat (21. Januar).
Ungenehmigt
Für Außenstehende ist die Geschichte nicht ganz einfach: Anfang ist im März 2009 der Antrag der Drogeriekette, auf elf Quadratmetern Multimedia-Produkte anzubieten. Die tauchen dann wenig später auch in der Kitzinger Filiale auf. Dem ungenehmigten Sortiment-Angebot folgt kurze Zeit später die Ablehnung des Müller-Antrags im Finanzausschuss – wegen einer Veränderungssperre für das Gebiet mit den diversen Märkten (Aldi, Rewe, Müller).
Dieses Verhinderungsinstrument (es soll einen geplanten Bebauungsplan sichern) will die Stadt nicht nochmals einsetzen – oder allenfalls laut Bauamtschef Manfred Janner in geänderter baurechtlicher Form. Der will einen neuen Bebauungsplan für das vor Jahren als Nahversorgungsgebiet konzipierte Gelände bis zum Jahresende realisieren.
Hängepartie
Die entscheidende Hängepartie – auch in Sachen Müller – ist allerdings die Fortschreibung des Zentrenkonzepts, mit dem die Stadt den Innenstadthandel vor der übermächtigen Konkurrenz der Großmärkte und Ketten schützen will. Zu dem Konzept gehört auch die Festlegung von Sortimenten, beispielsweise bei Müller die Zulassung oder Streichung des Multimedia-Bereichs.
Nach dem Willen von OB Siegfried Müller soll das Zentrenkonzept nun möglichst bald überarbeitet und abgesegnet werden, um der Verwaltung und dem Stadtrat Entscheidungshilfen an die Hand zu geben – und bis zu einem Dutzend Bebauungspläne danach umzuformen.