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Wiesentheid: Wiesentheid: An den Leuchtsäulen am Schlossplatz scheiden sich die Geister

Wiesentheid

Wiesentheid: An den Leuchtsäulen am Schlossplatz scheiden sich die Geister

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    Nicht jedem gefallen die vier großen Leuchtsäulen, die künftig in den Schlossplatz in Wiesentheid beleuchten sollen.
    Nicht jedem gefallen die vier großen Leuchtsäulen, die künftig in den Schlossplatz in Wiesentheid beleuchten sollen. Foto: Andreas Stöckinger

    Die Bürgerversammlung in Wiesentheid lockte nicht allzu viele Bürger und Bürgerinnen ins Evangelische Gemeindezentrum. Rund 30 Wiesentheider, dazu einige Gemeinderäte, begrüßte Bürgermeister Klaus Köhler. Eines der wenigen Themen, bei dem sich die Geister etwas schieden, war der Schlossplatz. Die zentrale Fläche zwischen Kirche, Rathaus und Schloss in der Ortsmitte wird seit über einem Jahr neu gestaltet, das anstelle des Asphalts nun dort verlegte Pflaster ist größtenteils verlegt.

    Die Durchfahrt durch den Ortskern ist seit Anfang des Jahres wieder offen, lediglich die Kanzleistraße in Richtung Reupelsdorf ist für den Verkehr noch gesperrt. Ab Juni sollen auch dort wieder Autos fahren, kündigte der Bürgermeister an. Zunächst arbeitete Köhler die Fragen ab, die im Vorfeld schriftlich an ihn gestellt wurden.

    "Ultra-moderne schwarze Dinger" sind unpassend

    Später in der Versammlung, als die Bürgerinnen und Bürger zu Wort kamen, sprach Anita Göb die neuen Beleuchtungssäulen direkt vor dem Schloss an. Wiesentheid sei eine Barockresidenz, an so einer Stelle passten diese "ultra-modernen schwarzen Dinger" nicht hin, monierte sie.

    Dazu holte Bürgermeister Köhler etwas aus. Er verwies darauf, dass die Planung für den Platz bereits 2016 unter seinem Vorgänger in weiten Teilen festgelegt wurde, ein Wettbewerb für Architekten wurde festgelegt. Eine Jury aus Fachleuten von Behörden und Planunsgbüros habe den Vorschlag ausgewählt, der Gemeinderat stimmte den Plänen zu. Die Leuchten seien damals bereits so eingezeichnet gewesen. Manchem gefielen sie nicht, das Thema sei erneut im Gemeinderat gewesen, noch im Januar 2020 sei das Thema in einem Eilantrag diskutiert worden. Wie Köhler vortrug, habe das Ratsgremium einstimmig für die Leuchten votiert. Vielleicht seien sie etwas gewöhnungsbedürftig und gefielen nicht jedem, so der Bürgermeister. Er sah das nicht so dramatisch.

    Was passiert mit dem alten Uhrwerk aus der Mauritiuskirche?

    Im Zusammenhang mit dem Platz monierte Otto Friederich, warum man dort Pflaster für die Fahrbahn eingebaut habe. Überall werde Flüsterasphalt verlegt wegen des Lärmpegels, hier wähle man die laute Variante. Auch das sei, so Bürgermeister Köhler, bereits 2017 und damit vor seiner Zeit, entschieden worden. Die Steine passten zur historischen Ansicht, "ich finde es schön", meinte er.

    Zum Schlossplatz wollte Günter Rehberger wissen, wo nun das alte Uhrwerk aus der Mauritiuskirche aufgestellt werde. Die Kirchenverwaltung hatte einen Fläche im Visier, der allerdings den Behörden und Planern nicht gefallen habe, teilte der Bürgermeister mit. Nach einigem Hin und Her solle wohl nun im Bereich zum Historischen Pfarrhaus eine Lösung gefunden werden.

    Eine Anfrage gab es zur Verkehrssituation in der Erweinstraße. Im schmalen Sträßchen im Ortskern hatte es immer wieder Probleme wegen im Halteverbot parkender Autos vor einem Bankgebäude gegeben, nach wie vor sei dort "Chaos", so der Bürger. Warum man dort nicht generell eine Einbahnstraße mache, wollte er wissen. Bürgermeister Köhler hielt entgegen, dass sich die Situation dort mit dem Aufstellen von Pollern am Gehsteig entschärft habe. Beim Thema Einbahnregelung sei es schwierig, in welcher Richtung diese dann am besten verlaufen solle.

    Uneinsichtige Hundehalter wird es "immer geben"

    Die vielen Hundehaufen im Ort hatte Hermann Reisenleiter moniert. An manchen Stellen, etwa im Bereich der Bahngleise und am Weg entlang des Bachs in der Rehhäusergasse sei es extrem, die Gemeinde tue da zu wenig. Bürgermeister Köhler verwies darauf, dass es in Wiesentheid wohl noch nie so viele Hundetoiletten gegeben habe wie im Moment. Auch wenn man man noch mehr aufstelle, werde es trotzdem uneinsichtige Bürger geben, vermutete er.

    "Man kann es nicht allen recht machen."

    Klaus Köhler, Bürgermeister

    Reisenleiter prangerte zudem an, dass entlang von manchen Bächen und Gräben zu sehr gemulcht worden sei vom Bauhof. Teilweise gleiche das einem Kahlschlag. Hier gab Köhler zu bedenken, dass sich auch Bürger beschweren, es werde zu wenig gemäht und gemulcht. Man könne es nicht allen recht machen. Beim ebenso angesprochenen Weinfest-Platz in der Allee hinter dem Rathaus sei er gerne bereit, mit den Anwohnern über eine künftige Gestaltung der Fläche zu sprechen, Vorschläge seien willkommen, so das Gemeindeoberhaupt.

    Außerdem wollte ein Bürger wissen, was denn aus dem einst angekündigten Radwege-Konzept geworden sei. "Was ist umgesetzt, was ist geplant", so die Frage. Das Ganze habe man vor seiner Amtszeit angedacht, es habe auch einen Arbeitskreis dazu gegeben, hatte Köhler in den Protokollen der Ratssitzungen nachgelesen. Weitere Treffen oder Vorschläge habe es jedoch nicht gegeben.

    Wiesentheid wuchs in einem Jahr um rund 100 Einwohner

    In seinen allgemeinen Ausführungen zu Beginn der Versammlung gab Bürgermeister Köhler einen kurzen Überblick zur Gemeinde. Der Markt habe mit den Ortsteilen rund 4980 Einwohner, in Wiesentheid selbst lebten 3672 Menschen. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichne man einen Zuwachs von rund 100 Einwohnern. Der aktuelle Haushalt der Kommune belaufe sich auf 33,6 Millionen Euro, wobei 18,2 Millionen Euro für geplante Investitionen eingestellt sind. Derzeit laufen einige große Bauprojekte, wie die Sanierung der Grund- und Mittelschule, sowie der Anbau des Rathauses.

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