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Eichfeld: Zuckerscheune in Eichfeld: Wie das Café im kleinen Volkacher Stadtteil zum Erfolg wurde

Eichfeld

Zuckerscheune in Eichfeld: Wie das Café im kleinen Volkacher Stadtteil zum Erfolg wurde

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    Das Team der Eichfelder Zuckerscheune mit (von links) der auszubildenden Konditorin Madeleine Schuster, der Servicekraft Simone Bartholme, Inhaberin und Konditormeisterin Martina Irlinger sowie Margret Neuwirth, Konditorin in der Backstube.
    Das Team der Eichfelder Zuckerscheune mit (von links) der auszubildenden Konditorin Madeleine Schuster, der Servicekraft Simone Bartholme, Inhaberin und Konditormeisterin Martina Irlinger sowie Margret Neuwirth, Konditorin in der Backstube. Foto: Peter Pfannes

    Als das Café Zuckerscheune vor 13 Jahren in Eichfeld eröffnete, waren nicht wenige Einheimische skeptisch, ob das Projekt erfolgreich sein kann. Dass sich ein Café in Volkachs kleinem Stadtteil halten kann, steht aber längst fest. Der Umbau einer alten Scheune in einen gastronomischen Betrieb hat sich gelohnt: Heute ist die Zuckerscheune eine feste Größe in der Gastronomie der Mainschleifenregion. Besonders beliebt ist das Café bei Liebhabern selbst gemachter Torten.

    Die Inhaberin Martina Irlinger und ihr Geschäftspartner Christian Enkelmann haben sich 2009 nicht nur einen Traum erfüllt, sondern mit Herzblut den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Würden sie es wieder tun? Wie ist es ihnen gelungen, ihr Café in einer 450-Seelen-Gemeinde zu halten?

    Eine Oase der Gemütlichkeit ist das Café Zuckerscheune in Eichfeld.
    Eine Oase der Gemütlichkeit ist das Café Zuckerscheune in Eichfeld. Foto: Peter Pfannes

    "Zwischen Mut und Wahnsinn waren die Meinungen der Leute über unser Vorhaben", erinnert sich Martina Irlinger an die Geburtsstunde des Cafés. Zusammen mit Christian Enkelmann startete sie das Unternehmen Zuckerscheune.

    Zwei offene Ebenen im Inneren der Zuckerscheune

    Mit viel Feingefühl und Unterstützung ihrer Familie entstand in einer ehemals landwirtschaftlich genutzten Scheune ein Schmuckkästchen mit Außenbewirtung. Im Innern verbindet eine Holztreppe zwei Ebenen offen miteinander. Im Erdgeschoss wurde eigens ein Stammtischhäuschen eingerichtet, für Stammgäste eben, die Geselligkeit und Unterhaltung lieben.

    Nostalgie pur verbindet die beiden Ebenen im Innern der Zuckerscheune.
    Nostalgie pur verbindet die beiden Ebenen im Innern der Zuckerscheune. Foto: Peter Pfannes

    Ledersessel, Holztische und massive Balken an der Decke sorgen bis heute im Innern für ein stilvolles Ambiente für etwa 50 Gäste. Im Hof der Zuckerscheune finden weitere 50 Besucherinnen und Besucher Platz.

    Zuckerscheune als Magnet

    Handwerklich packte vor allem Christian Enkelmann selbst an. "Es war schon schwierig, das alte Gebäude instand zu setzen", erzählt der Mitinhaber. Die zweite Schwierigkeit bestand darin, das Gebäude einer Nutzung zuzuführen, die es vorher nie hatte. Es musste komplett neu erschlossen werden. "Es war ja kein Wasser und kein Strom da."

    Aus dieser alten Scheune in Eichfeld haben Martina Irlinger und Christian Enkelmann ein Schmuckstück gemacht.
    Aus dieser alten Scheune in Eichfeld haben Martina Irlinger und Christian Enkelmann ein Schmuckstück gemacht. Foto: Martina Irlinger

    Dafür, dass er und Martina Irlinger einen solchen Umbau zum ersten Mal durchführten, ist Christian Enkelmann mehr als zufrieden: "Die Praxis hat gezeigt, dass wir alles eigentlich gut durchdacht haben." Die Herausforderungen durch die Bausubstanz und die Finanzierung habe man gut gemeistert, auch weil die Zuckerscheune von Beginn an wie ein Magnet auf die Menschen wirkte. Sein Rezept: "Man braucht halt einen starken Willen, so etwas durchzuziehen."

    "Wie kommt man denn auf die Idee, in so einem gottverlassenen Dorf ein Café aufzumachen?"

    Frage eines Gastes an Inhaberin Martina Irlinger

    Weil die Menschen nach der Eröffnung sehr neugierig waren, was denn mit der alten Scheune geschehen war, seien die Anfangsmonate sehr gut gelaufen, erzählt die 46-jährige Konditormeisterin. Auch die Mund-zu-Mund-Propaganda hinsichtlich ihrer Torten sei sehr schnell angelaufen, ideale Voraussetzungen also für ein Gelingen des Projekts.

    Martina Irlinger sieht weitere Faktoren für den Erfolg: der neue Fahrradweg von Volkach nach Eichfeld, die Lage auf dem Land, das individuelle Flair des Cafés und die günstige Verkehrsanbindung. Ein Gast hat sie einmal gefragt: "Wie kommt man denn auf die Idee, in so einem gottverlassenen Dorf ein Café aufzumachen?"

    Beim Ausbau der alten Scheune zu einem Café hatte Christian Enkelmann sichtlich Spaß.
    Beim Ausbau der alten Scheune zu einem Café hatte Christian Enkelmann sichtlich Spaß. Foto: Martina Irlinger

    Martina Irlinger fehlt zwar die Laufkundschaft, die sie in Volkach hätte, doch der Standort am Land macht vieles einfacher. Ein Parkplatzproblem gibt es beispielsweise nicht. "Und die Investitionen wären viel höher in der Stadt." Ihr Publikum bezeichnet sie als "bunt gemischt". Die Gäste kommen aus der Region von Nürnburg bis Aschaffenburg. Auch Einheimische und Camper lieben das Flair in der Zuckerscheune.

    Lange Arbeitszeit und wenig Freizeit als Manko

    Bei der Frage, ob die Inhaber den Schritt vor 13 Jahren heute wieder gehen würden, gehen ihre Meinungen auseinander. "Ich würde das auf alle Fälle noch einmal machen, allerdings ein bisschen anders als damals", sagt Christian Enkelmann. In den 13 Jahren seien viele neue Ideen und vor allem praktischere entstanden.

    Im Stammtischhäuschen der Zuckerscheune wurde schon viel geplaudert und gelacht.
    Im Stammtischhäuschen der Zuckerscheune wurde schon viel geplaudert und gelacht. Foto: Peter Pfannes

    Seine Geschäftspartnerin denkt da ein bisschen anders: "Die Anfangszeit war hart und die Arbeitszeit oft lang. Noch immer bleibt wenig Freizeit", erläutert Martina Irlinger. "Manchmal sehne ich mich schon nach einem Acht-Stunden-Job." Beim Mangel an freier Zeit denkt sie auch an ihre siebenjährige Tochter. Familie und Gastronomie unter einen Hut zu bringen, sei gar nicht so einfach. "Ich weiß also nicht, ob ich den Schritt heute noch einmal wagen würde."

    Dankbar ist sie ihrer Familie und dem Zuckerscheunenteam für die Unterstützung. Zwei junge Frauen hat sie als Konditormeisterin schon ausgebildet. Madeleine Schuster ist aktuell Auszubildende in der Zuckerscheune. In der Backstube hilft Konditorin Margret Neuwirth und im Service arbeitet Simone Bartholme mit. Mit ihnen dürfen Martina Irlinger und Christian Enkelmann den einstigen Traum vom eigenen Café weiter leben.

    Anfahrt und Öffnungszeiten: Café Zuckerscheune, Martina Irlinger und Christian Enkelmann GbR, Volkacher Straße 33,97332 Volkach-Eichfeld, Tel. (09381) 17102. Die Öffnungszeiten sind Montag, Donnerstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr. Dienstag und Mittwoch Ruhetag.

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