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KIRCHSCHÖNBACH: Wie Ulrike Kriener die Bühne belebt

KIRCHSCHÖNBACH

Wie Ulrike Kriener die Bühne belebt

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    Gelungene Veranstaltung: Schauspielerin Ulrike Kriener (links) begeisterte die Zuhörer mit Werken von Elke Heidenreich und Doris Dörrie, Gitarrist Peter Bernreuther, stellvertretender Leiter der Musikschule in Reutlingen (rechts), bot mit seiner Musik die passende Untermalung für die Lesung in Theo Steinbrenners (Mitte) Alter Fallmeisterei in Kirchschönbach.
    Gelungene Veranstaltung: Schauspielerin Ulrike Kriener (links) begeisterte die Zuhörer mit Werken von Elke Heidenreich und Doris Dörrie, Gitarrist Peter Bernreuther, stellvertretender Leiter der Musikschule in Reutlingen (rechts), bot mit seiner Musik die passende Untermalung für die Lesung in Theo Steinbrenners (Mitte) Alter Fallmeisterei in Kirchschönbach. Foto: Foto: Uschi Merten

    Im vergangen Jahr wurde Ulrike Kriener als beste deutsche Schauspielerin ausgezeichnet. Ihr Talent, ihr Einfühlungsvermögen und ihre Bühnenpräsenz waren bei ihrer Lesung am Samstagabend in der Alten Fallmeisterei in Kirchschönbach zu spüren.

    Der ursprüngliche Termin für die Lesung mit Kriener (unter anderem bekannt durch die ZDF-Samstagskrimi-Reihe „Kommissarin Lucas“) musste verschoben werde, weil sie noch bei Dreharbeiten in Südafrika war. Veranstalter Theo Steinbrenner begrüßte die zahlreichen Gäste zur letzten Veranstaltung dieses Jahres mit gehobener Literatur in der „Alten Fallmeisterei“, bevor es wieder in den Turm in Sommerach geht. Zusammen mit dem Gitarristen Peter Bernreuther, der die Lesung musikalisch begleitete, betrat Ulrike Kriener die Bühne – und zog das Publikum mit ihrer Ausstrahlung und Präsenz sofort in ihren Bann.

    Nach Anruf: Desinteresse

    Nach einer kurzen musikalischen Einstimmung, las Ulrike Kriener zunächst eine heitere, satirische Geschichte der französischen Schriftstellerin und Journalistin Anna Gavalda: In Paris am Boulevard St. Germain sieht eine junge Frau einen gut aussehenden Mann. Ulrike Kriener ließ die Pariser Straße vor den Augen der Zuhörer entstehen, die eine „normale Pariserin“ nicht am Zebrastreifen überquert, sondern nur indem sie sich zwischen die Autos wirft. Es ist die romantische Liebesgeschichte eines Abends. Alles passt scheinbar – doch scheiterte die Romanze am Klingeln des Handys. Die junge erwartungsvolle Frau merkt, dass der Anruf für ihren Auserwählten wichtiger ist, als ihre Anwesenheit. Nachdenklicher stimmte die Geschichte von Doris Dörrie vom verlassen Mann, der eine Feng Shui-Beraterin in seine Wohnung kommen lässt.

    Nicht gelesen: gelebt

    Nach der Pause, in der sich die Schauspielerin ganz zwanglos unters Publikum mischte und Fragen beantwortete, ging es heiter weiter. Mit Schauspielkunst, viel Gespür, Witz und Humor las sie die Geschichte „Karl, Bob Dylan und ich“. Nein sie las nicht, sondern sie lebte sie. Die Geschichte über Liebe und Verlust, die Midlife-Crisis und das Altern stammt aus den Erzählungen „Der Welt den Rücken“ von Elke Heidenreich. Mit dem richtigen Timbre, den Gesten und den Gesichtsausdrücken war es den Zuhörern leicht, sich mit den Figuren zu identifizieren.

    Die perfekte musikalische Begleitung bot Gitarrist Peter Bernreuther, der alte französische Chansons, Lieder spanischer Komponisten und Improvisationen auf der Gitarre spielte, die unter die Haut gingen.

    Langanhaltender Applaus belohnte die Künstler.

    Ulrike Kriener

    Die Schauspielerin wurde am 24. Dezember 1954 in Bottrop geboren und wuchs in Oberhausen auf. Ihre Schauspielausbildung erhielt sie 1976 bis 1979 an der Schauspielschule in Hamburg. Sie zählt heute zu den meist beschäftigten Schauspielerinnen Deutschlands. Meist verkörpert sie Frauen mit Tiefgang, hinter deren scheinbar harmloser Fassade sich eine innere Dramatik verbirgt. Deutschlandweit bekannt wurde sie durch den Kinoerfolgsfilm „Männer“ von Doris Dörrie. Für ihre Darstellung in Bernd Schadewalds Film „Der Hammermörder“ erhielt sie 1989 den Grimmepreis. Dazu kommen 1998 der Telestar als „Beste Darstellerin“, 2003 der Deutsche Fernsehpreis und 2005 der Bayerische Fernsehpreis. Im vergangen Jahr wurde sie als beste deutsche Schauspielerin ausgezeichnet. Für die Fernsehzuschauer ist sie als „Kommissarin Lucas“ ein bekanntes Gesicht. Seit 1985 ist München die Wahlheimat der Schauspielerin. Seit 1992 ist Ulrike Kriener mit dem Regisseur und Schauspieler Georg Weber verheiratet. Im selben Jahr verlor das Ehepaar seinen ersten Sohn kurz nach der Geburt. Der zweite Sohn Paul kam 1994 zur Welt. Seit 2005 engagiert sich Ulrike Kriener als Schirmherrin für das Kinder-Hospiz der Malteser in München.

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