Manchmal bestimmt auch der Zufall die Stadtentwicklung. In Dettelbach lässt sich das gut an der Frankenhalle festmachen. Die stand eines Tages eher unerwartet zum Verkauf. Die Stadt nutzte die Chance und schlug im Sommer 2021 zu. Das änderte so einiges, viele Karten wurden neu gemischt. Der Bauhof, der bis dahin ein neues Zuhause auf dem ehemaligen BayWa-Gelände finden sollte, wird nun in der Halle unterkommen.
Diese war seit 1999 Drehkreuz für Tiermärkte in Unterfranken. Gebaut worden war die Frankenhalle von einer gleichnamigen GmbH, einem Zusammenschluss unterfränkischer Zuchtverbände. Sechs Millionen D-Mark ließ man sich das seinerzeit kosten. Die neue Versteigerungshalle, die auf einem 24.000 Quadratmeter großen Gelände errichtet wurde, leistete gute Dienste. 1000 Zuchtviehmärkte fanden dort statt, ehe vor zwei Jahren das zweite Leben der Frankenhalle eingeläutet wurde.
Dieses neue Leben wird gerade geplant. Neben dem Bauhof findet mit den Stadtwerken eine weitere städtische Einrichtung dort einen neuen Platz. Über den aktuellen Planungsstand wurden die Dettelbacher Stadträtinnen und Stadträte in der Sitzung am Montag informiert. Nachdem zunächst angedacht war, dass Bauhof und Stadtwerke räumlich zusammenrücken und einige Dinge gemeinsam nutzen könnten, wurde der Plan nun verworfen: Es läuft auf eine komplette Trennung hinaus.
Frankenhalle Dettelbach: Umgestaltung kostet 1,9 Millionen Euro
Das neue Konzept und die voranschreitenden Kostensteigerungen sorgen dafür, dass das Projekt um die 300.000 Euro teurer wird als zunächst gedacht. Insgesamt schlägt die Umgestaltung der Halle nunmehr mit 1,9 Millionen Euro zu Buche. Noch nicht mit eingerechnet ist hier eine mögliche Umgestaltung des Außenbereichs.
Ausgelastet ist die Halle mit den zwei städtischen Einrichtungen aber noch nicht. Der Bereich, in dem früher das Publikum die Tiermärkte anschauen konnte, ist nicht in die aktuelle Planung eingebunden. Im Grunde handelt es sich um eine eigenständige Halle in der Halle – mit angeschlossener Küche. Was daraus werden oder wer da einziehen könnte, sei derzeit "noch komplett offen", betonte Bürgermeister Matthias Bielek. Es habe zwar schon "lose Gespräche" gegeben, noch sei aber alles denkbar. Es gehe um "kreative Ideen", beispielsweise wäre ein Konferenzzentrum ebenso vorstellbar wie Gastronomie.

Rathaus-Umbau in den letzten Zügen
Informationen gab es auch zu einer weiteren Baumaßnahme: Der barrierefreie Umbau des Historischen Rathauses neigt sich dem Ende entgegen. Zwar fehle mit dem eigentlichen Aufzug noch das Herzstück, der Einbau werde jedoch nicht mehr lange auf sich warten lassen.
Die Stadtratssitzung im Januar sollte dann ebenso im angestammten Haus wieder möglich sein wie der Neujahrsempfang der Stadt Anfang Februar, gab sich Bürgermeister Bielek zuversichtlich.