Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Kitzingen
Icon Pfeil nach unten

Lkr. Kitzingen: Wohnmobil und Corona: Camper zieht es auf  fränkische Stellplätze

Lkr. Kitzingen

Wohnmobil und Corona: Camper zieht es auf  fränkische Stellplätze

    • |
    • |
    Marion und Klaus Ellersiek aus Bielefeld sind erstmals in Volkach an der Mainschleife und kommen definitiv wieder.
    Marion und Klaus Ellersiek aus Bielefeld sind erstmals in Volkach an der Mainschleife und kommen definitiv wieder. Foto: Alexander Rausch

    Gemütlich sitzt das Ehepaar Schwarz aus Pforzheim mit den befreundeten Zimmermanns aus Gießen vor seinem Wohnwagen auf dem Volkacher Campingplatz Ankergrund (Lkr. Kitzingen) und genießt die milde Abendsonne. Die Atmosphäre ist entspannt, Urlaub eben. Von der Pandemie ist wenig zu spüren. Kurz darauf gesellen sich weitere Campingnachbarn dazu.

    Der Volkacher Campingplatz Ankergrund ist ausgebucht.
    Der Volkacher Campingplatz Ankergrund ist ausgebucht. Foto: Alexander Rausch

    "Wie genießen die Zeit hier wie bei den vorherigen Malen auch", sagt Ullrich Schwarz, der mit seiner Frau, ebenso wie die anderen, schon oft an der Mainschleife Urlaub gemacht hat. Auch diesmal hatten sie keinerlei Bedenken, nur anfangs, als die Sanitäranlagen noch geschlossen waren. Doch die sind nun wieder geöffnet. "Die Hinweise und Ausschilderungen sind sehr gut. Der Umgang unter den Besuchern ist respektvoll. Jeder hält sich an die Abstandsregeln", fügt Lothar Zimmermann an.

    Vertrauen in die Verantwortlichen

    Auch wenige Meter weiter, vor der Rezeption, ist die Stimmung gelöst. Dort sitzen Herbert Baumbach aus dem hessischen Vogelsberg und die Bayreuther Eheleute Boese bei einem Glas Wein zusammen. Sie sind Dauercamper und kommen seit sieben Jahren nach Volkach. "Wir haben auf den Tag hingefiebert, wieder hierherkommen zu dürfen. Schließlich haben wir hier viele Freunde", sagt Gabriele Boese. Groß sei die Freude gewesen, als die Information der Geschäftsleitung kam, wieder anreisen zu dürfen. Denn das Trio hat "absolutes Vertrauen" in die Verantwortlichen. Auch das Hygienekonzept überzeugt Baumbach und die Boeses.

    Herbert Baumbach (links) und das Ehepaar Bernhard und Gabriele Boese kommen seit sieben Jahren nach Volkach.
    Herbert Baumbach (links) und das Ehepaar Bernhard und Gabriele Boese kommen seit sieben Jahren nach Volkach. Foto: Alexander Rausch

    Das freut Platzinhaberin Tanja Herlitz. Denn auch sie hat die Pandemie unvermittelt getroffen. "Ich dachte zunächst, dass der Lockdown Ende April endet. Als aber noch alle Buchungen im Mai storniert werden mussten, habe ich mir schon Gedanken um unsere Existenz gemacht. Zwei Monate sind lang, wenn wir nur sechs Monate im Jahr öffnen", blickt Herlitz zurück. Mittlerweile ist das Lächeln in das Gesicht der Betreiberin zurückgekehrt. Der Platz sei sehr gut gefüllt. Alle Wohnmobilparzellen besetzt.

    Thomas Gulden aus Leverkusen grillt und genießt die Abendstunden auf dem Volkacher Campingplatz.
    Thomas Gulden aus Leverkusen grillt und genießt die Abendstunden auf dem Volkacher Campingplatz. Foto: Alexander Rausch

    Verständnis für die Hygieneregeln

    "Wir haben viele Reservierungen und gute Buchungszahlen. Nur eine spontane Vermietung ist momentan schwer möglich", sagt Herlitz. Und die Zelte fehlen. Denn nach den Richtlinien der Staatsregierung müsste jeder "Wohneinheit" eine eigene Toilette zugewiesen werden, was in diesem Fall nicht umzusetzen sei. Daher sind die Zeltplätze verwaist. "Kürzlich musste ich einen Fahrradfahrer abweisen. Er dachte, dass er zelten dürfte, da wir wieder geöffnet haben. Aber in Bayern ist das leider noch nicht so, im Gegensatz zu anderen Bundesländern." Für Herlitz eine unangenehme Situation. Aber Unverständnis wegen der Hygienemaßnahmen sei die Ausnahme.

    Tanja Herlitz vom Volkacher Campingplatz Ankergrund freut sich über die angenehme Atmosphäre und sehr gute Auslastung.
    Tanja Herlitz vom Volkacher Campingplatz Ankergrund freut sich über die angenehme Atmosphäre und sehr gute Auslastung. Foto: Alexander Rausch

    Vielmehr würden die Besucher Rücksicht aufeinander nehmen und sich an die Regeln halten. Das hat auch Brigitte Kroll, Betreiberin des Sommeracher Campingplatzes "Katzenkopf", festgestellt: "Unter den Campern herrscht eine gute Atmosphäre, sogar noch angenehmer als in den Vorjahren. Die Leute sind ruhiger geworden." Sie glaubt, dass das vor allem an der Entschleunigung in den vergangenen Monaten liegt. Zwar hole sie die Verluste der ersten beiden Monate nicht mehr ein, aber auch der Sommeracher Platz sei mit 80 Prozent Auslastung sehr gut gebucht. "Die Menschen bevorzugen in diesem Jahr, Urlaub in Deutschland zu machen", sagt Kroll, deren Besucherzahlen seit der Öffnung kontinuierlich steigen.

    Kontrolleure am Wohnmobilstellplatz

    Sowohl Kroll als auch Herlitz sind trotz aller Entspannung für die Gäste darauf bedacht, dass alles ordnungsgemäß abläuft. Daher gibt es überall Abstandsmarkierungen und Hinweise. In die Rezeption darf immer nur eine Person eintreten. In Sommerach wurde in den Sanitäranlagen jedes zweite Wasch- und Spülbecken gesperrt. Zudem stehen überall Desinfektionsspender.

    Der Wohnmobilstellplatz in Kitzingen ist nahezu voll belegt. Nur wenige der 66 Stellplätze sind frei.
    Der Wohnmobilstellplatz in Kitzingen ist nahezu voll belegt. Nur wenige der 66 Stellplätze sind frei. Foto: Alexander Rausch

    Ähnliche Maßnahmen hat die Stadt Kitzingen für den Wohnmobilstellplatz am Bleichwasen getroffen, wie die stellvertretende Leiterin der Tourist-Information, Corinna Weinkirn, bestätigt: "Wir haben entsprechende Vorkehrungen getroffen und unsere Kontrolleure achten auf die Einhaltung der Regeln." Um die Abstände zu gewährleisten, musste die Kreisstadt lediglich vier Stellplätze sperren. Die Platznutzung sei daher hoch.

    Weinkirn spricht von einem "regen Kommen und Gehen". Auch die Telefone stünden seit rund zwei Monaten nicht still. "Die Leute wollen reisen", sagt sie, "und die Laune unter den Urlaubern ist genauso gut wie im Vorjahr."

    Hedwig und Rolf Späth aus Ludwigsburg erholen sich auf dem Kitzinger Wohnmobilstellplatz.
    Hedwig und Rolf Späth aus Ludwigsburg erholen sich auf dem Kitzinger Wohnmobilstellplatz. Foto: Alexander Rausch
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden