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Kitzingen: Wirtschaftsfaktor Tourismus: Gäste lassen viel Geld in Kitzingen, doch es ist noch Luft nach oben

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Wirtschaftsfaktor Tourismus: Gäste lassen viel Geld in Kitzingen, doch es ist noch Luft nach oben

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    Moritz Sporer und Milena Pippert stellten den Tourismus als Wirtschaftsfaktor für die Stadt Kitzingen vor.
    Moritz Sporer und Milena Pippert stellten den Tourismus als Wirtschaftsfaktor für die Stadt Kitzingen vor. Foto: Gerhard Krämer

    Es ist die alte Frage, die sich viele Kommunalpolitiker in ihren Gremien stellen, was eigentlich Investitionen in den Tourismus bringen. Gleich auf der Einnahmenseite ist dies nur bedingt sichtbar.

    Die Touristinfo der Stadt Kitzingen wollte es jetzt genau wissen und hat sich an das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr (dwif) gewandt. In Zusammenarbeit mit der dwif Consulting GmbH wurde zum ersten Mal der Tourismus in Kitzingen in konkreten Zahlen eruiert, dargestellt und greifbar gemacht. Die Leiterin der Touristinfo, Vanessa Feineis, hatte dazu Stadtratsmitglieder und die mit dem Tourismus verknüpften Akteure in die Fastnachtakademie eingeladen.

    Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor

    Dort präsentierten Moritz Sporer von der dwif-Geschäftsleitung und Projektleiterin Milena Pippert die Ergebnisse. Nicht nur Oberbürgermeister Stefan Güntner war gespannt. Denn Touristen sähen Kitzingen mit ganz anderen Augen als man selbst.

    Moritz Sporer und Milena Pippert zeigen die Übernachtungszahlen.
    Moritz Sporer und Milena Pippert zeigen die Übernachtungszahlen. Foto: Gerhard Krämer

    Sporer schickte voraus, dass es die Tourismusbranche in den vergangenen Jahren nicht leicht gehabt habe. Die Situation sei herausfordernd und volatil. Doch der Tourismus sei ein wichtiges Standbein in Deutschland.

    Untersucht worden sei das Jahr 2023. Der Konsum sei noch zurückhaltend. Doch die Übernachtungszahlen seien steigend. Für die Stadt Kitzingen wesentlich stärker als im Landkreis und deutschlandweit. Ausgewertet worden seien Übernachtungszahlen in Betrieben über zehn Betten.

    Viele Camperinnen und Camper besuchen Kitzingen

    Die Studie beschäftigte sich auch damit, was die Gäste in der Stadt ausgegeben haben. Das Nachfragevolumen multipliziert mit den durchschnittlichen Tagesausgaben ergebe den Bruttoumsatz, rechnete Sporer vor. Datengrundlagen waren dwif-Grundlagenstudien, amtliche Statistiken und Daten und Analysen im Untersuchungsgebiet.

    Viele Touristinnen und Touristen, die nach Kitzingen kommen, übernachten im Camper.
    Viele Touristinnen und Touristen, die nach Kitzingen kommen, übernachten im Camper. Foto: Touristinfo Kitzingen (Archivbild)

    Hierzulande hat es laut Pippert insgesamt 1317 Aufenthaltstage von Gästen gegeben. Der Anteil von Tagestouristen, die auch übernachten, sei überdurchschnittlich hoch. 117.000 Übernachtungen tragen dem Rechnung. Diese teilten sich auf in Hotels (44,6 Prozent), Camping (40,8 Prozent), Privatquartiere (13,7 Prozent) und Pensionen (0,9 Prozent). Wichtig seien hier die Tagesgäste: 1,2 Millionen Tagesreisen seien erfasst worden.

    Doch wie viel Geld geben die Touristen hier aus? Bei Tagesgästen sind es laut Studie im Durchschnitt 32,50 Euro. Hotelgäste lassen 163,70 Euro in der Stadt, bei Privatvermietungen sind es 88,30 Euro pro Nase. Campinggäste geben durchschnittlich 53,90 Euro aus. Daraus errechnet sich ein Gesamtumsatz von 51,7 Millionen Euro durch Tourismus in der Stadt Kitzingen.

    Radlerunterkünfte fehlen in Kitzingen

    Direkt vom Tourismus profitierten das Gastgewerbe mit 22,3 Millionen Euro, der Einzelhandel mit 19,3 Millionen Euro und die Dienstleistungsbetriebe mit 10,1 Millionen Euro. Natürlich habe dies Auswirkungen auf Einkommen, Beschäftigung und Steueraufkommen, erklärte Sporer. Tourismus sei ein wesentlicher Treiber von Vorleistungen.

    Hotels müssten zum Beispiel erst gebaut und dann beliefert werden. Letztlich ergebe sich als touristisches Einkommen ein Betrag von 24,1 Millionen Euro. Der relative Beitrag zum Primäreinkommen liegt damit bei 3,5 Prozent. Bei der Touristenhochburg Rothenburg ob der Tauber liege er bei etwa 20 Prozent, sagte Sporer.

    Er rechnete vor, dass rund 810 Personen durch den Tourismus ein Primäreinkommen beziehen könnten. Zudem bringe Tourismus Steuereinkommen und helfe bei der Finanzierung der öffentlichen Haushalte. Konkret nannte Sporer die Summe von 4,7 Millionen Euro bei Mehrwert- und Einkommensteuer.

    Besonders Geschäftsreisende und Radler kommen in die Stadt

    Bei der Diskussionsrunde ging es auch darum, wo Kitzingen hin möchte. Bei Tagesreisen und Camping sei die Stadt schon stark. Luft gebe es auf Basis der Zahlen im Übernachtungsbereich. Auch bei Radlerunterkünften gebe es noch Bedarf.

    Warum Touristen nach Kitzingen kommen, wurde in der Studie nicht behandelt. Dies frage aber die Touristinfo ab, sagte Feineis und nannte als zwei wesentliche Gruppen Geschäftsreisende und Radler.

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