Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kitzingen
Icon Pfeil nach unten

Kitzingen: Wie sich das Kitzinger Amtsgericht in der Pandemie geschlagen hat

Kitzingen

Wie sich das Kitzinger Amtsgericht in der Pandemie geschlagen hat

    • |
    • |
    Lothar Schmitt, Präsident des Oberlandesgerichts Bamberg, besuchte das Kitzinger Amtsgericht. Neben der Begrüßung der  Direktorin Ingrid Johann standen auch die Sanierungsarbeiten im Mittelpunkt der Gespräche.
    Lothar Schmitt, Präsident des Oberlandesgerichts Bamberg, besuchte das Kitzinger Amtsgericht. Neben der Begrüßung der  Direktorin Ingrid Johann standen auch die Sanierungsarbeiten im Mittelpunkt der Gespräche. Foto: Herbert Horner

    Dass sich das Kitzinger Amtsgericht auch in der Pandemie bisher tapfer geschlagen hat – das Lob kam aus berufenem Munde: Lothar Schmitt, Präsident des Oberlandesgerichts Bamberg, hatte bei seinem Besuch in Kitzingen großes Lob für ein kleines Gericht mitgebracht. Und er hatte, was nicht minder wichtig ist, auch einige Versprechen und Zusagen dabei: Die Amtsgerichte erhalten von ihm jedwede Unterstützung, betonte der Gast aus Bamberg.

    Der eigentliche Anlass des Besuches war indes ein Nachholtermin gewesen: Das Amtsgericht hat seit ziemlich genau einem Jahr mit Ingrid Johann eine neue Direktorin. Auch wenn Corona damals eine Amtseinführung unmöglich machte, ließ es sich Lothar Schmitt nicht nehmen, den Besuch jetzt nachzuholen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einer kleinen Feierstunde zu bitten.

    Justiz trotzt der Pandemie

    Zuvor, bei einem Pressegespräch, hob der Präsident des Bamberger Oberlandesgerichts hervor, dass es der bayerischen Justiz gelungen sei, den Betrieb trotz der Pandemie "immer aufrecht erhalten" zu haben. Kein einziges Gericht habe schließen müssen. Zugleich wurden Maßnahmen zum Schutz getroffen, die von Plexiglasscheiben bis Homeoffice gereicht hätten.

    Zunehmend fänden auch Video-Verhandlungen statt, damit Anwälte beispielsweise nicht extra aus Hamburg anreisen müssten. Bayernweit habe es bisher 10.000 dieser Video-Verhandlungen gegeben. Die aktuellste Corona-Maßnahme sieht man direkt am Eingang des Kitzinger Amtsgericht: Dort werden gerade große Rohre verlegt, die zu einer neuen Luftfilteranlage gehören.

    Das Kitzinger Amtsgericht sei "gut aufgestellt", gab es Lob von ganz oben. Es sei wichtig für die Justiz, dass der "Mensch im Mittelpunkt" stehe – das mache die Arbeit gerade der kleineren Gerichte vor Ort so wertvoll. Jeder Bürger und jede Bürgerin habe im Schnitt eineinhalb Mal in seinem Leben Kontakt mit der Justiz; dabei sollte man einen möglichst guten Eindruck bekommen. Gerade Amtsgerichte seien oft "ein allererster Anlaufpunkt", wenn es beispielsweise um das Grundbuch oder auch um Betreuung gehe.

    1,6 Millionen Euro für die Sanierung

    Zu dem guten Eindruck zähle auch das Erscheinungsbild: Seit Jahren wird in der Friedensstraße kräftig investiert. Was 2016 mit Kanalarbeiten begann, endete zuletzt mit der Erneuerung der sanitären Anlagen. Insgesamt wurden in das Haus in den vergangenen Jahren um die 1,6 Millionen Euro gesteckt, betonte Schmitt. Das Gericht sei in einem "1-a-Zustand". Als nächstes werde noch einmal in den Brandschutz investiert. Zudem stehe zunehmend das Thema Klimaschutz auch bei der Justiz im Mittelpunkt.

    Ein weiterer Meilenstein stehe noch in diesem Jahr an: Im Zuge der Digitalisierung hält die E-Akte immer mehr Einzug. In Kitzingen werden ab Mitte Juli die Familiensachen auf E-Akte umgestellt, Anfang November folgt dann die Zivilabteilung. Dies werde "ein richtiger Kraftaufwand", so Schmitt. Helfen sollen dabei neben der IT-Abteilung lokale Kompetenzteams, die nach einer Schulung dann vor Ort bei der Umstellung mithelfen.

    Und schließlich, so die Zusage, werde auch noch Geld für einen besonderen Wunsch der Direktorin da sein: Ein neuer Außenanstrich sei so gut wie genehmigt, bekam Ingrid Johann in die Hand versprochen. Was letztlich auch ein Zeichen weit über die nächsten Jahre hinaus sei: "Das Amtsgericht Kitzingen hat Bestand und ist in keiner Weise in Frage gestellt", so lautete Schmitts Botschaft das Tages.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden