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GEISELWIND: Wenn Batman und Joker (fast) nackt begeistern

GEISELWIND

Wenn Batman und Joker (fast) nackt begeistern

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    Die Eventhalle des Geiselwinder Autohofs Strohofer zeigt ein neues Gesicht: Das imposante Gebäude, das sonst Messen, Konzerte oder Ausstellungen beherbergt, verwandelte sich am Wochenende in ein riesiges Fotostudio. Rund 20 passionierte Fotografen und ebenso viele Models ermöglichten Interessierten bei der zweitägigen Veranstaltung „Feel like a star“ hautnah einen Blick ins Blitzlichtgewitter.

    Claudia aus Nürnberg ist fast nackt. Ein Stringtanga ist das einzige konventionelle Kleidungsstück am perfekten Körper des 23-jährigen Models. Sonst trägt sie nur Körperfarbe, auch Bodypaint genannt. Lila und blaue Farbtöne schmiegen sich in unterschiedlichen Helligkeiten aneinander und verwandeln Claudia– passend zum derzeitigen Hollywoodgeschehen – in eine verführerische Ausgabe des Filmhelden Batman.

    Für die Verwandlung der Nürnbergerin ist Anja Pürkel vom Art und Make-up-Studio aus Neumarkt zuständig. Mit Hilfe von Körperfarbe und Haarspray schafft die Künstlerin am Samstagnachmittag in dreistündiger Detailarbeit das Batgirl – und damit eines der fotogenen Höhepunkte.

    Aber wie kommt ein solches Fotoshooting an die Geiselwinder Autobahn? Der Eppinger Fotograf Kay Huett rief vor drei Jahren eine Internetplattform ins Leben, um Models und Fotografen zusammenzubringen. Anfang diesen Jahres verließ das Konzept die virtuelle Ebene und wird nun live veranstaltet: Wer sich zum Fotografieren oder Modeln berufen fühlt, kann mitmachen und in professioneller Umgebung Bilder machen. Der Vorteil: Die Models kommen schnell an viele Bilder, die sie zu nicht kommerziellen Zwecken kostenlos verwenden dürfen.

    „Meine Erwartungen haben sich mehr als erfüllt. Es ist aber sehr stressig“, verrät Fotograf und Mitveranstalter Timm Kimm am Samstag, während er Batgirl Claudia, die geschmeidige und verführerische Posen auf einem Motorrad vollführt, ablichtet. Die professionelle Ausrüstung, wie die Profiblitzanlagen gestellt von der Firma Hensel aus Würzburg, setzen dem Resultat auf der Speicherkarte die Krone auf.

    Hat er erstmal angefangen, kommt Fotograf Timm Kimm aus dem Schwärmen nicht mehr heraus: „Die Leute sind super umgänglich, jeder hilft jedem. Es sind ja manche dabei, die das hier zum ersten Mal machen.“ Deutlich wird am Wochenende, dass auch der Stress ein Wegbegleiter von Fotoshootings ist: Während sich die Schönheiten auf den Motorrädern räkeln, sich in Limousinen ablichten lassen oder eindrucksvoll über den Laufsteg schlendern, wird in der Stylingecke fast im Akkord gearbeitet: Schminken hier, eine extravagante Frisur da und zwischendurch ein neues Bodypaint – für Künstlerin Anja Pürkel und ihre Kollegen gibt es kaum eine Verschnaufpause.

    „Meine Erwartungen haben sich mehr als erfüllt“

    Timm Kimm Fotograf

    Höhepunkt am Samstag: Die Laufstegshow. Nach den Auftritten von rund 20 Schönheiten kommt Model Claudia als Batgirl mit dem Filmwidersacher Joker auf die Bühne, dargestellt von einem weiteren Model. Geschmeidige Bewegungen der beiden Models fügen sich zu einem ästhetischen Ganzen zusammen. Der verführerische Gesichtsausdruck des Batgirls findet seine Ergänzung in der bösen, lautlos kreischenden Mine des antagonistischen Jokers. Die Fotografen johlen vor Begeisterung und lichten das glänzende Schauspiel, das ihnen da vor die Linse kommt, in Reihe ab. Ein perfekter Auftritt, obwohl die beiden Frauen die Show zum ersten Mal machen: „Ich war noch nie Batman“, verrät Claudia. Künstlerin Anja Pürkel ist sich aber sicher: „Die beiden dürfen das ab jetzt öfter machen.“

    Am Sonntag ist die 23-jährige Schönheit aus Nürnberg kaum wieder zu erkennen: Die Körperfarbe ist einem unaufdringlichen Kleid gewichen. Den Nachmittag verbringt sie mit Shootings in den Stretchlimousinen. Insgesamt entstehen am Wochenende um die 1000 Bilder von Claudia und jedem ihrer männlichen und weiblichen Kollegen. Das ist Arbeit pur.

    „Es war super, absolut genial aber ich bin vollkommen kaputt, total tot.“ Mehr kann man Fotograf Timm Kimm am Sonntagnachmittag nicht mehr entlocken, als er seine Ausrüstung zusammenpackt. Begeistert ist auch Model Claudia: „Ich habe so eine Veranstaltung noch nicht mit gemacht. Es war aber echt gut.“

    Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Mit rund 100 zahlenden Gästen blieb der erwartete Besucheransturm aus. Trotzdem: Veranstalter Kay Huett will nächstes Jahr wiederkommen. „Ich wäre auf alle Fälle auch wieder dabei“, verspricht Model Claudia. Und vielleicht finden ja dann auch mehr Besucher den Weg in die Eventhalle, denn: Spätestens als eine asiatische Bodypaint-Schönheit zum Abschluss geschmeidige Bewegungen und Posen im Blitzlichtgewitter auf dem Laufsteg vollführt, ist jedem klar: Wer am Wochenende nicht da war, hat was verpasst.

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