Es ist noch nicht lange her: Erst im Juni dieses Jahres stürzte eine Wanderin auf dem gefährlichen und unwegsamen Terrain des "Dschungelpfades" zwischen Astheim (Lkr. Kitzingen) und Kaltenhausen (Lkr. Würzburg). Sie musste in einer aufwändigen Rettungsaktion geborgen werden. Ähnliche Unfälle hatte es in der Vergangenheit mehrere gegeben. Am Samstagnachmittag kam ein weiterer hinzu: Ein Radfahrer war gestürzt und löste Großalarm aus für die Einsatzkräfte der Wasserwacht, des Rettungsdienstes, der Feuerwehr und des THW.

Mit Blaulicht und Martinshorn bahnten sich die Einsatzfahrzeuge ihren Weg durch die ziemlich verstopften Straßen Volkachs. Einige nahmen die Fahrer Straße in Richtung Fahr, andere versuchten möglichst schnell über die Astheimer Brücke über die andere Mainseite zum Dschungelpfad zu kommen. "Das Konzept mit einem eigens erstellten Alarm- und Einsatzplan, der von der Rettungsleitstelle mit dem Stichwort 'Dschungelpfad' aufgerufen wird, hat wieder einmal gegriffen", sagte der Kitzinger BRK-Chef Felix Wallström.
Die Zeugen beschreiben den Unfallort nur ungenau
Am Anfang war nicht bekannt, wo genau auf dem äußerst unzugänglichen Dschungelpfad sich die verletzte Person befand. Zeugen hatten den Standort nur ungenau beschreiben können, da sie mit den Örtlichkeiten nicht vertraut waren. Außerdem ist die Handyverbindung in diesem Bereich sehr schlecht. So begaben sich Einsatzkräfte zu Fuß auf den Pfad und suchten in Richtung Eisenheim. "Nicht ungefährlich und äußerst anstrengend", sagte ein Sanitäter, da man zudem medizinisches Equipement mitschleppen musste.

An der Fahrer Mainseite, Höhe Elgersheimer Hof, hatte sich mittlerweile die gemeinsame Einsatzleitung aller Einsatzkräfte aufgebaut. Zudem ging dort ein weiterer Rettungswagen in Stellung. Die Rettungsboote der Feuerwehr und der Wasserwacht wurden rasch zu Wasser gelassen und suchten sofort den Uferbereich des Dschungelpfads ab. Gesichert wurden sie von sogenannten "Wasserrettern" der Wasserwacht. Diese sind speziell ausgebildete Taucher, die bei Notlagen im oder am Wasser helfen können. Der Notarzt wartete im Stadtbereich, um im Bedarfsfall unverzüglich an beide Mainseiten zu kommen.
Boot nimmt Verletzten auf und bringt ihn ans Ufer
Nur wenige Minuten später wurde der verletzte Radfahrer gefunden. Nach einer medizinischen Erstversorgung vor Ort kam über Funk die Mitteilung: nicht schwer verletzt. Aufatmen in der Einsatzleitung. Der Rest war Routine. Zig mal geübt. Ein Wasserrettungsboot nahm am Ufer des Pfades den Verletzten auf und brachte ihn zur gegenüberliegenden Einsatzstelle, wo er sofort in den bereitstehenden Rettungswagen gebracht wurde. Ein weiteres Boot übernahm den Transport des Fahrrades.
Übereinstimmend betonten die Einsatzleiter aller beteiligten Organisationen, dass die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte zu Wasser und zu Land hervorragend geklappt habe. Der verletzte Radfahrer konnte in gesundheitlich stabilem Zustand ins Krankenhaus gebracht werden.