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Marktbreit: Wenn die Traumhochzeit noch etwas länger warten muss

Marktbreit

Wenn die Traumhochzeit noch etwas länger warten muss

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    Christina Hegwein, Tochter des Marktbreiter Bürgermeisters Erich Hegwein, heiratete im vergangenen Jahr ihren Mann Robert Linke. Das junge Paar musste nun ihre kirchliche Trauung allerdings wegen der Corona-Krise auf das nächste Jahr verschieben.
    Christina Hegwein, Tochter des Marktbreiter Bürgermeisters Erich Hegwein, heiratete im vergangenen Jahr ihren Mann Robert Linke. Das junge Paar musste nun ihre kirchliche Trauung allerdings wegen der Corona-Krise auf das nächste Jahr verschieben. Foto: Sebastian Mattukat

    Die meisten Hochzeiten fallen erst einmal aus und werden verschoben. Nur ganz wenige Brautpaare ziehen trotz der bestehenden Einschränkungen und Ausgangsbeschränkung in Bayern ihr Vorhaben einer standesamtlichen Trauung trotzdem durch.

    Gleich zweifach betroffen von Hochzeitsausfällen ist Marktbreits Bürgermeister Erich Hegwein: zum einen als Bürgermeister, der bis zu seinem Ausscheiden aus dem Dienst am 30. April noch standesamtliche Trauungen vollziehen könnte, zum anderen als Brautvater.

    Kirchliche Hochzeit um ein Jahr verschoben

    Denn seine Tochter Christina hatte im vergangenen Jahr ihren Mann Robert Linke standesamtlich geheiratet und in diesem Jahr sollte nun die kirchliche Trauung folgen. Die Kirche war für den 25. April ebenso bestellt wie ein Restaurant in Castell für die Feier.

    Da alle Feierlichkeiten von staatlicher Seite aber bis auf Weiteres untersagt wurden, hat das junge Paar seine Hochzeit nun um ein Jahr auf April 2021 verschoben und bekam gerade noch eine Zusage für das Lokal zu dieser Zeit.

    Auf Wunsch noch eine Trauung durchgezogen

    "Ich hatte nur noch eine standesamtliche Trauung am Ostersamstag. Alle späteren Wünsche hätten wir ablehnen müssen", berichtet Hegwein. Dass dieses Paar sein Vorhaben ganz ohne Familie, Trauzeugen oder Freunde, sondern nur mit Hegwein durchzog, war dem Umstand geschuldet, dass sie von ihm getraut werden wollten, bevor seine Amtszeit endet.

    Küchenmeister Andreas Goldmann in seiner Küche in Rödelsee: Wegen der Corona-Krise hat er außer seinem Abholservice kaum etwas zu tun. Auch viele Hochzeiten fallen weg.
    Küchenmeister Andreas Goldmann in seiner Küche in Rödelsee: Wegen der Corona-Krise hat er außer seinem Abholservice kaum etwas zu tun. Auch viele Hochzeiten fallen weg. Foto: Hartmut Hess

    Auch Albertshofens Bürgermeister Horst Reuther ist wie viele seiner Kollegen und Standesbeamten in Sachen standesamtlicher Trauungen derzeit nahezu beschäftigungslos. Nur im Juni hat er noch eine Vermählung im Kalender stehen, während er im vergangenen Jahr mehr als ein Dutzend Paare in den Hafen der Ehe geleitet hatte.

    Corona-Krise sorgt für fehlende Einnahmen

    Ausgefallene Hochzeiten schlagen auch bei Gastronomen, Caterern, Fotografen oder Konditoren ins Kontor. "In einem normalen Jahr bewirten wir zwischen acht und zwölf Hochzeitsgesellschaften, doch aktuell haben wir nur noch eine im September im Kalender stehen", schildert der Rödelseer Gastronom Andreas Goldmann.

    Wie vielen seiner Kollegen, so drohe auch ihm die Corona-Krise wirtschaftlich den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Denn wegen der Zwangsschließung der Gastronomie fehlen Einnahmen aus der Bewirtung, um Personal zu bezahlen und laufende Kosten abzudecken.

    Mit den Festen fallen auch die Aufträge weg

    Dass neben den Hochzeiten alle anderen Feste wie Konfirmationen oder Kommunionen ausfallen, trifft auch Fotografin Eva Piszczek und Konditor Klaus Günther aus Kitzingen. "Ab Mai habe ich fast jedes Wochenende eine Hochzeit zu fotografieren, aber derzeit brechen alle Aufträge weg", sagt Piszczek. "Von der Taufe bis zur Beerdigung fällt aktuell alles aus, deswegen tröpfelt bei uns nur noch das Geschäft", schildert Günther seine Situation.  

    Brautpaare weichen wie Christina und Robert Linke auf das nächste Jahr aus oder hoffen, in diesem Jahr noch einen der schönsten Tage ihres Lebens nachholen zu können. Doch falls die Hochzeit in einem Sommermonat stattfinden soll, könnten die Lokalitäten knapp werden. So gilt für die Hochzeitsplanung derzeit das gleiche wie beim Lotto: "Ohne Gewähr."

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