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Kitzingen: Wenn die Red-Bull-Dose fliegt: War es ein Wurf oder war es der Wind?

Kitzingen

Wenn die Red-Bull-Dose fliegt: War es ein Wurf oder war es der Wind?

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    Um eine Red-Bull-Dose (Symbolbild) , die auf einem Auto gelandet ist, ging es vor dem Kitzinger Amtsgericht.
    Um eine Red-Bull-Dose (Symbolbild) , die auf einem Auto gelandet ist, ging es vor dem Kitzinger Amtsgericht. Foto: Jan Woitas, dpa

    Klar war am Ende: Am Repperndorfer Berg in Kitzingen waren am Abend des 13. Mai 2022 zwei Autos unterwegs. Klar war auch, dass aus dem vorne fahrenden eine leere Red-Bull-Dose geflogen ist und das dahinter fahrende Fahrzeug beschädigt hat.

    Warum die Dose geflogen ist, ob sie mit Absicht geworfen oder vom Wind aus der Hand gerissen wurde, blieb bei einem Verfahren vor dem Kitzinger Jugendrichter unklar. 400 Euro zahlen muss ein 17-Jähriger dennoch. Dafür wurde das Verfahren wegen Sachbeschädigung eingestellt.

    Zwei Frauen saßen im nachfolgenden Kleinwagen

    Das hatte der angehende Einzelhandelskaufmann nach einer Anzeige am Hals. Er soll, so die Anklage, die leere Red-Bull-Dose bei der Fahrt am Repperndorfer Berg in Richtung Würzburg aus dem Auto geworfen haben. Die Dose hat den nachfolgenden, mit zwei Frauen besetzten Kleinwagen getroffen.

    Dabei ist laut Gutachten ein Schaden in Höhe von rund 750 Euro entstanden. Die beiden jungen Frauen waren sich bei der Anzeige bei der Polizei und auch als Zeugen in dem Verfahren sicher, dass der Angeklagte als Beifahrer die Dose bewusst aus dem Fenster geworfen und damit den Schaden verursacht hat.

    "Die Dose war leer, ein Windstoß muss sie mir aus der Hand gerissen haben."

    Angeklagter vor dem Amstgericht

    Auch wenn er den Schaden inzwischen beglichen hat, geworfen haben will der 17-Jährige die Dose nicht. Die Fenster des mit vier Leuten besetzten Autos seien wegen der herrschenden hohen Temperaturen offen gewesen. "Die Dose war leer, ein Windstoß muss sie mir aus der Hand gerissen haben", so seine Erklärung.

    Von einem Wurf wollte er nichts wissen, schon gar nicht von einem gezielten. Das ganze sei ein Versehen gewesen. "Dass das Auto was abbekommen hat, habe ich nicht bemerkt", sagte er noch.

    Alle Beteiligten kannten sich, doch ein Motiv taucht nicht auf

    Das sahen die beiden Frauen, 19 und 20 Jahre alt, anders. Sie waren sich beide sicher, dass die Dose vom Angeklagten mit einem Wurf aus dem Auto befördert wurde. Obwohl sich alle Beteiligten kannten und irgendwie schon mal eine Beziehung im Spiel war, ein Motiv für den Wurf hatten sie auch nicht.

    Richter Wolfgang Hülle sah nach der Beweisaufnahme zwar "deutliche Hinweise auf einen Vorsatz", aber auch "jede Menge Ungereimtheiten". Trotz eines Eintrags im Bundeszentralregister (BZR) schlug er die Einstellung des Verfahrens gegen eine Geldauflage vor. Der Auszubildende, der rund 800 Euro im Monat hat, zahlt 400 Euro und die Sache ist für ihn erledigt.

    Mit dem Vorschlag konnten alle Beteiligten leben. Der 17-Jährige kam ohne Urteil davon. Der Kreisjugendring Kitzingen kann sich über die Überweisung freuen. Offen blieb am Ende die Frage, wie die Red-Bull-Dose ins Fliegen kam.

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